Ralf Isau: Die Dunklen

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Ralf Isau: Die Dunklen
Verlag
ET (D)
2007
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
ISBN-13
9783492701396

Informationen zum Buch

Seiten
592

Sonstiges

Erster Satz
Als Franz Liszt ans Dirigentenpult trat, hallten Applaus und Hochrufe durch Saint-Eustache.

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Die berühmte Pianistin Sarah d'Albis verfügt über eine geheimnisvolle Gabe, die auch die Wissenschaft fasziniert: Synästhesie. Sie "sieht" Töne als Farben und Formen. Während sie in Weimar der Premiere eines bislang unbekannten Stücks von Franz Liszt beiwohnt, erblickt sie in der Musik eine unheimliche Botschaft - und gerät zwischen die Fronten eines uralten Konflikts. Bald kann Sarah niemandem mehr vertrauen, und eine lebensgefährliche Hetzjagd quer durch Europa beginnt. Denn die Zukunft der Welt hängt davon ab, wer die "Purpurpartitur" zuerst entdeckt.

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Die Pianistin Sarah d'Albis verfügt nicht nur über das absolute Gehör, sondern auch über die Gabe der Synästhesie. Musik ruft bei ihr intensive Bildeindrücke hervor. Das hat ihr im Verlauf ihrer Karriere oft geholfen, sich neue Stücke einzuprägen, sie ist die farbenprächtigen Tupfen und Bänder schon gewohnt, die sich beim Musikhören vor ihren Augen ausbreiten. Doch was sie eines Abends in Weimar erlebt, als sie ein zuvor unbekanntes Stück von Franz Liszt hört, schlägt alles bisher Dagewesene: sie sieht vor ihrem inneren Auge ein rätselhaftes, beängstigendes Gedicht!

Dieses Gedicht ist der Anfang einer Odyssee durch Europa, denn Sarah erfährt, dass Liszt (übrigens ebenfalls Synästhetiker) hier vor einer großen Gefahr zu warnen versucht. Es gibt einen geheimen Bund der "Farbenlauscher", der die Macht der Klänge genau kennt und sich vor langer Zeit in die "Lichten" und die "Dunklen" gespalten hat, wovon heute nur noch die "Dunklen" existieren. Diese wollen mit Hilfe suggestiver Klänge unterschwellig Millionen von Menschen beeinflussen und nach ihrem Belieben eine neue Weltordnung erschaffen. Zudem wissen sie, wo sich die geheimnisvolle "Purpurpartitur" befindet, ein Musikstück mit großer Macht.

Bereits in Weimar muss Sarah um ihr Leben fürchten und kann niemand mehr wirklich vertrauen. Die Reise in verschiedene europäische Länder entlang der "Windrose" auf einer geheimen Karte, die ihr zugespielt wird, birgt weitere Gefahren, aber auch aufregende Entdeckungen über die Verschwörung der Dunklen, über Liszts Leben, die "Lichten" und auch über Sarahs eigene Vorfahren.

Mit diesem Buch betritt Ralf Isau das Terrain der Mystery-Schnitzeljagd und zeigt, dass er auch dies kann. Den Aufbau kennt man aus diversen anderen Büchern des Genres, auch die kleinen Abstriche bei der Logik, die man hier und da machen muss. Kommissar Zufall bringt Sarah mehr als einmal im richtigen Moment mit den richtigen Menschen zusammen oder gibt ihr die passende Idee ein. Darüber mögen sich Puristen ärgern, in einem flotten Mysterythriller stört es mich persönlich weniger. Hollywood ist zum Glück nicht im Übermaß vertreten, obwohl es natürlich ein paar "Ballerszenen" gibt.

Manipulation durch Musik ist ein weites Feld, und so führt Sarahs Weg an ganz unterschiedliche Orte, die allesamt plastisch geschildert werden, und zu diversen Weggefährten, bei denen man sich als Leser oft selbst nicht sicher ist, auf welche Seite der- oder diejenige nun wohl gehören mag. (Besonders nett für Isau-Fans: man trifft mal wieder ein paar alte Bekannte als Randerscheinungen, diesmal gibt es Querverweise auf den "Kreis der Dämmerung" und "Thaddäus Tillmann Trutz".)

Auch in diesem Buch verflicht Isau zahlreiche kleine Tatsachen mit der Handlung, lässt ein sogar ein paar tatsächlich existierende Personen als "Gäste" auftreten und gibt in einem informativen Nachwort einige Erläuterungen zu diesen Versatzstücken.

Für mich war es ein tolles, durchweg spannendes, gut recherchiertes Lesevergnügen.
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Stark angefangen, stark nachgelassen
Gesamtbewertung
 
2.7
Plot / Unterhaltungswert
 
3.0
Charaktere
 
2.0
Sprache & Stil
 
3.0
Bei der Erstaufführung eines erst vor kurzem aufgetauchten Musikstücks von Franz Liszt in Weimar ist auch die Pianistin Sarah d'Albis anwesend. Durch ihre Gabe der Synästhsie sieht sie Musik als Farben und Formen und erkennt in diesem Stück eine versteckte Botschaft: Es wird einerseits vor einem Attentat gewarnt und andererseits Hinweise auf das Versteck einer Purpurpartitur gegeben.
Bereits kurz danach muss Sarah feststellen, dass sie nun mit ihrem Wissen in höchster Gefahr schwebt. Denn der Geheimbund der Farbenlauscher, die "Dunklen" wird vor nichts zurückschrecken, um an diese Partitur zu gelangen.
Und so macht sie sich auf die Suche nach der Purpurpartitur, den Hinweisen folgend, die Liszt hinterlassen hat, und nach ihrer Herkunft, um endlich Gewissheit darüber zu erlangen, ob sie tatsächlich mit dem großen Musiker verwandt ist oder nicht.

Das Konzept der Farbenlauscher, der Synästhesie und der Macht der Klänge ist einfach nur genial. Sowohl von der Idee her als auch von der Umsetzung her: Wenn beschrieben wird, wie Sarah die Klänge "sieht" oder der Einfluss, den Musik auf die Menschen haben kann, dann ist das überzeugend gemacht und faszinierend zu lesen.
Die "Schnitzeljagd" nach der Purpurpartitur ist an sich auch interessant, allerdings zieht es sich dann ab der Mitte doch etwas. Immerhin wird von einem Hinweis zum nächsten Punkt weitergereist, ein neuer gesucht, weitergereist etc. Dabei erfährt man (zumindest meinem Eindruck nach) wenig Neues über das große Ganze.

Und dann war da noch diese eine Kapitel in der zweiten Hälfte, als ich gerade hoffte, dass mal etwas Spektakuläres passiert. Es bleibt zwar im Wesentlichen bei diesem einen Kapitel, auch wenn später noch ein paarmal kurz darauf eingegangen wird. Womit ich allerdings zu der Frage komme: Was zum Henker sollte das dann? Wenn es keinerlei Einfluss auf den Plot oder spätere Entscheidungen hat, wozu dann?
Zumindest für mich hat das Kapitel jedenfalls einiges ruiniert. All die Punkte, die vorher zwar schon da waren, sich aber wegen der spannenden Konzepte und der interessanten Handlung noch gut ignorieren ließen, sind jetzt aufgefallen:
Schon faszinierend, was die Leute so alles wissen. Wie praktisch. Selbst wenn es jemandes Spezialgebiet ist, einiges des Detailwissens war schon sehr unglaubwürdig. Oder das Sarah so problemlos so viele Sprachen spricht. Sie ist Pianistin! Erkläre mir mal bitte jemand, woher sie die alle so perfekt kann...
Und wie praktisch, dass sie überall auf der Welt Leute kennt, die genau das können oder besorgen können oder Zugänge verschaffen können, egal, was gerade gebraucht wird.

Das Ende kam dann ziemlich schnell und die Auflösung wirkte auf mich ziemlich überstürzt und wenig überzeugend. Und gerade Sarah wirkte hierbei immer unglaubwürdiger und auch unsympathischer.

Eigentlich hätte ich das Buch wirklich toll finden können, aber ab diesem einen Kapitel in der zweiten Hälfte ist die Stimmung gekippt. Deswegen ist der Nachgeschmack eher negativ als positiv, so schade ich das auch finde.
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