Warum liebt man manche Bücher von Anfang an, nein eigentlich schon fast bevor man angefangen hat sie zulesen? Spielen einem da Erwartungshaltung, bereits gemachte Leseerfahrungen und die positiven Urteile anderer Leser einen Streich?
Gibt es ein Rezept für gute Geschichten? Also ein Gerüst, ein Szenario, welches größtmöglichen Erfolg versprechen könnte? Kann man durch bestimmte Inkredenzien ein tolles Buch quasi in der Hexenküche anrühren und heraus kommt das Wunderbuch - das wunderbare Buch?
Gibt es Bücher, die man gerne jedem empfehlen würde, den man kennt und schätzt? Und möchte man damit vielleicht auch Nichtleser und Büchervermeider überzeugen?
Dreimal Ja.
Das Lied der Krähen hat mich durch seine Optik, seine Inhaltsangabe und auch durch die euphorischen Stimmen anderer Leser bereits in seinen Bann geschlagen, bevor ich es aufgeschlagen hatte.
Die Zutaten sind von der Autorin, Leigh Bardugo, perfekt zusammengemixt. Besonders gefällt mir der Genremix. Denn es ist nicht nur ein Fantasybuch sondern auch ein Spannungsroman der sich ein bisschen wie Mission Impossible liest und an „Oceans eleven“ oder „Die Glorreichen Sieben“ denken lässt. Eine MIssion, eine zusammengewürfelte Einheit an Spezialisten, ein Plan und dann die scheinbar kaum erfolgversprechende Ausführung. Dazu ein sehr unterhaltsamer Erzählstil, der die Akteure kraftvoll und lebhaft in Szene setzt und auf ungewöhnliche Charaktere und schillernde Persönlichkeiten setzt. Und ein düsteres Setting als Hintergrundfarbe.
Das Lied der Krähen empfehle ich tatsächlich jedem der gerne gute Geschichten liest. Geschichten, die aus dem Einheitsbrei herausragen, die überraschend und spannend sind. Ich habe das Buch in meiner Nevernight-Phase gelesen (also zwischen Nivernight 1 und 2). Und dass es da bestehen konnte, ist ein sehr gutes Zeichen.