Diana Menschig: So finster, so kalt

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Diana Menschig: So finster, so kalt
Verlag
ET (D)
2014
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783426514931

Informationen zum Buch

Seiten
384

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
"Die Hexe ist tot!", hörte Ronja ihren Freund Luke aufgeregt flüstern.

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Handlungsort

Handlungsorte
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Als Merle Hänssler nach dem Tod ihrer Großmutter in deren einsam gelegenes Haus im Schwarzwald zurückkehrt, findet sie im Nachlass ein altes Dokument. Darin berichtet ein gewisser Johannes, der Ende des 16. Jahrhunderts im Haus lebte, über merkwürdige Geschehnisse rund um seine Schwester Greta. Merle tut diese Geschichte zunächst als Aberglaube ab. Doch dann passieren im Dorf immer mehr unerklärliche Dinge: Kinder verschwinden, und auch das alte Haus selbst scheint ein seltsames Eigenleben zu entwickeln. Langsam, aber sicher beginnt Merle sich zu fragen, ob an Johannes’ Erzählung mehr dran ist, als sie wahrhaben wollte.

Autoren-Bewertungen

4 Bewertungen
Gesamtbewertung
 
4.7
Plot / Unterhaltungswert
 
4.8(4)
Charaktere
 
4.5(4)
Sprache & Stil
 
4.8(4)
Geheimnisvolle Dinge passieren im Schwarzwald
Gesamtbewertung
 
5.0
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Inhaltsangabe:

Nachdem sie vom Tod ihrer geliebten Großmutter Mago erfahren hat, reist Merle Hänssler zurück in den Schwarzwald, zurück in das Haus, in dem sie ihre Jugend verbracht hatte. Beim Ordnen des Nachlasses findet sie die Kopie eines alten Dokumentes, verfasst von einem ihrer Vorfahren mit dem Namen Johannes aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts. Darin werden seltsame Ereignisse beschrieben, die sich um eine gewisse Greta drehen und die in einem Exorzismus gegipfelt hatten. Merles Interesse ist geweckt und sie nimmt Kontakt mit Jakob Wolff auf, einem Angestellten der Universität Freiburg, der sich mit Sagen und Märchen beschäftigt und der verdächtig schnell Zeit findet, Merle persönlich aufzusuchen und sich ihre Geschichte bzw. die ihrer Großmutter anzuhören. Doch Großmutter Magos Tod ändert nicht nur Merles Leben – im Ort werden drei Kinder vermisst, ein Reh taucht geisterhaft auf, verschwindet wieder und Magos altes Schwarzwaldhaus scheint ein Eigenleben zu führen und erinnert Merle an das Knusperhäuschen aus dem Märchen von Hänsel und Gretel. Aber das kann natürlich nicht sein. Oder doch?

Der erste Satz:

„Die Hexe ist tot“, hörte Ronja ihren Freund Luke aufgeregt flüstern.

Meine Meinung zum Buch:

Ich habe dieses Buch mit großer Freude gelesen, denn ich mochte Märchen schon immer und in diesem Buch sind so viele Bezüge und Anspielungen zu finden, dass ich große Lust bekommen habe, wieder öfter in Märchenwelten abzutauchen.

Die Geschichte selbst ist sehr spannend zu lesen. Als Leserin konnte ich zusammen mit Merle das Puzzle um das alte Dokument zusammensetzen und ich war immer wieder überrascht, welche unvorhersehbaren Wendungen nun wieder auf Merle (und mich) gewartet haben. In immer wieder eingestreuten Kapiteln können wir die Geschichte lesen, die sich Anfang des 17. Jahrhunderts ereignet hatte und welche die Ereignisse um Hans, seine Familie und seine Schwester Greta, einem Findelkind, drehen. Das machte das Lesen abwechslungsreich und dieser Teil der Geschichte wirft zusätzlich viele Fragen auf, die es aufzulösen gilt.

Merle Hänssler ist eine sympathische Buchheldin und die Liebe, die sie für das alte „Hexenhäuschen“ empfindet, war sehr authentisch geschildert. Ich mochte Merle schnell und konnte sehr gut die Höhen und Tiefen nachfühlen, die sie im Lauf der Geschichte durchmachen muss.

Aber auch die übrigen Figuren, die in diesem Buch auftauchen, sind toll beschrieben. Jakob Wolff zum Beispiel, von dem ich lange Zeit nicht wusste, ob ich ihn zu den Guten oder zu den Bösen zählen sollte. Oder auch Oma Mago, die wir nur aus Merles Erinnerungen oder den Erzählungen der Dorfbewohner kennen lernen können. Oder die Kinder Ronja und Luke, Merles Jugendfreund Björn, Merles Vater u.s.w. Ich fand alle sehr lebensnah, auch wenn sie teilweise nur am Rande eine Rolle in der Geschichte spielten.

Die geheimnisvollen und teilweise düsteren Geschehnisse passen für mich wunderbar in die Gegend, in der das Buch spielt – den Schwarzwald. Diese Gegend schafft eine zusätzliche, ganz eigene Atmosphäre, die mir sehr gut gefallen hat.

Eine wichtige Rolle in dem Buch spielen Lebkuchen und die Autorin beginnt die Geschichte mit einem Rezept dafür – das finde ich eine sehr schöne Idee. Allerdings hat man beim Lesen ständig Appetit ...

Mein Fazit: Buchtipp!
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So finster, so kalt
Gesamtbewertung
 
5.0
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Merle Hänssler ist eine erfolgreiche Anwältin. Durch den plötzlichen Tod ihrer Großmutter wird sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und macht sich auf den Weg zurück in das Haus ihrer Kindheit, das kleine Knusperhäuschen der Oma Mago mit dem zauberhaften Garten, der ein Geheimnis birgt. Die junge Frau entdeckt interessante Dokumente, die auf Nachforschungen ihrer Großmutter beruhen und ihre Neugier ist geweckt. Kann es tatsächlich sein, dass in Merles Familie der Ursprung von Hänsel und Gretels Geschichte liegt? Merle erhält unerwartete Hilfe von Doktor Jakob Wolff, einem Mitarbeiter der germanistischen Fakultät in Leipzig. Sie selbst jedoch leidet mehr und mehr an merkwürdigen Träumen, sieht einen Wolf und wacht immer öfter schweißgebadet auf. Was nur mag hier vor sich gehen?

Ein weiterer Handlungsstrang der Geschichte entführt den Leser in die Vergangenheit. In der Familie des jungen Hans wird ein weiteres Kind aufgenommen. Sie wird Greta genannt, aber von den anderen Dörflern nur misstrauisch beäugt. Eines Tages soll Hans eine Aufgabe für seinen Vater erfüllen, aber er folgt Greta und kommt so vom Weg ab. Das Unheil nimmt seinen Lauf als die zwei Kinder an ein Knusperhäuschen gelangen.

„So finster, so kalt“ ist eine fantasiereiche Geschichte in deren Handlung nicht nur das Märchen von Hänsel und Gretel, sondern auch viele weitere Märchen einfließen. Der Schwarzwald ist hier als Handlungsort perfekt gewählt. Dort gibt es wunderbare Wälder, die Kinder können frei toben und sich entfalten, aber es könnten dort auch ungeahnte Gefahren lauern. So verwundert es nicht, dass plötzlich Kinder aus dem Dorf verschwinden, Kinder, die vorher im verbotenen Garten von Oma Mago gespielt haben und dort merkwürdige Dinge beobachten konnten.

Die Autorin Diana Menschig hat mich mit ihrer Geschichte gefesselt. Sie hat ein modernes Märchen geschrieben, welches man nicht aus der Hand legen kann. Sie hat Charaktere erschaffen, die ganz besonders sind und sie hat aus Erwachsenen wieder Kinder gemacht. In der Geschichte lassen sich die erwachsenen Protagonisten auf die Welt der Kinder und der Märchen ein und außerhalb der Geschichte, mit dem Buch in den Händen, wird aus dem erwachsenen Leser wieder ein Kind, welches fasziniert ist von dieser Mischung aus wunderbaren Gestalten und unfassbaren Ereignissen, die doch so gruselig sind. Und wer Märchen kennt, der kann sich denken, wie diese Geschichte hier enden wird. Aber was genau geschieht, das verrät nur das Buch selbst.
IG
Top 50 Bewerter 185 Bewertungen
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Was geschah wirklich im Kusperhäuschen?
Gesamtbewertung
 
4.7
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
5.0
Die Hamburger Anwältin Merle Hänssler leidet neuerdings an schlimmen Alpträumen. Zudem erhält sie die Nachricht, daß ihre Großmutter, die in einem alten und einsam gelegenen Haus im Schwarzwald lebte, gestorben ist. Als sie zur Beerdigung nach Steinberg reist, entdeckt sie im Nachlass ihrer Oma ein Dokument, das die mysteriöse Geschichte eines gewissen Hans und seiner Pflegeschwester Greta zu Beginn des 17. Jahrhunderts erzählt, der in dem Haus gelebt hat. Hans' Geschichte erzählt davon, wie er von einem Dämon besessen ist. Kurz darauf verschwinden die ersten Kinder in Steinberg und Merle fragt sich, ob es einen Zusammenhang zwischen den damaligen und den heutigen Ereignissen gibt – und welche Rolle dabei der Verbotene Garten des alten Hauses spielt?

Als Gute-Nacht-Lektüre würde ich dieses Buch nicht unbedingt empfehlen, es eignet sich eher dazu, sich die Nacht um die Ohren zu schlagen, so spannend und gruselig ist dieser neue Roman von Diana Menschig. Normalerweise mag ich keine Horror-Romane, weil sie mir zu abstrus sind, aber hier sind die Horror-Elemente so dezent angebracht, daß ich die Gänsehaut als wohlig-spannend empfunden habe.

Den Beginn des Romans ziert ein Auszug aus dem deutschen Volklied „Hänsel und Gretel gingen in den Wald“ und dem Leser dämmert hier bereits, daß das berühmte Grimm-Märchen eine größere Rolle spielen wird. Aber nicht nur dieses Märchen ist bedeutend für die Handlung, auch Elemente von anderen Märchen tauchen auf und werden gekonnt eingeflochten. Dabei werden jedoch die gängigen Vorstellungen von Gut und Böse ausgehebelt, so daß ich mir sehr unsicher war, welcher Charakter die ihm im Märchen zugewiesene Rolle tatsächlich spielt.
Die grafische Darstellung der Kapitelüberschriften hat mir übrigens sehr gut gefallen und passen perfekt zu dem Buch.

Die vielschichtig dargestellten Figuren waren für mich häufig nicht vorhersehbar, ihre Motivation schwer einzuschätzen. Merle, eine erfolgreiche Anwältin in Hamburg, war mir sehr sympathisch, gleichzeitig tat sie mir leid, weil sie seit zwei Wochen an diesen unheimlichen Alpträumen leidet. Ist es ein Zufall, daß ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt ihre Oma Mago stirbt? Merles Vater befindet sich zu dem Zeitpunkt mit dem Wohnmobil in Kanada und ist telefonisch nur schwer zu erreichen, daher kehrt sie alleine nach Steinberg und in das alte Häuschen ihrer Oma zurück. Während für Merle das Häuschen für Heimeligkeit und Sicherheit steht, empfand ich als Leser das Haus mit seinem Verbotenen Garten eher bedrohlich, außerdem scheint das Haus selbst zu entscheiden, wen es über seine Schwelle läßt und wen nicht.

Wegen Hans' Geschichte sucht sich Merle Unterstützung bei Dr. Jakob Wolff, einem Germanisten und Märchenforscher aus Freiburg, der schnell bereit ist, ihr zu helfen. Vielleicht zu schnell? Jakob ist zwar sympathisch, aber manche Handlungen von ihm lassen nicht nur Merle mißtrauisch werden. Ist er vielleicht der böse Wolf(f)?

Die Abschnitte um Merle und Jakob werden immer wieder durch die Geschichte von Hans unterbrochen: sie ist schaurig und könnte vielleicht die Grundlage für das Märchen „Hänsel und Gretel“ dargestellt haben. Diesem möglichen Zusammenhang möchte Jakob auf die Spur kommen.

Das Ende des Buches konnte mich überzeugen, die Lösung liegt wiederum in den Märchen verborgen. Die wichtigsten Fragen werden beantwortet, ein paar Fragezeichen bleiben noch übrig, was ich aber gut und realistisch finde, denn ein mysteriöses Geschehen, das die Jahrhunderte überdauert, kann nicht vollständig aufgelöst werden.
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Märchen-Grusel damals und heute
Gesamtbewertung
 
4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Merle Hänssler lebt in Hamburg und arbeitet als Anwältin. Seit einiger Zeit quälen sie nachts schreckliche Alpträume. Zuerst schiebt sie sie auf beruflichen Stress, doch dann stirbt ihre Großmutter und Merle kehrt zurück in ihre Heimat, den Schwarzwald. Dort, in einem kleinen Dorf, hat ihre Oma Mago gelebt, in einem kleinen Häuschen mitten im Wald. Merle hat dort ihre Kindheit verbracht und den Ort und das Haus immer geliebt. Im Nachlass ihrer Großmutter findet sie ein altes Dokument, angeblich aufgezeichnet von einem Mönch im 17. Jahrhundert, der darin die Geschichte eines Mannes namens Hans beschreibt. Hans war Sohn eines Holzfällers und eines Tages brachte der Vater ein verstörtes, stummes kleines Mädchen aus dem Wald mit nach Hause. Hans kümmerte sich um die Kleine und entlockte ihr ihren Namen: Greta. Doch was genau hatte es mit diesem Mädchen auf sich? Die Geschichte von Hans wird immer unheimlicher.

Und nun scheinen sich die Ereignisse von damals zu wiederholen, im Dorf verschwinden mehrere kleine Kinder. Haben sie sich nur verlaufen oder ist ihnen etwas Schlimmes zugestoßen? Was hat Oma Magos „verbotener Garten“ damit zu tun, was verbirgt sich hinter der Mauer?

Merle bittet einen Freiburger Historiker um Hilfe bei der Analyse der Aufzeichnungen über Hans. Schnell ist Jakob Wolff fasziniert von der Geschichte, doch kann Merle ihm wirklich trauen?

Eine Geschichte wie ein Märchen! Geschickt verknüpft Autorin Diana Menschig Motive aus bekannten Märchen – allen voran natürlich „Hänsel und Gretel“, aber auch andere – mit einer spannenden Geschichte im Hier und Jetzt. Zum einen erfährt der Leser nach und nach mehr über das damalige Schicksal von Hans, zum anderen wird die Geschichte in der Gegenwart rund um Merle erzählt. Das verbindende Element kristallisiert sich dabei schnell heraus: das Häuschen im Wald.

Ich bin oft skeptisch gegenüber Grusel/Horrorgeschichten, die in unserer realen Welt spielen. Es ist eine Gratwanderung, wieviel logische, nachvollziehbare Aufklärung am Ende stehen muss und wieviel mystisch offengelassen bzw. der Phantasie der Leser überlassen werden kann. In diesem Buch ist die Balance ganz gut getroffen, es bleibt zwar ein paar Dinge unerklärt, der Leser muss einiges als gegeben hinnehmen, aber insgesamt finde ich das Ende durchaus gelungen und vor allem die Geschichte bis dahin fand ich sehr spannend, auf unterschwellige Art bedrohlich, gruselig und daher absolut fesselnd!

Ein Buch für dunkle Wintertage und entsprechende Gruselstimmung – oder vielleicht für einen Schwarzwaldurlaub?
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