Carl Juniper ist ein ambitionierter Koch und hätte er nicht die Nacht vor dem Auslaufen des Luxusdampfers mit etwas zu viel Wein in einem Bordell verbracht, so hätte er es sich dort in der Kombüse ganz gemütlich machen können. Nun muss er sich auf einem älteren Handelsschiff verdingen und wäre das nicht schon Pech genug, erleidet dieses auch noch Schiffbruch. Damit könnte seine Geschichte ein Ende habe, sie beginnt aber hier erst so richtig, denn plötzlich findet er sich in einer Parallelwelt wieder. In dem alternativen London ist alles ziemlich düster. Spiel und Spaß sind offensichtlich verboten, erwünscht sind: Arbeit, Schlaf und ein nicht gerade gutes Essen. Doch Carl wäre nicht Carl, würde er nicht versuchen, dagegen anzukochen.
Gregor Weber ist ein Multitalent: Der Schauspieler ist auch Bundesreservist, sondern auch Koch und Autor. Mit "Die Stadt der Köche" legt er einen Mix aus Fantasy und Krimi vor. Viel Steampunk-Elemente konnte ich nicht ausmachen und leider gilt hier wie oft: Zu viele Köche, in diesem Fall Zutaten, verderben den Brei. Die Geschichte bietet viel Potential, doch Weber schafft es nicht, der Handlung Spannung zu verleihen. Die Figuren handeln manchmal für die Leser nachvollziehbar. Der Autor versäumt es, ihnen Leben einzuhauchen.
Sprachlich wirkt das Buch wie direkt aus der Schreibschule. Keine Höhen, aber auch keine Tiefen. Das Beste am Buch war leider das Cover und die interessante Grundidee.