Bewertungsdetails

[Hörbuch] Walter Moers – Das Labyrinth der träumenden Bücher, gelesen von Andreas Fröhlich
Gesamtbewertung
 
4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Der Ruhm hat Hildegunst von Mythenmetz fett, faul und behäbig werden lassen. Erst ein Brief, den er in seiner Fanpost findet, rüttelt ihn wieder auf, und er merkt, das Orm hat ihn verlassen. Das und noch mehr aus dem Inhalt des Briefes bewegen ihn dazu, sich erneut auf ein Abenteuer einzulassen – das Abenteuer Buchhaim.
Doch die Stadt der träumenden Bücher hat sich in den zweihundert Jahren seit Hildegunsts letztem Besuch sehr verändert. Mit alten Freunden und neuen Feinden macht sich Hildegunst daran, das neue Buchhaim zu erforschen – und dem geheimnisvollen Brief auf den Grund zu gehen.

Meiner Meinung vorausschicken möchte ich gerne, dass ich bereits vor dem Lesen des Buches wusste, dass es sich um einen ersten Teil handelt und die Geschichte hier noch nicht abgeschlossen sein würde. Und ebenfalls muss ich sagen, dass ich die ungekürzte Audible-Version erworben und demzufolge einen günstigeren Preis dafür bezahlt habe, als den Buchpreis – zwei Eckpunkte, die andere Leser, wie ich weiß, sehr verärgert haben.

Zum Buch selbst muss ich sagen, dass es mir wieder sehr gut gefallen hat. Andreas Fröhlich ist ein würdiger Nachfolger Dirk Bachs und nach kurzer Zeit war mir der Unterschied der beiden Sprecher schon gar nicht mehr bewusst. Hildegunst benimmt sich zunächst, wir sind es ja von ihm gewohnt, wie der Elefant im Porzellanladen. Glücklicherweise trifft er alsbald auf alte Bekannte, die ihm kurzerhand – na ja, vielleicht eher doch: ziemlich ausführlich – erklären, was sich in Buchhaim verändert hat. Das ist eine ganze Menge und Walter Moers lässt wieder ein wahres Ideenfeuerwerk auf den Hörer nieder prasseln.

Mit gewohnt spitzer Feder nimmt Moers diesmal nicht nur den Literaturbetrieb, sondern auch die Theaterzunft aufs Korn, und das macht er wirklich großartig. Das Buchhaimsche Theater muss den Vergleich mit den CGI-Effekten des modernen Kinos in keinster Weise scheuen, es steht ihnen in nichts nach. Ich habe mich während Hildegunsts erster Theateraufführung köstlich amüsiert – so müssen sich viele Autoren fühlen, die erstmals ihr großes Werk in Theater- oder Kinofassung erleben.

Was mich wieder einmal gestört hat, warten die unzähligen Aufzählungen – diesmal hielten sie sich zwar in etwas deutlicheren Grenzen, als so manch anderes Mal, aber dennoch waren sie lang und ausführlich genug, um mir auf die Nerven zu gehen. Doch das bin ich ja von Moers gewohnt und ich bin dankbar, dass er keine groß angelegte Mythenmetz'sche Abschweifung eingebaut hatte.

Einfach überflüssig fand ich das Nachwort. Das klang für mich eher nach einer groß angelegten Ausrede oder Beschwichtigung als nach einer neutralen Erklärung. Wenn Moers seinen Hörern schon ein einziges großes Vorwort präsentieren will – bitte, dann soll er doch – mir hat dieser „Prolog“ sehr gut gefallen. Aber dann möge er doch bitte dazu stehen und sich nicht am Ende schon einmal pro forma bei der Zuhörerschaft entschuldigen.

Dennoch, vier Sterne hat er sich mit dem „Labyrinth“ redlich verdient.
V(
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