Julia Lange: Irrlichtfeuer

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Julia Lange: Irrlichtfeuer
Verlag
ET (D)
2016
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783426519431

Informationen zum Buch

Seiten
528

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Für einen Moment erstarb das Heulen des Sturms, und in die Stille hinein erklangen die seit Jahrzehnten verstummten Glocken.

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Handlungsort

Handlungsorte
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Die junge Alba träumt vom Fliegen und arbeitet heimlich an mechanischen Schwingen. Doch dazu benötigt sie das Irrlicht-Gas, ein wertvolles, hoch entzündliches Handelsgut, auf das die Herrschenden des Stadtstaats Ijsstedt ein Monopol haben.
Alba ist nicht die Einzige, die versucht, illegal an das Gas zu gelangen: Große Teile der Bevölkerung Ijsstedts leben in bitterer Armut und werden von Banden regiert, die immer wieder Überfälle auf die Irrlicht-Transporte unternehmen.

Denn neben seinem Wert als Brennstoff kann das Irrlicht einem Menschen magische Fähigkeiten verleihen – wenn man die Vergiftung überlebt. Albas Traum vom Fliegen katapultiert sie schließlich mitten hinein in einen Volks-Aufstand um Macht und Magie und stellt sie vor die Frage, welchen Preis sie zu zahlen bereit ist, um ihr Ziel zu erreichen.

Autoren-Bewertungen

2 Bewertungen
Stimmungsvolles Phantastikmärchen
Gesamtbewertung
 
4.7
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
4.0
Eine Katastrophe bricht in der Stadt Ijsstedt aus - die Fördertürme des Irrlichtgases explodieren und viele Menschen verlieren ihr Leben. Die Überlebenden hoffen auf die Unterstützung der Königin, aber die interessiert sich kaum für ihr Volk. Die daraus entstehende Widerstandsbewegung wird immer größer und schließlich zur Gefahr für den Frieden. Mittendrin: Alba, ein Mädchen aus gutem Hause, das sich aber weder für die Probleme des Widerstands noch für ihre privilegierte Gesellschaftsschicht interessiert; sie träumt nur vom Fliegen und hat heimlich eine Flugkonstruktion entwickelt, mit der sie in die Lüfte gehen will.

Und dann sind da noch die geheimnisvollen Irrlichtkinder; zwar menschlich, aber durch die Kontamination mit Irrlicht mit magischen Fähigkeiten ausgestattet, die niemand kontrollieren kann. Als dann durch einen furchtbaren Mord und einen aussichtslose Liebe auch noch das Gleichgewicht zwischen den Paten der einzelnen Stadtteile aus den Fugen gerät, wird ein Strudel von Ereignissen in Gang gesetzt, der sich kaum noch aufhalten lässt.

"Irrlichtfeuer" ist der erste Roman, den die Autorin Julia Lange veröffentlicht hat, und ich finde, er ist ihr wirklich sehr gut gelungen. Es ist Winterbeginn, die ersten Flocken fallen, und wir begleiten Alba auf ihren Gängen durch die Stadt, frieren mit ihr und freuen uns mit ihr über ein wärmendes Kohlefeuer. Diese ganz besondere Atmosphäre durch ihre Augen zu sehen, hat mich ganz tief in die Geschichte eintauchen lassen und in die richtige Lesestimmung versetzt.

Nach und nach lernt man auch die anderen Protagonistengruppen kennen. Insbesondere haben mich die Irrlichtkinder fasziniert; zuerst erscheinen sie unnahbar und geheimnisvoll, aber da mit der Zeit auch ihr Innenleben beleuchtet wird, kamen sie mir sehr schnell näher. Dadurch, dass sie augenscheinlich durch den königlichen Stab unter Kontrolle sind, in Wirklichkeit aber ihr Eigenleben führen, sind sie immer für Überraschungen gut und spielen ihre eigene Rolle in der Handlung. Durch eine zahme Krähe, die eine meiner Lieblingsfiguren war, kommt Alba in Kontakt mit einem Irrlichtkind, und diese Konstellation hat für mich richtig gut funktioniert.

Daneben wird die Handlung aber von den Machtspielchen der Obrigkeit und der Bandenführer in den Stadtteilen geprägt, begleitet von den Aktionen der Widerstandsbewegung. Alba sieht sich zunehmend hinein gezogen in diese wechselvollen Entwicklungen und versucht ihre eigene Rolle zu spielen. Leider gerät dadurch das Fliegen etwas in den Hintergrund, was ich schade fand; dennoch zaubert uns die Autorin einige wirklich tolle Szenen mit Gänsehautgarantie, die sich in der Luft abspielen.

Das Ende ist in sich abgeschlossen und ich war auch ganz zufrieden mit dem aufregenden Showdown, aber die Autorin lässt auch noch genügend Freiraum für die Fantasie des Lesers. Der Sprachstil ist solide und angenehm zu lesen, ohne stilistisch herausragend zu sein. Eine klare Empfehlung an alle Phantastik-Fans, und ich hoffe, Julia Lange wird in dieser Art noch weitere Romane vorlegen - ich würde sehr gerne mehr von ihr lesen.
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Die Jagd nach dem mächtigen Irrlicht
Gesamtbewertung
 
3.7
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
3.0
Die junge Alba leidet an einer Erkrankung ihrer Gliedmaßen, die ihre Bewegungsfähigkeit stark einschränkt. Daher ist es ihr größter Wunsch, frei wie ein Vogel fliegen zu können. In einer Wohnung, von der ihre Familie nichts weiß, arbeitet sie an mechanischen Schwingen, um ihren Traum Realität werden zu lassen. Mithilfe des Irrlichts, auf das die Mächtigen des Stadtstaates Ijsstedts ein Monopol haben, könnte Alba die Schwingen optimieren, aber dessen Besitz ist illegal und damit strafbar.

Mit diesem Debütroman entführt die Autorin den Leser in den Stadtstaat Ijsstedt und stellt dessen Gesellschaftsstruktur und Bewohner vor. Die Stadt ist in mehrere Bezirke unterteilt, die in der Hand mächtiger Banden und deren Bosse liegt und die unter anderem Handel mit dem illegalen Irrlicht betreiben. Die Oberschicht Ijsstedt verdankt ihren Wohlstand und Komfort dem gasförmigen und leicht entzündlichen Irrlicht, das sie streng bewachen lässt. Sogenannte Irrlichtkinder, junge Menschen, die vor Jahren eine verheerende Irrlichtexplosion trotz Vergiftung überlebt haben, stehen im Dienst der königlichen Regierung und sollen dem illegalen Irrlichthandel auf die Schliche kommen.

Die arme Bevölkerung profitiert nicht vom Irrlicht, im Gegenteil, viele Familien haben Angehörige bei Explosionen oder Bränden durch das Gas verloren, ohne eine entsprechende Entschädigung erhalten zu haben. In der Organisation Gerechtigkeit haben sich diese Menschen gefunden, die für einen friedlichen Dialog mit der Regierung einstehen. Jedoch wird die Organisation zunehmend von den Banden unterlaufen.

Der Roman ist so aufgebaut, dass der Leser diese Informationen erst nach und nach durch die Lektüre enthält, was ich normalerweise sehr gut finde, aber hier hätte ich mir manchmal gewünscht, dass diese Informationen einige Seiten zuvor geliefert worden wären. So hatte ich teilweise zu viele offene Fragen auf einmal, was den Lesefluss etwas gestört hat.

Überrascht hat es mich, dass die komplexe Geschichte aus mehreren Handlungssträngen besteht, damit hatte ich bei dem Klappentext nicht gerechnet; fand ich aber gut, da wir so die Ijsstedter Gesellschaft und ihre Probleme aus verschiedenen Blickwinkel erleben. Allerdings gab es zwei Handlungsstränge, bei denen mir die Entwicklung gefehlt hat, die Figuren agierten mir zu wenig und teilweise war für mich nicht ersichtlich, wo denn nun eigentlich ihre Ziele liegen oder wie sie diese erreichen wollen.

Die Entwicklung von Alba als kranke junge Frau, die sich nicht unterkriegen lässt und durch die Geschehnisse ihr Selbstbewusstsein stärken kann, hat mir gut gefallen. Teilweise war mir die Entwicklung allerdings zu drastisch und am Ende hatte ich ein paar offene Fragen zu ihrer Motivation, aber da die Autorin eventuell einen zweiten Band plant, könnte ich mir vorstellen, dass diese Fragen dort nochmal aufgegriffen werden.

Das Buch ist zwar abgeschlossen, aber dennoch bleiben einige Fragen offen, was die weitere Entwicklung Ijsstedts angeht, und bietet somit Raum für eine Fortsetzung. Anmerken möchte ich noch, dass die Autorin nicht unbedingt zimperlich mit ihren Figuren umgeht.

Bis auf die oben genannten Schwachpunkte hat mich der Roman gut unterhalten, die Handlung ist komplex und spannend und ich würde mich über ein Wiedersehen in Ijsstedt freuen.

Eine Anregung habe ich noch: es wäre schön, wenn die Karte von Ijsstedt auch ihren Weg in das eBook finden würde.
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Benutzer-Bewertungen

1 Bewertung
Gesamtbewertung
 
3.0
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0(1)
Charaktere
 
3.0(1)
Sprache & Stil
 
2.0(1)
Ratings
Plot / Unterhaltungswert
Charaktere
Sprache & Stil
Kommentare
Viel Action, zu wenige Erklärungen
Gesamtbewertung
 
3.0
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
2.0
Inhalt:

Im Stadtstaat Ijssedt kontrollieren die Königin und ihr Rat den wichtigen Irrlichthandel. Ihre Untergebenen, die Irrlichtkinder, verfügen über die Fähigkeit, den gasförmigen oder flüssigen Brennstoff für ihre Magie zu nutzen, und sind als gefürchtete Schatten der verlängerte Arm der Regierung.

Hier lebt Alba, eine Tochter aus gutem Haus, und träumt aufgrund ihrer körperlichen Beeinträchtigung durch eine schwere Krankheit vom Fliegen. Doch dafür benötigt sie das für sie verbotene Irrlicht.
Doch eine Irrlichtfeuerkatastrophe verändert nicht nur ihr Leben auf dramatische Weise.

Meret verliert ihren Ehemann und ihre beiden Kinder und schließt sich einer neuen Gruppierung mit dem Namen Gerechtigkeit, wo sie schnell in den Führungskreis aufsteigt. Doch die Untergrundbosse der Stadt, die die einzelnen Stadtviertel unter sich aufgeteilt haben, wollen die Gruppe für ihre eigenen Zwecke nutzen. Einer von ihnen ist Karel, der Anführer der Rothen, der mit seinem Sohn Rafael eigene Pläne mit dem wertvollen Irrlicht hat. Doch ihnen sind schon die Schatten, unter ihnen Sora und Kass, auf der Spur. Doch ein Fehler führt zum Tod einer ihnen nahestehenden Person und zur weiteren Entfremdung mit ihren eigenen Befehlshabern, während die Lage in der Stadt immer explosiver wird ...

Meine Meinung:

Puh, das ist gar nicht so einfach, denn ich habe gemischte Gefühle, was das Buch angeht. Gestartet ist es super, gleich mitten drin in der Action, es passierte viel und wir lernten die wichtigsten Personen als Interakteure kennen, ohne dass viel erklärt wurde. In medias res - ein guter Weg, um Spannung beim Leser aufzubauen.

Doch irgendwann habe ich Erklärungen erwartet, die einfach nicht kamen - oder viel zu spät und zu wenig -, ich fühlte mich mit der Geschichte allein gelassen und da zudem auch Beschreibungen eher selten waren und manche Dinge nicht konkret benannt wurden, fehlten mir nicht nur wichtige Orientierungspunkte, sondern auch ein Gesamtbild. Das wurde zwar im Laufe der Geschichte besser, aber das Lesegefühl war dadurch ein einziges Auf und Ab - Zufriedenheit nach Aha-Momenten, Frust, wenn man feststellte, dass eine Schlussfolgerung falsch war und einem Informationen gefehlt hatten, und Unverständnis wechselten sich ab.

Am Schreibstil merkt man, dass "Irrlichtfeuer" der Debütroman von Julia Lange ist. Sie ist wunderbar in der Handlung drin und erzählt spannend, doch sie vergisst es, uns Leser hin und wieder an die Hand zu nehmen und entscheidende Dinge zu erklären, die man als Fremder in ihrer Welt benötigt.

Nicht nur beim Schreibstil auch bei den Figuren selbst hatte ich gemischte Gefühle. Es gibt fünf Erzählfiguren in der 3. Person: Alba, Meret, Karel, Rafael und Kass. Mit Alba, Kass - und hin und wieder auch Karel - konnte ich mich überwiegend identifizieren, Meret war zu blass, zu emotionslos, obwohl sie ihre Familie verloren hatte, als dass ich eine Beziehung zu ihr hätte aufbauen können. Und Rafael wurde nach und nach als "Bösewicht" aufgebaut, der in seiner Besessenheit für Sora alles und jeden anderen verrät und am Ende zu einer tragischen Figur wird.

Doch Alba und Kass haben es auch geschafft, mir auf die Nerven zu gehen mit ihrer Untätigkeit oder ihren unverständlichen Handlungen, sodass ich sie hin und wieder einfach nur geschüttelt hätte. Somit war keine Figur dabei, die mich durchgängig überzeugt hätte, nicht einmal Karel, der sich in einem entscheidenden Moment schlecht beraten lässt.

Die Irrlichtmagie fand ich spannend, aber hier wurde das Potential nicht genug ausgeschöpfert. Manchmal erschien sie mir das Mittel zum Zweck zu sein, ein Ungeheuer, vor dem sich die Menschen fürchten, man als Leser jedoch nicht genau weiß warum. Hier wurde manchmal zu wenig beschrieben, sodass die wichtigen Einsätze der Irrlichtmagie manchmal im Rest etwas untergingen. Das fand ich sehr schade, denn die Irrlichtmagie ist etwas Besonderes und Neues, das den Roman auszeichnet und ihn von anderen abhebt.

Das Ende ... Zum Teil erwartet, in anderen Dingen überraschend. ich weiß noch nicht recht, was ich davon halten soll. Ich werde wohl noch eine Weile darüber nachdenken, aber es lässt mich nicht recht zufrieden zurück, auch wenn es zum Großen und Ganzen von Julia Langes Geschichte passt.

Fazit: Ein noch nicht ganz runder Roman, der mich nicht hundertprozentig überzeugen konnten und noch ein paar Schwächen im Stil und in den Figuren hatte, insgesamt aber spannend und rasant erzählt ist. Ich würde ihn Fans von historischer Fantasy und gesellschaftlichen Fragestellungen empfehlen.
NG
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