Ein berühmter italienischer Tenor wird während der Aufführung von Puccinis "Tosca" auf offener Bühne erschossen.Die Kinder des Täters, die Zwillinge Patrice und Patricia, reisen nach Berlin, um zu verstehen, wie es zu dieser Tat kommen konnte. Schicht für Schicht legen sie die Beweggründe frei, die ihren Vater, einen legendären Klavierstimmer und glücklosen Opernkomponisten, zur Waffe greifen ließen.Jahre zuvor waren sie vor ihrer inzestuösen Liebe in verschiedene Hemisphären geflohen. Ihr Wiedersehen und die zunächst unbegreifliche Tat des Vaters führen dazu, daß sie ihre Sprachlosigkeit beenden und aufschreiben, wie sie ihre einstige Intimität erlebt haben. Ein befreiender Prozeß des Erinnerns beginnt.
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Zwei Geschichten laufen aufeinander zu
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Mercier hat seinen Roman in Form zweier Tagebücher verfasst. Wir haben hier die Möglichkeit die Geschichte aus zwei verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, wobei sich stellenweise die Ansichten der Geschwister gar nicht so sehr unterscheiden.
Somit wurde das Buch vorrangig in der ersten Person geschrieben. Trotzdem kam eine Nähe zu den Protagonisten nicht auf.
Mein Verhältnis in diesem Buch zu den Protagonisten war generell eher distanziert. Für die Geschwister und die Mutter empfand ich ein sehr neutrales Interesse. Lediglich für den Vater empfand ich immer mehr Zuneigung, welche jedoch vor allem zu einem großen Teil aus Mitgefühl entstand.
Im Klappentext wird der Mord an dem Opernsänger erwähnt, welcher dazu führt, dass sich die Geschwister nach vielen Jahren der Trennung wiedersehen, aber dieser Mord ist eher zweitrangig. Viel wichtiger in diesem Roman ist es, wie es zu dem Mord kam.
Mercier ist in meinen Augen ein Meister, wenn es darum geht, Gefühle, Gedanken, Stimmungen und Dinge, die zwischen den Zeilen stehen in ein Bild zu verwandeln, welches dem Leser vor Augen entsteht.
Hier habe wir es nicht nur mit einem Bild zu tun, sondern auch mit einem Puzzle. Vieles, was zu Beginn verwirrend erscheint, da der Leser sich nicht immer im klaren darüber ist, wann und wo das Geschriebene stattfindet, klärt sich jedoch mit jeder Seite des Buches auf, so dass sogar zum Ende hin, die einzelnen Puzzelteile wieder zu einem vollständigen ungeteilten Bild werden.
Nach und nach entwickelt sich die Geschichte, nach und nach beginnt man zu verstehen. Es wächst Verständnis für die Tat und ihr Motiv und Mercier hat dieses aufkommende Verständnis durch seine Worte auf geniale Art geschaffen.
Der Roman an sich ist traurig und auf eine ruhige Art sehr emotional, aber dennoch nicht deprimierend. Eher faszinierend und interessant, denn man beginnt zu begreifen, wo das ganze Drama seinen Anfang nahm. Wie lange Dinge und Emotionen in einem Menschen gären können, bevor sie sich entladen. Wie sehr in der Kindheit Erlebtes, sich wie ein roter Faden, durch das ganze weitere Leben zieht, bin hin zum eigenen Tod.
Dieses ruhige Buch gefiel mir sehr gut, zumal der Autor in sein Handwerk versteht und mit seinen Worten, den Klang der Geschichte perfekt stimmte. Wie ein Klavierstimmer sein Instrument.
Mercier hat seinen Roman in Form zweier Tagebücher verfasst. Wir haben hier die Möglichkeit die Geschichte aus zwei verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, wobei sich stellenweise die Ansichten der Geschwister gar nicht so sehr unterscheiden.
Somit wurde das Buch vorrangig in der ersten Person geschrieben. Trotzdem kam eine Nähe zu den Protagonisten nicht auf.
Mein Verhältnis in diesem Buch zu den Protagonisten war generell eher distanziert. Für die Geschwister und die Mutter empfand ich ein sehr neutrales Interesse. Lediglich für den Vater empfand ich immer mehr Zuneigung, welche jedoch vor allem zu einem großen Teil aus Mitgefühl entstand.
Im Klappentext wird der Mord an dem Opernsänger erwähnt, welcher dazu führt, dass sich die Geschwister nach vielen Jahren der Trennung wiedersehen, aber dieser Mord ist eher zweitrangig. Viel wichtiger in diesem Roman ist es, wie es zu dem Mord kam.
Mercier ist in meinen Augen ein Meister, wenn es darum geht, Gefühle, Gedanken, Stimmungen und Dinge, die zwischen den Zeilen stehen in ein Bild zu verwandeln, welches dem Leser vor Augen entsteht.
Hier habe wir es nicht nur mit einem Bild zu tun, sondern auch mit einem Puzzle. Vieles, was zu Beginn verwirrend erscheint, da der Leser sich nicht immer im klaren darüber ist, wann und wo das Geschriebene stattfindet, klärt sich jedoch mit jeder Seite des Buches auf, so dass sogar zum Ende hin, die einzelnen Puzzleteile wieder zu einem vollständigen ungeteilten Bild werden.
Nach und nach entwickelt sich die Geschichte, nach und nach beginnt man zu verstehen. Es wächst Verständnis für die Tat und ihr Motiv und Mercier hat dieses aufkommende Verständnis durch seine Worte auf geniale Art geschaffen.
Der Roman an sich ist traurig und auf eine ruhige Art sehr emotional, aber dennoch nicht deprimierend. Eher faszinierend und interessant, denn man beginnt zu begreifen, wo das ganze Drama seinen Anfang nahm. Wie lange Dinge und Emotionen in einem Menschen gären können, bevor sie sich entladen. Wie sehr in der Kindheit Erlebtes, sich wie ein roter Faden, durch das ganze weitere Leben zieht, bin hin zum eigenen Tod.
Dieses ruhige Buch gefiel mir sehr gut, zumal der Autor in sein Handwerk versteht und mit seinen Worten, den Klang der Geschichte perfekt stimmte. Wie ein Klavierstimmer sein Instrument.