Donna Milner: Der Tag, an dem Marilyn starb

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Donna Milner: Der Tag, an dem Marilyn starb
Verlag
ET (D)
2010
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
ISBN-13
9783492053730

Informationen zum Buch

Seiten
400

Sonstiges

Originalsprache
amerikanisch
Übersetzer/in
Erster Satz
Meine Mutter starb am selben Tag wie Marilyn Monroe, nämlich am 5. August 1962.

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Die junge Ethie und ihre zwei Brüder trauern um ihre Mutter. Und wie gelähmt vom Tod seiner Frau, stellt sich ihr Mann Howard die Frage: Warum hat er ihr nie die Wahrheit gesagt? Ethie horchte in die Stille des Hauses hinein. Der Duft des grünen Satinkleids ihrer Mutter erfüllte noch immer den Raum, »Soir de Paris«, so hieß ihr Parfüm. Ethie konnte nicht glauben, dass sie nun für immer fort sein sollte. Aber genau das hatte der junge Polizist gesagt, nachdem Dad ihm die Tür geöffnet hatte: Es habe einen Unfall gegeben, und es tue ihm leid, ihre Mutter sei für immer »heimgegangen«. Jetzt schliefen Ethies Brüder, und Dad saß allein in der Küche, man konnte im Dunkeln die Glut seiner Zigarette sehen. Sicher dachte er darüber nach, warum Mom tot auf einem Segelboot gefunden worden war. Und warum sie getrunken hatte. Hing das alles mit dem fremden Mädchen zusammen, das gestern Morgen dagewesen war? Oder mit seiner Vergangenheit, über die er so lange geschwiegen hatte?

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Der Tag, an dem Marilyn Monroe stirbt, ist auch der Tag, an dem Lucy Coulter ums Leben kommt und das Leben ihrer Familie aus der Bahn geworfen wird.

Mildred, Lucys Schwester, ist der Meinung, dass die Familie ohne Mutter nicht zurechtkommen wird, und würde am liebsten alles nach ihrem Gusto organisieren. Als Außenstehender kann man ihr das auch nicht gänzlich verdenken, denn Vater Howard hat ein Alkoholproblem. Die drei Kinder - neben der elfjährigen Ich-Erzählerin Ethie gibt es noch zwei ältere Brüder, Frankie, der wie der Vater im Sägewerk arbeitet und nebenbei auf die Abendschule geht, und Kipper, der das Down-Syndrom und somit einen irgendwie besonderen Blick auf die Welt hat - wissen nur, dass er "im Krieg" war und dass es daran liegt, dass er so viel trinkt und so oft Alpträume hat oder einfach ins Leere starrt. Er hat nie von seinen Erlebnissen gesprochen, noch nicht einmal, wohin es ihn verschlagen hat.

Auf einer zweiten Handlungsebene erfahren wir all das, wovon Howard seiner Familie nie erzählt hat - wo er im Krieg war, zu dem er sich mit seinem besten Freund freiwillig gemeldet hatte, was er erlebt, gesehen und erlitten hat und wie das Erlebte bis in die Gegenwart hineinreicht.

Obwohl ich schon viele Bücher über den 2. Weltkrieg gelesen habe, greift Donna Milner hier einige für mich neue Aspekte auf: die Beteiligung Kanadas, die Geschehnisse in Asien vor und nach dem Kriegseintritt der USA, die desolaten Zustände in den Gefangenenlagern in Hongkong. Da gab es einige ziemlich erschütternde Szenen, die ich in einem Buch, das als Familiengeschichte vermarktet wurde, gar nicht vermutet hätte, und es wird klar, warum Howard Coulter, der oft so schrecklich unbeholfen und verschlossen wirkt, so ist, wie er ist.

Ethies Erzählstimme in der Gegenwart fand ich sehr gelungen, die Denkweise und Gefühle eines elfjährigen Mädchens, das in einer nicht alltäglichen, aber dennoch funktionierenden Familienkonstellation aufwächst, die mit dem Tod der Mutter in sich zusammenzubrechen droht, weil nun niemand mehr das Geld zusammenhält, die psychischen Probleme des Vaters kompensiert und den Jungen mit Down-Syndrom fördert (solche Kinder wurden 1962 ja noch mit Vorliebe in Anstalten außer Sichtweite "verstaut" und oft sich selbst überlassen). Mal ist Ethie gewitzt und mutig, mal überfordert und verängstigt, sehnt sich nach der Mutter und nach Normalität. Dieses Auf und Ab wird sehr gut eingefangen.

Insgesamt hat mir die Mischung aus Kriegs- und Familienroman sehr gut gefallen. Ein klein wenig schade war nur, dass Lucys Tod nicht umfassender aufgeklärt wurde.
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Als ich den Klappentext las,  ahnte ich nicht ansatzweise, was mich mit diesem Buch erwartete. Letztendlich beinhaltet dieses Buch zwei Geschichten und hier liegt auch der einzige Kritikpunkt, den ich habe. Die Story um den Tod der Mutter ist so grundverschieden von den Erlebnissen des Vaters im zweiten Weltkrieg in Hongkong, dass es jede Geschichte für sich verdient hätte ein eigenes Buch zu werden, denn die Handlung der Gegenwart verblasst geradezu vor dem tragischen Hintergrund des Krieges in Asien, welcher in seiner unbarmherzigen Grausamkeit, erschreckend detailliert beschrieben wird. Mich hat es stellenweise geradezu geschaudert, zu lesen, wie Menschen miteinander umgehen und was sie sich gegenseitig antun können.
Der Tod der Mutter erschient dagegen fast schon harmlos, obwohl Donna Milner sehr gut beschrieben hat, wie die Kinder und der Vater mit dieser Tragödie und deren Folgen umgehen.
Donna Milner hat mich auf Grund ihres sehr eindrucksvollen und lebendigen Schreibstils, mit diesem Buch gefesselt und ich möchte auf jeden Fall noch mehr von ihr lesen.
T
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