Nach einer behüteten Kindheit bei ihren "kleinen, ziemlich blassen" Tanten in Richmond bricht Rachel Vinrace auf dem Schiff ihres Vaters, der "Euphrosyne", nach Südamerika auf. Während dieser Fahrt hinaus erfährt sie zum erstenmal eine "Offenbarung ihrer eigenen Persönlichkeit, eine Offenbarung von sich selbst als wirklichem, dauerhaftem Ding, verschieden von allem anderen, unverschmelzbar, wie das Meer oder der Wind". In Santa Marina wird Rachel in den privilegierten englischen Zirkel aufgenommen, aber sie ist abgestoßen von der sterilen Selbstzufriedenheit der Menschen, denen sie dort begegnet. Selbst die Liebe und das Glück, die sie mit dem jungen Schriftsteller Terence Hewett findet, kann sie nicht völlig befriedigen, denn sie wollte viel mehr als die Liebe eines einzigen Menschen. Rachels plötzlicher Tod unterstreicht die Hoffnungslosigkeit und zugleich die Schönheit ihres romantischen Idealismus.
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Das Erstlingswerk von Virginia Woolf, die übringens zu Unrecht als Frauenrechtlerin abgestempelt wurde, läßt schon erahnen, welch großartige Schriftstellerin in ihr steckt. Zu Beginn des Romans ist vor allem der Wechsel der Erzählperspektive interessant, die anhand der unterschiedlichen Wahrnehmungen der erzählenden Person zu bestimmen ist.
Woolf's Beschreibungen von Personen und Landschaften sind mit das beste, was ich jemals gelesen habe. Die Hauptperson, Rachel, hat viel Ähnlichkeit mit Virginia und ihrer Schwester Vanessa, wie überhaupt das Buch viele biografische Züge hat.
Die Suche nach sich selbst, nach der wahren Liebe und der eigenen Bestimmung im Leben sind Thema des Romans, deren Hauptperson sich nicht von den Zwängen der viktorianischen Gesellschaft zu lösen vermag. Diese spiegelt sich in der kleinen Gesellschaft in exotischer Kulisse. Ein wunderbares Buch!