Ich muss sagen, dass ich nicht unbedingt zu den Fantasy-Freunden gehöre... aber die Mischung aus Fantasy, Verschwörung, Sci-Fi und dass es doch in unserer Zeit spielt hat mich beeindruckt. Sein Schreibstil ist unverwechselbar, die Idee seltsam aktuell. Dieses Buch fesselt von Anfang an und nimmt eine Richtung ein, die der Leser nicht unbedingt erwartet... seit diesem Buch bin ich ein Hohlbein-Fan geworden!!!
Als ich die vergangenen Bewertungen gelesen hatte, mußte ich unwillkürlich lachen - ich habe noch nie eine solch klare Unterteilung in zwei Lager gesehen - die einen verteufeln das Buch (fast) bis ins Letzte, während die anderen es am liebsten für den nächsten Pulitzerpreis vorschlagen würden. Ich selbst möchte mich bei den Fans dieses Romans einreihen - auch wenn ich der wahrheithalber gestehen muß, daß er tatsächlich zur etwas "schwereren" Kost gerechnet werden muß.
Aber ich finde, gerade das macht das Druidentor sehr reizvoll... Ich habe das Buch mindestens schon 4 mal gelesen und bin jedesmal wieder begeistert. Man muß nicht unbedingt Fantasy- oder Science-fiction-fan sein (oder vielleicht sollte man das sogar nicht...), allerdings ein wenig ein Querdenker zu sein, ist dem Ganzen echt förderlich - Realisten und Liebhaber klarer Linien haben keine Chance das Druidentor zu durchschreiten....;-)
Ich stelle mit Erleichterung fest, daß ich mit meiner vernichtenden Meinung über dieses "Werk" nicht alleine bin. Eine ganze Reihe von immerzu wiederkehrenden Merkmalen in der Erzählweise machten das Lesen zu einer ziemlichen Qual. Die Unentschlossenheit in der Beschreibung der Gefühlswelt der Figuren z.B. ist kaum zu ertragen. Man hat das Gefühl, sobald sich Hohlbein diesbezüglich festgelegt hat, bereut er es auch schon, denn viel zu oft relativiert oder revidiert er gar seine Aussage gleich wieder im nächsten Satz. Überhaupt kann man kaum von einer Beschreibung der Emotionen sprechen, denn meistens bleibt es bei der Erwähnung von Beinahegefühlen, von Ahnungen, die die Figur "nicht einordnen kann", von "irgendetwas", von dem sie "nicht weiß, was es ist", etc. Solche Andeutungen machen vor der Story leider nicht Halt. Die ewige Wiederholung dieser Worte, die die Handlung keinen Schritt voranbringen und mich nicht neugierig sondern nur ungeduldig werden ließen, zeugt meines Erachtens von Phantasielosigkeit. Wenn der Autor nicht weiß was geschieht, warum es den Protagonisten wie geht, weshalb sie sich so oder anders verhalten, wer soll es denn dann wissen? Und, was will mir der Autor eigentlich sagen?
Das Verhalten und auch die Haltung der Personen ist unverständlich, die Handlung über weite Strecken unlogisch, die wenigen Details schlecht recherchiert. Und der Versuch, die großen Fragen der Menschheit in große Worte zu kleiden wirkt banal und irgendwie lächerlich und setzt dem ganzen die Krone auf.
"Das Druidentor" ist nicht für jeden geeignet. Ich glaube, dass Leute, die keinen Sinn für Fantasy haben, die Finger von diesem Buch lassen sollten. Mich persönlich hat Hohlbein mit diesem Buch wiedereinmal überzeugt.
Niemals, niemals werde ich den Erfolg dieses Autores verstehen. Noch nie
habe ich ein Buch von Hohlbein gelesen, das mich am Ende nicht enttäuscht
hätte! Auch hier schafft er es wieder, nach einem großartigen,
faszinierenden Einstieg mit einer wunderbaren Grundidee, den Leser 100
Seiten-weise mit Stagnation, zahlreichen frustrierenden Erzählbrüchen und
einem bescheuerten Ende zu langweilen, das NICHTS mit dem Anfang zu tun hat.
Kaum einer sonst schafft es mit solcher Regelmäßigkeit, seinen nach Romantik
und Märchen hungernden Leser dermaßen gründlich den Zauber zu stehlen!