Jürgen Magister: Katharsia

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Jürgen Magister: Katharsia
ET (D)
2011
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
ISBN-13
9783941757226

Informationen zum Buch

Seiten
732

Sonstiges

Originalsprache
deutsch

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Handlungsort

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Die Fahrt durch Marokko ist für den 14-jährigen Sando aus Dresden etwas ganz Besonderes, denn Maria begleitet ihn, eine junge Frau, der seine heimliche Liebe gilt. Doch die Reise findet ein jähes Ende, als islamistische Gotteskrieger den Bus stürmen. Sie töten den Jungen und auch Maria stirbt bei dem Versuch, ihn zu beschützen.


So gelangt Sando ins Jenseits. In seiner Seele brennen Trauer und Verlust. Er sehnt sich nach Maria, die er auf dem Weg in diese andere Welt verloren hat. Mit der Suche nach ihr beginnt eine gefährliche Odyssee, denn das Jenseits, von seinen Bewohnern Katharsia genannt, ist nicht das Paradies, sondern bestenfalls eine Zwischenstation auf dem Weg dorthin. Hierher gelangen die Ruhelosen, denen das irdische Leben noch etwas schuldig geblieben ist: eine Liebe, eine Erfindung, eine Vergeltung.


Schnell gerät Sando zwischen die Fronten eines erbarmungslosen Machtkampfes. Jahrhunderte währende Feindschaften und das Ringen um den immer knapper werdenden Lebensstoff Retamin drohen Katharsia zu zerreißen. Ungeachtet der Gefahren mischt sich Sando ein, denn er erkennt: Will er Maria finden, muss er helfen, diese Welt zu bewahren.


Wird das gelingen? Wird Sando Maria wiedersehen? Welche Rolle spielt der Seelenarzt Doktor Fasin? Und was geschieht, wenn die schrecklichen Geister der Vergangenheit plötzlich wieder auferstehen?

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Leseempfehlung - nicht nur für Jugendliche!
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Gerade mal 14 Jahre alt und eigentlich auf einer aufregenden Reise durch Marokko wird Sando brutal aus dem Leben gerissen. Die letzten Minuten des jungen Dresdners, der in Begleitung seiner hinreißenden jungen Klavirlehrerin Maria ist, laufen wie im Film ab. Der Reisebus wird von islamischen Gotteskriegern gestürmt und diese erschießen zuerst Sando und schließlich Maria, in die der Junge schon lange heimlich verliebt war.

Was für die meisten Geschichten das Ende bedeutet, ist hier der Anfang, denn nun beginnt Sandos abenteuerliche Reise erst richtig. Seine Seele findet im Tod keine Ruhe und so "erwacht" der Junge schließlich in dem mysteriösen Land Katharsia, in dem sich viele weiterer rastloser Seelen tummeln - auf der Suche nach ihrem eigenen Frieden. Um in Katharsia bestehen zu können, sich überhaupt erst wieder verstofflichen zu können, benötigen die Seelen Retamin, doch dieses ist in Katharsia sehr knapp.

Katharsia ist weder Hölle noch Paradies. Katharsia ist eine Zwischenwelt, parallel zu der unseren und doch keine echte Parallelwelt. Sie bedeutet einen Übergang zwischen Tod und Leben, dem Gestern und Morgen. Wie lange sich eine Seele in Katharsia aufhält ist ungewiss. Ebenso ungewiss ist es, ob die Seele überhaupt genügend Retamin erhält, um sich in einem Körper manifestieren zu können. Manche Seelen sind nur noch der Hauch einer Erinnerung. Unversehens gerät Sando zwischen die Fronten eines Machtspiels aus Intrigen und Verschwörungen und schnell merkt er, dass die Welt der Toten sich nicht sonderlich von der der Lebenden unterscheidet.

Jürgen Magisters "Katharsia" wurde gemeinsam mit "Ravinia" (Thilo Corzilius) und "Die Moldau im Schrank" (Nina Maria Marewski) für den Seraph in der Kategorie des besten Debüts nominiert. Den Preis gewann dann aber schließlich "Die Moldau im Schrank". Vier Jahre arbeitete der Autor insgesamt an seinem Roman und die Umsetzung von historischen Fakten und deren Zusammenhängen zu unseren realen Problemen mit Fundamentalismus in Verknüpfung mit einer phantastischen Welt ist nur als gelungen zu bezeichnen. Da es sich bei "Katharsia" um ein Jugendbuch handelt, kann man nicht unbedingt erwarten, dass jede einzelne historische Entwicklung umfassend beleuchtet wird, aber vermutlich war das auch gar nicht die Absicht des Autors.

Der Einstieg fiel mir anfangs etwas schwer, denn an die Perspektive eines 14-jährigen, der in seine Klavierlehrerin verliebt ist, musste ich mich erst gewöhnen. Doch nach wenigen Seiten übte "Katharsia" eine unerwartete Anziehungskraft auf mich aus und die Seiten folgen nur so dahin. Jürgen Magister überzeugte mich mit kuriosen Figuren, zahlreichen Anspielungen auf unsere eigene Vergangenheit und einer spannenden, komplexen Geschichte.

Das Gewinnerbuch des Seraph, "Die Moldau im Schrank", kenne ich leider nicht und ich kann nicht beurteilen ob dieses oder jenes Buch den Sieg mehr verdient gehabt hätte. Allerdings wünschte ich mir mehr Jugendbücher dieser Art. Bücher, die Jugendliche in ihren Bann ziehen und ihre Gedanken anregen. Bücher, die einem noch etwas beibringen können auf die wunderbarste und spannendste Art und Weise. Nein, es bedarf nicht immer einer Botschaft in Jugendbüchern - umso schöner ist es doch aber, wenn sie dennoch vorhanden ist und auf so ansprechende Weise verpackt wird. Von mir eine klare Leseempfehlung auch für Erwachsene.
SK
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