Bewertungsdetails

Fantasy & Phantastik 3063
Gesamtbewertung
 
5.0
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Magister Zorn, ein Magier des Spinnenordens, erzählt der jungen Streunerin Tajo und dem Söldner Luca eine Geschichte. Sie handelt von der jungen Elidar, dessen größter Wunsch es ist, Magierin zu werden – allerdings können Frauen angeblich keine Magie ausüben und werden in keinem der Magierorden angenommen. Es ist die Geschichte einer langen und gefährlichen Reise, die mit dem Beginn des Buches verknüpft und weitergeführt wird.

Als erstes hat mich die orientalische Atmosphäre eingefangen, alles ist lebhaft, voller Gerüche und Farben. Besonders intensiv empfand ich da die Beschreibung des Basars – ich fühlte mich, als wäre ich mittendrin. Und bei der Erwähnung der verschiedenen Gewürze und Gerichte habe ich tatsächlich Appetit bekommen.

Durch das ledonische Imperium gibt es aber auch römische Anklänge, diese Mischung fand ich sehr reizvoll und ungewöhnlich. Allerdings muss ich zugeben, dass mich die verschiedenen Völker anfangs etwas verwirrt haben – sicherlich weil manche nur erwähnt wurden und ich mir so nichts genaueres vorstellen konnte. Trotzdem hat es mir gefallen, etwas über den Hintergrund dieser Welt zu erfahren, das macht die Geschichte für mich noch ein wenig runder.

Elidar ist eine starke Hauptfigur, die ihr Ziel nicht aus den Augen verliert und dabei sogar ein Stück weit sich selbst vergisst. Sie ist aber auch auf der Suche nach ihrer Identität, bei der es um mehr als die Rolle der Frauen geht – auch wenn sich diese Benachteiligung wie ein roter Faden durch das ganze Buch zieht. Das bedeutet aber nicht, dass die Männer in dieser Geschichte zu kurz kommen oder gar nur zu Schwächlingen oder Bösewichten werden. Ganz im Gegenteil, wenn ich da an meine beiden Lieblingsfiguren denke…

Sehr gefallen hat mir wieder die Beschreibung der Magie, ihre Anwendung wird detailliert und einfühlsam geschildert – da hatte ich nicht nur regelmäßig tolles Kopfkino, sondern konnte direkt spüren, wie sie ausgeübt wurde.

Zum Charakter dieses Romans gehören auch die Zeitsprünge, die für mich persönlich gut zu dem Buch passen, da Magister Zorn ja vor allem die Geschichte von Elidar erzählt – da habe ich (wie bei einem Märchen) einfach nicht den Anspruch, jedes Detail zu erfahren. Der erste große Sprung während Elidars Ausbildung kam mir dabei sogar sehr entgegen, da ich es einfach nicht so mit Zauberschulen habe. Später wurde es dann etwas schwieriger, weil ich natürlich sehr gerne noch mehr über eine meiner beiden Lieblingsfiguren erfahren hätte. Aber es gab genug Andeutungen, um meine Phantasie zu beschäftigen.

Diese Geschichte ist etwas für aufmerksame Leser, die gerne spekulieren und es mögen, einzelne Andeutungen zu verbinden. Es wurden so viele Details in die Handlung eingebettet, über die man nachdenken kann! Ich mag das ja, auch weil solche Bücher immer sehr viel intensiver wirken und mich noch länger beschäftigen.

Dazu passt auch das eher offene Ende, welches zum Weiterspinnen der Geschichte einlädt. Viele Fragen werden beantwortet, manche bleiben offen – und durch den kurzen Ausblick auf den weiteren Weg der Figuren kommen neue hinzu.

Das Buch war ganz anders, als ich erwartet hatte. Aber mir hat es sehr gefallen, die Geschichte hat mich gefesselt und in eine ganz andere Welt mit verschiedenen Echsen/Drachen-Wesen entführt. Ich konnte mich überraschen und verwirren lassen, wild spekulieren, über mich selbst aber auch über einige Szenen grinsen. Außerdem wurde mir bewusst, wie sehr ich mich nach der Lektüre gewisser Bücher verändert habe – vor einigen Jahren hätte ich diesen Roman sicherlich noch ganz anders bewertet…
S(
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