Thomas Finn: Weisser Schrecken

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Thomas Finn: Weisser Schrecken
Verlag
ET (D)
2010
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783492267595

Informationen zum Buch

Seiten
432

Sonstiges

Erster Satz
Der Engel floh vor dem Licht.

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Handlungsort

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Die kalte Jahreszeit in Perchtal, einem einsamen Dorf im Berchtesgadener Land, scheint besinnlich wie immer. Bis eine Gruppe Jugendlicher einen grauenhaften Leichenfund macht: Ein junges Mädchen treibt unter dem Eis eines Sees, und es ähnelt den Zwillingen Miriam und Elke auf verblüffende Weise. Doch die beiden wissen nichts von einer Verwandten ... Bei ihren Nachforschungen stoßen die Freunde auf ein blutiges Geheimnis, das der Pfarrer des Dorfs hütet. Und sie schrecken dabei eine uralte Macht auf, die ihre Rückkehr in unsere Welt vorbereitet.

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Im Berchtesgadener Land liegt das Dörfchen Perchtal. Nikolaus steht vor der Tür, der Winter hat schon Einzug gehalten, Schnee und Eis lassen das Dorf in winterlicher Stille ruhen. Doch der Frieden trügt. Nicht nur, dass einige Familien düstere Geheimnisse hinter der soliden Fassade verbergen. Beim Eislaufen finden die fünf Freunde Andreas, Robert, Niklas, Elke und Miriam eine Leiche, eingefroren im dicken Eis des Sees. Das alleine wäre schon schrecklich genug, doch die Tote sieht auch noch haargenau so aus wie Elke und ihre Zwillingsschwester Miriam. Wie kann das sein? Auf der Suche nach des Rätsels Lösung stoßen die fünf auf noch viel düstere Geheimnisse. Eine uralte Macht bedroht das Dorf, die Erwachsenen scheinen etwas zu wissen, erzählen ihnen aber nichts. Geisterhafte Stimmen versuchen sie vor dem zu warnen, was kommen wird. Was seit Jahrhunderten immer wieder über das Dorf hereinzubrechen droht. Werden sie es aufhalten können?

„Weißer Schrecken“ ist ein Mystery Thriller erster Klasse. Ich konnte mich kaum mehr von dem Buch lösen, klebte atemlos an den Seiten und versank ganz und gar in der Geschichte. So sehr, dass ich mich beim wieder auftauchen kurz wunderte, dass draußen gar kein Schnee liegt. Mit jedem neuen aufgedeckten Puzzlestück steigt die Spannung, wer auf wessen Seite steht, bleibt bis zum Schluss das größte Rätsel, neben der geheimnisvollen dunklen Macht.

Aber nicht nur die Spannung lässt einen das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Thomas Finn hat sich intensiv mit den verschiedensten Sagen und Legenden zum heiligen Nikolaus und seinem dunklen Begleiter Knecht Ruprecht, auch als Krampus bekannt, beschäftigt und sie in diesem Buch zu einer faszinierenden Geschichte verwoben. Uralte keltische Mythen werden ebenso erwähnt wie der Versuch der Kirche, die heidnischen Bräuche zu ihren Gunsten umzuwandeln. Der Leser lernt hier einiges über den Ursprung des Nikolaustages, den ich in Zukunft mit ganz anderen Augen betrachten werde.

Die gründliche Recherche fiel mir auch an vielen anderen Stellen auf. Ein Teil des Romans spielt 1994, zu der Zeit war ich nicht viel älter als die Protagonisten. An die meisten der hier erwähnten Filme, Bands und Spiele kann ich mich noch gut erinnern. Diese kleinen Rückblicke in die Vergangenheit sind ein kleines Schmankerl für alle, die 1994 ebenfalls gerade in den Jugendjahren steckten.

„Weißer Schrecken“ war mein Lesehighlight für Oktober, die perfekte Lektüre für kalte und düstere Winterabende. Lasst euch vom Krampus in seinen Bann ziehen, folgt den Geistern in Eis und Schnee und genießt die Gänsehaut, während ihr gemütlich in der warmen Stube sitzt.
E(
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Der Roman beginnt mit einem grausigen Prolog, über den ich immer mal wieder im Laufe der Geschichte nachgegrübelt habe, bis er dann irgendwann eine schreckliche Auflösung erhielt. Und dies ist schon gleich ein gelungener Start in die Geschichte, denn geheimnisvolle Prologe mag ich sehr.

Die Geschichte wird in zwei Handlungsträngen erzählt, von denen einer gegenwärtig spielt und der andere den Leser in die Geschehnisse zurückversetzt, die die damals jugendlichen Freunde erleben mussten. Dies wird geschickt verflochten, so dass man sich als Leser nicht nur mit den damaligen dramatischen Ereignissen beschäftigt, sondern auch mit deren möglichen Auswirkungen auf die jetzigen Pläne der Freunde, deren erneutes Zusammentreffen offensichtlich ganz besondere Gründe hat. So entsteht bis zum Ende Puzzleteil für Puzzleteil vor dem Leser ein erschreckendes Bild mit einer überraschenden Wendung.

Handlungsort ist ein kleines verschneites Dorf, das wetterbedingt regelrecht von der Außenwelt abgeschnitten wurde, was allein schon eine unangenehme Vorstellung ist. Unheimlich wurde es aber dann immer mehr durch anfangs kleine mysteriöse Erscheinungen und unerklärliche Begebenheiten. Diese erzeugten einen angenehmen Grusel bei mir, der sich im Laufe der Geschichte immer mehr steigerte. Denn nicht nur, dass die Vorkommnisse immer heftiger und auch beängstigender wurden, so wurden auch die dafür möglichen Ursachen im Laufe der Recherchen, die die Jugendlichen zudem noch in immer gefährlichere Situationen brachten, stets unheimlicher. Denn Thomas Finn hat sich hier sehr gründlich mit alten Sagen und Bräuchen rund um Nikolaus, Ruprecht, Perchta und Co. beschäftigt, sie mit der Geschichte verbunden und damit Erklärungen zu den unheimlichen Geschehnissen geboten, die mir noch im Nachhinein die Haare zu Bege stehen lassen. Denn wenn mir zusätzlich eines einen besonderen Grusel beim Lesen erzeugt hatte, dann die Überlegung, ob vielleicht etwas Wahrheit in dem grausigen Unheil stecken könnte, das dem Ort widerfuhr. Diese Erkenntnisse über alte Bräuche und Sagen wurden dabei sehr unaufdringlich und passend in die Geschichte eingefügt und boten nebenbei noch zusätzliche interessante Einblicke, ohne den Lesefluss zu stören.

In die fünf Freunde konnte ich mich sehr gut hineinversetzen, denn ihre Ängste und Sorgen wurden sehr emotional und intensiv beschrieben und sie wirkten damit von Anfang an sehr lebendig auf mich. Aber auch die Verbissenheit und Kompromisslosigkeit der Erwachsenen kam sehr gut rüber, so dass ich auch von ihnen ein deutliches Bild vor Augen hatte. Die Handlungen Einzelner wirkten dadurch beängstigend realistisch und zusammen mit den unnatürlichen Geschehnissen ist es dem Autor damit gelungen, eine für mich erschreckende und unheimliche Atmosphäre zu schaffen. Selbst Tage nach der Lektüre denke ich noch viel an die Geschehnisse und hängen die gruselige Atmosphäre und Bilder noch in mir nach.

Ein mystischer Thriller, der durch die Vermischung mit alten Sagen und Bräuchen, eine ganz besondere Gruselatmosphäre schafft, ohne auf eine "Holzhammermethode" angewiesen zu sein und damit sicher auch für Leser geeignet ist, die normalerweise keine Horrorthriller lesen. Mich hat er begeistert.

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Dieser Roman hat eine mysteriöse Grundstimmung - von Anfang an passieren Dinge, die man sich nicht erklären kann. Im Verlauf der Geschichte nehmen diese unheimlichen Ereignisse zu, die Atmosphäre wird intensiver und bedrohlicher. Man versucht die Ereignisse, Andeutungen und einzelnen Verbindungen zu einem großen Ganzen zusammenzufügen - und ist schneller als man denkt wild am Spekulieren!

Bis auf ein paar wenige Szenen, die mir etwas zu grausam waren, fand ich den Grusel-Faktor angenehm. Nicht blutig, sondern schaurig und sehr fesselnd. Damit ist es auch für zarter besaitete Gemüter wie mich sehr geeignet. Außerdem gefällt mir die mythische Seite auch sehr - die ganzen dezent eingestreuten Sagen und Bräuche rund um den Nikolaus, Ruprecht, Perchta und die wilde Jagd.

In die 5 Freunde konnte ich mich größtenteils leicht hineinversetzen, nur bei einer Figur hatte ich manchmal Schwierigkeiten, die ein oder andere Handlung so ganz nachzuvollziehen. Die Charaktere wirkten auch aufgrund der beschriebenen Gefühlswelt sehr realistisch und vor allem menschlich auf mich.

Die Geschichte hinterlässt bei mir einen absolut runden Eindruck, auch wenn vieles offen gelassen wurde. So wirkt das Buch aber auch noch länger nach, denn über einige Dinge werde ich sicher noch öfter nachdenken und mir detaillierte Entwicklungen oder Möglichkeiten vorstellen.

Jedenfalls bin ich sehr froh, dass mich die recht spontan besuchte Lesung (was tut man nicht alles für sympathische Autoren und eine nette Begleitung) zu diesem Buch verführt hat. Ich habe die Lesezeit sehr genossen, trotz (oder wegen?) so einiger eiskalter Schauer - und die Zeit rund um Nikolaus sehe ich nun mit ganz anderen Augen. Wer weiß, ob sich in den alten Geschichten nicht doch ein Körnchen Wahrheit verbirgt...
S(
Top 50 Bewerter 115 Bewertungen
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Als das kleine Örtchen Perchtal im Berchtesgadener Land Anfang Dezember eingeschneit und von der Außenwelt abgetrennt wird, macht die 15-jährige Elke während eines verbissenen Eishockeyspiels eine grausige Entdeckung. Nach einem kuriosen Sturz sieht sie sich plötzlich einer Leiche unter dem Eis gegenüber, die ihr aufs Haar gleicht. Wer ist das tote Mädchen und warum wissen sie und ihre Zwillingsschwester Miriam nichts von einer weiteren Schwester? Während sich die Erwachsenen des Dorfes in bizarres Schweigen hüllen, machen sich Elke und Miriam mit ihren drei verbündeten Freunden auf, das Geheimnis zu lüften. Dabei treffen sie immer mehr auf Ungereimtheiten, die kaum zu erklären scheinen. Auch Jahre später scheint das tödliche Rätsel noch nicht gelöst…



Eine sehr spannungsgeladene und rasant erzählte Mystery-Geschichte um Freundschaft, Brauchtum, Legenden, die ihren Ursprung bei den Kelten finden und einem tödlichen Geheimnis. Dabei ist die Story sehr gut aufgebaut mit ihren zwei unterschiedlichen Zeitschienen der fünf Freunde, als Jugendliche und später im Erwachsenenalter. Alles sehr gut recherchiert und unglaublich gruselig. Hier konnte ich stets mit den authentisch gestalteten Charakteren mitfiebern. Besonders mit den fünf Freunden, die allesamt aus ganz unterschiedlich zerrütteten Familien stammten. Ich hing sozusagen richtig an den Seiten und wollte stets wissen wie es weiter geht. Denn sonderbare Dinge, die hier nach und nach ans Licht kamen, die einen an Normalität glauben lassen sollten und doch alles andere als harmlos waren, jagten mir so manches Mal eine angenehme Gänsehaut über den Rücken und trieben mich weiter. Trotzdem hat der Autor es geschafft die Geschichte so zu erzählen, dass ich mich fragen konnte, ob es nicht genau so gewesen sein könnte. Ein Aspekt den ich sehr gerne mag. An Dramatik hat es dabei in keinem Kaptitel gemangelt. Aber auch die menschlichen Seiten der Protagonisten und die unterschiedlichen Empfindungen ihrer Freundschaft zueinander wurden von Thomas Finn gekonnt in Szene gesetzt. Die unterschiedlichen Sichtweisen und Ansätze der fünf Freunde und die verstörenden Verhaltensmuster ihrer Eltern und anderen Bewohner dieses Dorfes konnte ich richtig gut erfassen. Irritiert, ängstlich und voller Zweifel versuchten die erwachsen gewordenen Jugendlichen von damals auf die Lösung dieses grauenhaften Geheimnisses zu kommen, welches sie alle nicht zum ersten Mal aus der Bahn zu werfen drohte. Dabei ging es für alle auch stets um Leben und Tod. Dass ich bei diesem Spannungsschmöker zum Weglesen ganz nebenher auch noch jede Menge über alte Bräuche und Traditionen rund um das Thema Nikolaus und Knecht Ruprecht hinzu gelernt habe, hat mich gefreut. Zumal all diese Informationen nicht schulmeisterlich herüber kamen. Ein gelungener Mystery-Thriller den man sicher nicht nur in der verschneiten Jahreszeit lesen kann. Aber genau dort bietet er sich natürlich geradezu an. Es war mein erstes Buch von Thomas Finn, und ich kann mit Sicherheit sagen, dass es nicht mein letztes von ihm war. Ich kann "Weisser Schrecken" mit gutem Gewissen jedem empfehlen der gerne spannende Literatur mit dem richtigen Touch Gruselfaktor liest.

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3.3
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3.0
Andreas Meyenberg kehrt im Dezember 2010 widerstrebend in sein Heimatdorf Perchtal am Alpenrand zurück. Er ist inzwischen Kinderarzt und für Ärzte ohne Grenzen häufig im Auslandseinsatz, doch das, was 16 Jahre zuvor in Perchtal geschehen ist, erfordert jetzt seine Anwesenheit in dem Dorf, in das er eigentlich nie zurückkommen wollte.

1994 war er fünfzehn und freute sich wie Bolle darauf, gemeinsam mit seinen besten Kumpels Robert und Niklas am traditionellen Krampuslauf teilnehmen zu dürfen. Aber kurz vor dem großen Ereignis erschütterte ein grausiger Fund das kleine Dörfchen: Elke, Andreas' heimlicher Schwarm, entdeckt unter dem Eis eines zugefrorenen Sees eine Mädchenleiche - und das ist noch nicht alles. Das tote Mädchen sieht nämlich haargenauso aus wie Elke und ihre Zwillingsschwester!

Nicht nur die drei Jungs und vor allem die Zwillinge fragen sich, wie das sein kann, und fangen an, Nachforschungen anzustellen, mit teils erschreckenden Resultaten. Und noch in derselben Nacht geschehen weitere  gruselige Dinge, die sich nicht rational erklären lassen. Es ist, als hätte sich selbst die Natur gegen Perchtal verschworen. Oder lauert in den Bergen tatsächlich ein archaisches Wesen mit einem unstillbarem Hunger?

"Weißer Schrecken" ist ein perfekter Roman für kalte Wintertage. Zum einen, weil Schnee und Eis eine wesentliche Rolle im Buch spielen, zum anderen, weil es sich prima zum Wegschmökern an einem Winterwochenende eignet. Eine klirrende Kälte, die nicht ausschließlich dem Wetter geschuldet ist, dringt förmlich aus den Seiten, und ein subtiler Grusel lässt einem beim Lesen schon mal das Blut in den Adern gefrieren. Schaurige Stimmung zu verbreiten versteht Thomas Finn wirklich ausgezeichnet, ich habe mich schon lange nicht mehr so herrlich gegraust.

Die zahlreichen Bräuche, Sagen und Legenden aus dem christlichen und heidnischen/keltischen Bereich, die eng mit der Handlung verwoben sind, fand ich auch äußerst interessant, da war viel Neues für mich dabei. Und als Altersgenossin von Andreas und Co. mochte ich natürlich die Reminiszenzen an die 90er Jahre sehr, da hat Finn viele Details wirklich gut eingefangen.

Stilistisch empfand ich das Buch allerdings an vielen Stellen recht holprig und die Dialoge oft gestelzt (Dialoge als Mittel zur Wissensvermittlung gelingen nun mal nur sehr selten). Zudem ärgerten mich zahlreiche Druckfehler und Patzer wie "Dog Martens". Mit der Auflösung war ich am Ende auch nicht so recht zufrieden, das kam mir ein bisschen vor, als seien dem Autoren am Ende die Ideen ausgegangen - erst ein großer Showdown und dann ... recht wenig für meine Begriffe.
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