Die Flammen der Vernichtung erfassen Troia, eine Stadt, die unter dem Schutz der mächtigen Götter steht - der Götter, die das Ordnungsgefüge der Welt bewahren und behüten. Das Gleichgewicht der Kräfte verschiebt sich. Königing Hekabe, selbst Amazone und Kriegerin, unterwirft sich dem neuen Gesetz der MÄnner, die der Frau und damit der Herrschaft der Götting, der Erdmutter, einen neuen untergeordneten Platz zuweisen - den Platz im Haus, den Platz am Herd.
Der Sohn und nicht mehr die Tochter übernimmt das Erbe und die Verantwortung für die Familie, die Sippe, die stadt, das Reich. Die Königing soll deshalb Söhne zur Welt bringen. Aber vor der Geburt ihres Sohnes sieht Hekabe im Traum, wie das Kind als Fackel das Feuer entzündet, das den Untergang besiegelt. Hekabe bekommt Zwillinge: einen Sohn und eine Tochter.
Paris, der Sohn, ist willkommen, muß aber als Hirte unbekannt aufwachsen, denn auch Priamos, der König, fürchtet das böse Omen. Kassandra, als Tochter in seinen Augen zwar weniger wert, darf am Hof bleiben. Kassandra wächst ebenso wie Paris ahnungslos heran, ohne zu wissen, welche Rolle ihnen das Schicksal zugedacht hat. Sind die Menschen aber nur Spielball der Kräfte, oder vermögen sie in das Geschehen und in die Entwicklung einzugreifen?