In einer Welt, in der die meisten Menschen leben und sterben, ohne je einen Drachen zu Gesicht bekommen zu haben, ist Lord John Aversin etwas Besonderes: Er hat, zusammen mit seiner magisch begabten Frau Jenny Waynest, bereits zwei dieser Fabelwesen bekämpft und sich den ehrenvollen Titel "Drachentöter" erworben. Doch es gibt weitaus furchterregendere Wesen als Drachen. Eine Dämonenbrut aus dunklen Dimensionen hat gelernt, die Magie und die Seelen sowohl der Zauberer als auch der Drachen in sich aufzusaugen. Zurück lassen sie nur leere, leblose Hüllen. Und nun haben sie Jennys und Johns zwölf Jahre alten Sohn Ian geraubt. Voller Verzweiflung suchen John und Jenny Hilfe bei einem alten Bekannten: dem schwarzen Drachen Morkeleb. Die drei müssen ihre alte Feindschaft überwinden, wollen sie der dunklen Brut Einhalt gebieten und Ian retten...
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Plot / Unterhaltungswert
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Charaktere
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Sprache & Stil
1.0
Lord John Aversin, seine Frau Jenny und ihre Kinder haben sich nach den Aufregungen um den schwarzen Drachen Morkeleb zu Hause wieder in ihr ruhiges Leben eingerichtet. Gareth hat als Regent endlich Soldaten in den Norden geschickt, die den umherziehenden Banden das Handwerk legen sollen, und als einzige ausgebildete Magierin muß Jenny dabei helfen, zumal der Haufen, gegen den man kämpft, offensichtlich auch jemand magisch Begabten dabei hat. Inzwischen treffen neue Meldungen von Drachen ein, und natürlich kann sich John dem nicht entziehen. Als der Drache schon schwer verwundet am Boden liegt, registriert John, der kaum besser zugerichtet ist, daß sich jemand an diesem zu schaffen macht und sieht am Ende nicht nur diesen Mann, sondern auch seinen – wenn auch merkwürdig weggetreten wirkenden – Sohn Ian auf dem plötzlich genesenen Drachen davonfliegen. In der Folge unternimmt John etliche Anstrengungen, um etwas über das Schicksal und den Verbleib seines Sohnes herauszufinden, wobei ihm Morkeleb ein paar entscheidende Hinweise gibt: Es gab schon einmal eine Zeit, in der Dämonen durch ein Tor in die Welt eingefallen sind und Magier und Drachen übernommen und als seelenlose Kreaturen zurückgelassen haben. Und auch Jenny macht bei den Truppen ein paar bemerkenswerte Beobachtungen, die sich immer mehr zu der Erkenntnis verdichten, daß hier eine große Bedrohung entstanden ist. Mit der Hilfe von Morkeleb und wenigen vertrauenswürdigen Gefährten nehmen John und Jenny den Kampf auf ...
Lebte der erste Band (Der schwarze Drache) noch von einem gewissen Witz, der sich unter anderem auch daraus ergab, daß man sich einen Drachentöter üblicherweise nicht als brilletragenden Gelehrten, der eigentlich mehr mit landwirtschaftlichen Problemen beschäftigt ist, vorstellt, so hat sich dieser Effekt hier doch abgenutzt. Dazu trägt auch bei, daß John zwar immer noch viel in irgendwelchen Schriften wühlt, man als Leser aber kaum mehr darüber erfährt als die immer gleiche Aufzählung der Liste der Drachen und ihrer Farbgebung. Auch hatte ich den Eindruck, daß John entweder von den letzten Abenteuern oder in der Zwischenzeit durch andere Einflüsse einen leichten Schaden zurückbehalten haben muß, jedenfalls kann ich mir sonst nicht erklären, warum er kaum einen Satz korrekt ausspricht. Das paßt in manchen Situationen ganz gut, wenn er bewußt den Depp spielt, aber wenn es ein Stilmittel sein soll, dann wurde es hier überstrapaziert. Auch sonst gaben die Personen nicht so furchtbar viel her, und besonders ärgerlich fand ich die Verwandlung (ein besseres Wort fällt mir dafür nicht ein), die Morkeleb hier durchmacht. Von dem majestätischen Drachen, der sich um die Belange der Welt nicht sonderlich kehrt, ist jedenfalls nicht allzu viel übrig geblieben.
Die Story selbst ist auch nicht gerade mitreißend. Die erste Hälfte erschöpft sich in dem langwierigen Belagerungskampf der Truppen gegen die Bande mit Jennys Unterstützung und Johns Nachforschungen nach Ian mit Hilfe eines selbst konstruierten Luftschiffs. Nett, aber das trägt nicht über die Strecke. Als der eigentliche Kampf gegen die Dämonen begann, war ich schon derart abgestumpft, daß mich nicht einmal mehr interessiert hat, ob die innere Logik noch stimmt – ich hatte den Eindruck, ein paar Aktionen seien nicht konsistent zusammengeführt, aber vielleicht habe ich dafür schon zu flüchtig gelesen. Das Ende war vor allem für Jenny frustrierend, aber da es noch zwei Folgebände gibt, gehe ich davon aus, daß hierüber das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Feststellen werde ich es aber nicht mehr, weil ich den dritten Band inzwischen schon ungelesen vom SuB gestrichen habe. Der Abfall von Band eins auf zwei war einfach zu stark, als das ich Zeit für die Fortsetzung investiere.