Als ihr Vater sie zum ersten Mal berührte, färbte sich eine Strähne von Polgaras Haar weiß. Alles beginnt in Beldins Turm, wo Polgara, Tochter des Zauberers Belgarath und der Gestaltwandlerin Poledra, aufwächst. Hier nimmt sie die ersten Schritte auf dem gefahrvollen Pfad des Schicksals, das ihr die Rolle als Hüterin des Guten zugedacht hat, als Gegnerin von Torak, dem Einäugigen Drachengott, und als Wächterin der letzten Hoffnung der Menscheit: als Erbin des Throns von Rivan...
Autoren-Bewertung
1 Bewertung
Gesamtbewertung
2.0
Plot / Unterhaltungswert
2.0
Charaktere
2.0
Sprache & Stil
2.0
Zum ersten Mal wurde ich von David Eddings enttäuscht! Ich mußte mich durch dieses Buch regelrecht durchquälen und nun habe ich dafür so lange gebraucht, wie selten für ein Buch. Nichts konnte ich mehr erkennen von Eddings' Witz, der die Belgariad und Malloreon Saga so belebt hat (ich mußte während dieses über-1000-Seiten-Wälzers höchstens dreimal schmunzeln, während ich bei anderen Büchern des Autors immer wieder herzhaft lachen konnte). Wer Polgara in den vorhergehenden Büchern übrigens nicht so richtig leiden konnte, wird sie wohl nach dieser Lektüre hassen. Obwohl sie am Schluß dann doch wieder etwas menschlicher wirkt, könnte man sich die meiste Zeit über ihre Sätze die Haare raufen.
In dem Buch wird der gleiche Zeitraum beschrieben, der auch schon in "Belgarath der Zauberer" das Thema war - nur dieses Mal wird Polgaras Sicht der Dinge geschildert. Positive Dinge gab es eigentlich schon: Man lernt noch mehr Hintergründe kennen und vor allem der Teil, als sie in Vo Vacune war, wird sehr detailliert beschrieben. Interessant fand ich dann auch, als sie die Beziehung zu Ontrose beschrieben hat. Aber ansonsten handelt das Buch fast nur von Politik (wie kam sie zu dem Titel "Herzogin von Erat" etc.) und den Jahrhunderten, als sie sich und ihre Schützlinge im ganzen Land verstecken mußte. Nichts im Vergleich zu Belgarath (zumal mir der alte Wolf sowieso vieeeeeel sympathischer ist). Polgara glaubt, sie sei perfekt und bevormundet alle anderen. Das ist der Eindruck, der bleibt.
Nach vielen Jahren Fantasy-Lethargie, hatte ich endlich wieder ein Werk gefunden, das mich in seinen Bann zog. Ich hatte vorerst nicht erwartet, diesen Humor, diese zynischen Bemerkungen, vorzufinden. Eddings belehrte mich eines besseren. Ich habe jede zweite Seite gelacht und geweint gleichzeitig. Ich glaube richtig zu liegen, Polgara-die Zauberin von jedweder destruktiven Kritik rehabilitieren zu können: wer es liebt zwischen den Zeilen zu lesen, wer die Vielfalt der menschlichen Natur liebt mit all seinen Zügen, wird auch dieses Werk lieben. Manchen wird die Beziehung zwischen Polgara und ihrem Vater, dem Zauberer Belgarath nur allzu bekannt vorkommen. Nur unschwer vermag man die Lehre aus dieser Symbiose zu übersehen - daß hinter jedem Augenpaar, unabhängig vom Charakter seines Trägers, wahre Horizonte aufwarten können.
Polgara die Zauberin war das erste Buch, welches ich von David & Leigh Eddings gelesen habe und es hat sofort den "Platz Eins" in meinem Herzen erobert. Ich liebe den teilweise sehr trockenen und vor allem zynischen Humor, ihre Streitgespräche mit Belgarath, die Verbindung zwischen ihr und ihrer Mutter Poledra und vor allem, wie sie über die Jahrtausende hinweg ihr ganzes Leben im Prinzip nur einer einzigen Aufgabe widmet und sich dadurch wohl auch mehr unfreiwillig immer wieder als eine Kupperlin in meine Erinnerung geschlichen hat. Natürlich nie auf negative Weise und wie sie es über all die Zeit schafft, Rivas Erben vor Torak's Schergen zu schützen - *schmacht*, mehr kann ich dazu einfach nicht sagen.
Tante Pol, Herzogin von Erat... für mich die wohl mächtigste Zauberin der Fantasy Literatur. Das einzige was ich zu der obigen Beschreibung anmerken möchte ist nur... Polgara ist nicht die Erbin des Thrones von Riva, sondern die Hüterin von Riva Eisenfausts Geschlecht. Oder habe ich doch etwas verpasst?