Ralf Isau: Der Mann, der nichts vergessen konnte

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Ralf Isau: Der Mann, der nichts vergessen konnte
Verlag
ET (D)
2008
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
ISBN-13
9783492701419

Informationen zum Buch

Seiten
459

Sonstiges

Erster Satz
Es wird behauptet, bedeutende Ereignisse seien wie eine Frischzellenkur für das Gedächtnis.

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Handlungsort

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Tim Labin kann, was sich viele Menschen wünschen: Er vergisst nichts, was er erlebt, sieht oder liest. Die Gabe hat ihn zum anerkannten Wissenschaftler, Sprach-genie und Schachweltmeister gemacht. Nur an ein Ereignis aus seiner Kindheit kann Tim sich nicht erinnern - an die Nacht, in der seine Eltern ermordet wurden. Als er der faszinierenden Computerspezialistin JayJay begegnet, führt sie ihn auf die Spur seiner Vergangenheit. Ein Geheimnis liegt darin verborgen, das von mächtigen Institutionen gehütet wird und dessen Enthüllung unsere Welt vollkommen verändern würde. Tim ist der einzige Mensch, der alle Puzzleteile zusammenfügen kann - falls er lange genug lebt ...

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Tim Labin ist ein Phänomen. Was er einmal gesehen, gehört und gelesen hat, vergisst er nie wieder – Fluch und Segen zugleich. Ein Sieg bei „Wer wird Millionär“ oder bei internationalen Schachturnieren ist für ihn ebenso wenig ein Problem wie die Lösung kompliziertester Aufgaben im Kopf, Sprachen lernt er mit links, die Erkennung von Mustern, wo andere nur Chaos sehen, ist seine Spezialität.

Nur an eines hat er nur bruchstückhafte Erinnerungen: die Nacht vom 9. November 1989. Während Deutschland glückselig den Mauerfall feiert, kamen seine Eltern auf rätselhafte Weise zu Tode, er selbst überlebte schwerverletzt. Viel mehr als das weiß er nicht mehr, geblieben ist ihm nur Angst vor engen Räumen.

Eines Tages tritt ein Cambridge-Professor an ihn heran, der Hilfe bei der Entschlüsselung der mysteriösen „Beale-Chiffre“ sucht, einer geheimen Codeschrift, deren Inhalt das politische und wirtschaftliche Gefüge der ganzen Welt erschüttern könnte. Tim reist nach England und recherchiert, zusammen mit der Historikerin und Computerspezialistin Jamila, die in Hackerkreisen genauso zu Hause ist wie auf höheren Geheimdienstebenen.

Wie brisant dieses Projekt tatsächlich ist, zeigt sich, als es im beschaulichen Cambridge zu lebensgefährlichen Übergriffen auf die kleine Forschergruppe kommt. Und wie beim Schachspiel, in dem Tim so versiert ist, kommt es darauf an, jeden Schritt genau zu planen, ohne dabei zuviel Zeit zu verlieren, bevor die sich anbahnende Wirtschaftskrise völlig aus dem Ruder läuft und bevor weitere Menschenleben in Gefahr geraten.

Der Hintergrund einer schweren globalen Finanzkrise könnte aktueller gar nicht sein, fast wirkt das Geschilderte ein wenig prophetisch. Ein Savant mit Elefantengedächtnis in der Hauptrolle ist eine faszinierende Idee, ein Mensch, der im Umgang mit anderen eher unbeholfen ist, aber über ein brillantes Hirn verfügt. Isau mischt Gesellschaftskritik mit spannenden historischen Fakten und der untötbaren, aber durchaus interessanten Thematik um Geheimgesellschaften mit mehr oder weniger finsteren Absichten, garniert mit zahlreichen Parallelen zum Schachspiel (die Kapitel sind nach den Phasen des „königlichen Spiels“ benannt) und einer Handlung à la Verschwörungsthriller.

Dabei bleibt in diesem Buch leider die Echtheit der Charaktere auf der Strecke. Man merkt Tim und Jamila stark an, dass sie mehr oder minder um eine bestimmte Grundidee herum konstruiert worden sind, ihre Dialoge wirken häufig hölzern und aufgesetzt. Die Thrillerhandlung an sich ist durchaus fesselnd, aber auch hier wäre ausnahmsweise weniger mehr gewesen, zu viele Faktoren spielen ins Geschehen hinein, so dass der rote Faden hier und da verschütt geht. Und das eher plumpe Verfolgungsjagden-Feeling in der zweiten Hälfte gehört eher in Hollywoodfilme als in einen schönen Isau-Thriller.

Der Isausche Ideenreichtum ist da, auch in diesem Buch, aber leider diesmal nicht so stimmig umgesetzt wie sonst. Deshalb reicht es hier nur für eine mittelmäßige Bewertung.
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