Lisa O'Donnell: Bienensterben

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Lisa O'Donnell: Bienensterben
Verlag
ET (D)
2013
Ausgabe
Taschenbuch (Broschiert)
Originaltitel
The Death of Bees
ET (Original)
2012
ISBN-13
9783832197285

Informationen zum Buch

Seiten
319

Sonstiges

Originalsprache
amerikanisch
Übersetzer/in
Erster Satz
Izzy hat mich Marnie genannt, nach ihrer Mutter.

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Handlungsort

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Heiligabend in Glasgow: Die fünfzehnjährige Marnie und ihre kleine Schwester Nelly haben gerade ihre toten Eltern im Garten vergraben. Niemand sonst weiß, dass sie da liegen und wie sie dahin gekommen sind. Und die Geschwister werden es niemandem sagen. Irgendwie müssen sie jetzt allein über die Runden kommen, doch allzu viel Geld verdient Marnie als Gelegenheits-Dealerin nicht. So ist es ihnen ganz recht, als ihr alter Nachbar Lennie, stadtbekannter (vermeintlicher) Perversling, sich plötzlich für sie interessiert. Lennie merkt bald, dass die Mädchen seine Hilfe brauchen. Er nimmt sich ihrer an und gibt ihnen so etwas wie ein Zuhause. Als die Leute jedoch beginnen, Fragen zu stellen, zeigen sich erste Risse in Marnies und Nellys Lügengebäude, und es kommen erschütternde Details aus ihrem Familienleben zum Vorschein, was ihre Lage nur noch komplizierter macht.
Mit schnörkelloser Präzision, großem Einfühlungsvermögen und finsterem Humor erzählt Lisa O Donnell die verstörend komische Geschichte dreier verlorener Seelen, die für sich selbst keine Verantwortung tragen können, aber füreinander bedingungslos einstehen.

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2 Bewertungen
Ich wünsche mir mehr solche Bücher
(Aktualisiert: 28 April 2014)
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5.0
Die fünfzehnjährige Marnie und ihre kleine Schwester Nelly haben gerade ihre toten Eltern im Garten vergraben. Niemand sonst weiß, dass sie da liegen. Und die Schwestern werden es niemandem sagen. Irgendwie müssen sie jetzt alleine über die Runden kommen, doch allzu viel Geld verdient Marnie als Gelegenheits-Dealerin nicht. So ist es ihnen ganz recht, als ihr alter Nachbar Lennie, den alle fälschlicherweise für einen Perversling halten, sich plötzlich für sie interessiert. Lennie merkt bald, dass die Mädchen Hilfe brauchen. Er nimmt sich ihrer an und gibt ihnen so etwas wie ein Zuhause. Als jedoch die Leute beginnen, Fragen zu stellen, zeigen sich erste Risse in Marnies und Nellys Lügengebäude, und es kommen erschütternde Details zum Vorschein, was ihre Lage nur noch komplizierter macht.

Der Anfang des Buches ist ziemlich abstrus, aber er nimmt trotzdem sofort gefangen. Schließlich wird man nicht alle Tage Zeuge, wenn zwei Mädchen ihre Eltern im Garten verscharren. Es ist nicht die beste Gesellschaftsschicht, in der die beiden aufwachsen, sonst wäre das so nicht passiert. Die Eltern handeln mit Drogen und gehen keinem Beruf nach, die Kinder sind sich weitestgehend selbst überlassen. Marnie ist ein widerspenstiger Teenager, der keine Grenzen kennt, aber dennoch eine sehr begabte Schülerin. Ihre zwei Jahre jüngere Schwester Nelly ist ein seltsames Mädchen, überkorrekt, eloquent und weltfremd, anderen Menschen gegenüber misstrauisch und doch auf der Suche nach familiärer Geborgenheit. Marnie fühlt sich für sie verantwortlich und will alles versuchen, das Verschwinden der Eltern bis zu ihrem 16. Geburtstag zu vertuschen. Dann kann sie offiziell die Fürsorge über ihre Schwester übernehmen. Doch sie hat nicht geahnt, dass der Alltag mitunter nicht einfach zu bewältigen ist und bestimmte Personen zunehmend stutzig werden.

Es gibt nur wenige Personen, die eine wichtige Rolle spielen, doch wie in einem shakespearschen Drama sorgen sie für einige Verwicklungen. Keiner von ihnen hat einen gesellschaftlich akzeptierten Hintergrund, alle scheinen von vornherein abgeurteilt und in bestimmte Schubladen gesteckt zu sein. Doch bis auf eine oder zwei Ausnahmen sind sie alle Opfer der Umstände und machen eigentlich nur mit ihren persönlichen Mitteln das Beste aus ihrer jeweiligen Misere. Im Grunde suchen sie alle nur nach Beständigkeit und Sicherheit. Es ist nicht schwer, für jeden einzelnen von ihnen Verständnis und Sympathie zu entwickeln.

Trotz der bestürzenden Handlung entbehrt die Geschichte nicht einer leisen Komik. Nach dem ereignisreichen Anfang spielt sich alles vorübergehend auf einem relativ ruhigen Niveau ein, doch mit dem unerwarteten Auftauchen eines Familienmitglieds schlagen die Ereignisse eine unerwünschte Richtung ein und wirbeln einem Sog gleich immer schneller einem nervenaufreibenden Höhepunkt entgegen. Entsprechend schwer ist es, mit dem Lesen aufzuhören.

Lisa O'Donnell lässt die Mädchen und später auch Lennie in kurzen Kapiteln selbst zu Wort kommen. Jeder spricht seine eigene Sprache, was die Personen noch authentischer erscheinen lässt und bestimmte Aktionen von verschiedenen Seiten beschreibt, wodurch erkenntlich wird, wie unterschiedlich manches wahrgenommen wird oder beabsichtigt ist. Die Kürze der Abschnitte sorgt für Tempo, und das mehr oder weniger durchgehend.

Bienensterben ist der erste Roman der Autorin. Sie erhielt dafür 2013 den Commonwealth Writers' Prize. Ich wünsche mir mehr solche Bücher von ihr.
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(K)eine Kindheit
Gesamtbewertung
 
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Plot / Unterhaltungswert
 
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Sprache & Stil
 
4.0
Inhalt:
Glasgow, Heiligabend. Die 15-jährige Marnie und ihre 12-jährige Schwester Nelly begraben im Garten ihre Eltern, als sie den Leichengestank im Haus nicht mehr aushalten. Den Tod der beiden wollen sie geheim halten, damit sie nicht ins Heim gesteckt oder gar getrennt werden. Mehr schlecht als recht hangeln sie sich durch den Alltag, bis sich der als Perverser verschriene Nachbar Lennie um die beiden kümmert und ihnen eine Art Zuhause gibt. Wenn nur sein Hund nicht immer in den Blumenbeeten wühlen würde …

Meine Meinung:
Die Geschichte wird aus drei Perspektiven erzählt: Marnie, Nelly und Lennie, die abwechselnd in der Ich-Form berichten. Die einzelnen Kapitel sind sehr kurz, teilweise überschneiden sie sich, sodass eine Szene aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet wird und die zum Teil unterschiedliche Wahrnehmung der drei Protagonisten deutlich wird. Im Verlauf des Buches kommen dabei immer mehr schockierende Ereignisse zur Sprache.

Ich mochte alle drei Hauptcharaktere auf ihre Art. Man lernt sie als Leser recht gut kennen und wünscht sich, dass das Ganze mit einem Happyend enden wird. Nach allem, was sie schon mitmachen mussten, hätte ich ihnen das von Herzen gegönnt. Denn auch wenn Marnie Drogen vertickt, um zu überleben, hat sie doch das Herz am rechten Fleck, wenn es um ihre kleine Schwester und Lennie geht. Ebenso sorgt sich Nelly um Marnie und Lennie, und Lennie sorgt sich um die beiden Mädchen.

Das Buch hat mich nicht so sehr erschüttert, wie es dem Inhalt nach hätte sein müssen. Doch die Erzählweise ist relativ emotionsarm, sodass man eine gewisse Distanz wahren kann. Es ist aber sehr kurzweilig zu lesen, schon allein aufgrund des schwarzen Humors, der immer wieder durchbricht, und der verschiedenen Sprechweisen der erzählenden Personen. Während Nelly sich sehr gewählt ausdrückt, ist Marnies Sprache gossengerecht. Beides wirkt jedoch absolut authentisch.

So bangt man mit den dreien, ob sie sich bis zu Marnies 16. Geburtstag durchhangeln können, denn in Schottland ist man mit 16 volljährig. Dann könnte Marnie sich ganz offiziell um ihre kleine Schwester kümmern. Doch stellen sich ihnen immer wieder neue Hindernisse in den Weg, die das Erreichen dieses Ziels erschweren.
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