G. Willow Wilson: Alif der Unsichtbare

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G. Willow Wilson: Alif der Unsichtbare
ET (D)
2018
Ausgabe
Taschenbuch
Originaltitel
Alif the Unseen
ET (Original)
2012
ISBN-13
9783596299362

Informationen zum Buch

Seiten
528

Sonstiges

Originalsprache
amerikanisch
Übersetzer/in
Erster Satz
Alif saß auf dem Betonsims seines Zimmerfensters und badete in der heißen Septembersonne.

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Handlungsort

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Alif, ein junger Hacker in einem arabischen Emirat, sieht es als seine Berufung an, seinen Klienten Anonymität und Schutz vor staatlicher Überwachung zu bieten, ganz gleich welcher politischen Gruppierung sie angehören. Doch als er selbst ins Fadenkreuz der Regierung gerät und sein Rechner gehackt wird, muss Alif sein bisheriges Leben hinter sich lassen und untertauchen. Dass ihm zudem ein uraltes Buch mit dem Titel »Tausendundein Tag« in die Hände gespielt wird, verkompliziert die Sache enorm. Denn sein Inhalt enthüllt die reale Existenz der Dschinn und scheint obendrein der Schlüssel zu einer neuen Informationstechnologie zu sein ...

Autoren-Bewertung

1 Bewertung
Trotz anfänglicher Schwächen ein spannender Genremix
Gesamtbewertung
 
3.7
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
3.0

In einer nicht näher benannten arabischen Großstadt am Meer lebt Alif, ein junger Hacker, dessen Leben bisher ohne nennenswerte Höhepunkte verlief und der von seinen außerordentlichen Fähigkeiten am Computer ganz gut leben kann - bis er sich in eine Frau aus gutem Haus verliebt. Durch ihre Hände erhält er ein außergewöhnliches Buch, das der Schlüssel zur Veränderung der gesamten Informationstechnologie und damit ein großes Machtinstrument zu sein scheint. Damit hat er plötzlich mächtige Gegner aus den Reihen der faschistischen Regierung gegen sich, aber auch Hilfe in Gestalt einer viel älteren und mysteriösen Daseinsform wird ihm zuteil, nämlich der Dschinn. Eine abenteuerliche Flucht aus der Stadt ins Dschinnland nimmt ihren Lauf...

Ausgezeichnet mit dem World Fantasy Award als “Bester Roman des Jahres” versprach dieses Buch eine außergewöhnliche Lektüre zu werden, zumal das Setting mitten im arabischen Frühling mal etwas ganz anderes ist als die üblichen Fantasywelten. Trotzdem tat ich mich ziemlich schwer damit und war zeitweise nahe dran, es abzubrechen.

Das liegt vor allem an dem holpringen Start, der sich für mich über nahezu das erste Drittel des Buches zog. Ich kam vor allem mit Alif als Hauptprotagonist überhaupt nicht klar; seine weinerliche, wehleidige Art und sein egoistisches männliches Denken taten mir regelrecht weh beim Lesen. Gut, dass er von Anfang an in der cleveren Dina eine weibliche Figur zur Seite gestellt bekam, die Leserinnen wie mich bei der Stange halten, sonst wäre das echt schief gegangen.

Auch der Sprachstil stieß bei mir auf wenig Begeisterung. Ob dies nun der Übersetzung geschuldet oder ob der Originaltext schon so sperrig ist, machte für mich nach einer Weile keinen Unterschied, ich fand es einfach nur mühsam zu lesen. Zum Glück flutscht die Sprache besser, sobald ein wenig mehr Action ins Spiel kommt, aber bis zu diesem Zeitpunkt musste ich schon eine lange Durststrecke durchstehen.

Wie durch ein Wunder platzt plötzlich der Knoten und ich befand mich in einer rasanten und fulminanten Story, die endlich funktioniert und einen steilen Spannungsbogen aufweist. Der Genremix aus Thriller, Mystery und Computerkrimi wirkt frisch und innovativ, die politischen und religiösen Einflüsse auf die Handlung bringen einen philosophischen Ton in die Geschichte. Den phantastischen Anteil fand ich sehr gelungen, den die Autorin greift nicht auf altbekannte, abgedroschene Motive zurück. Vielmehr schafft sie eine völlig neue Perspektive auf bekannte Phantastikwesen wie die Dschinn, Ifrit, Dämonen und Flaschengeister, verknüpft ihre Existenz wiederum mit der islamischen Religion und ihren Mythen, so dass das Ganze plötzlich wie aus einem Guss erscheint.

Die Entwicklung, die Alif und seine Begleiter über die Handlung hinweg durchmachen, wirkt glaubhaft und schlüssig. Am Ende ist er nicht mehr der weinerliche Waschlappen, sondern ein gestandener Mann, der Rückgrat beweist und als Held der arabischen Revolution hervorgeht. Diese Wandlung geht ganz sachte Schritt für Schritt voran, so dass ich es als Leserin gut nachvollziehen konnte. Interessante Details aus der arabischen Kultur bereichern die Geschichte und sorgen für die passende Atmosphäre.

Mein Fazit:

Schade für den verpatzten Anfang, ohne diesen hätte dieser Roman ein echtes Highlight werden können. Trotzdem empfehle ich ihn gerne an experimentierfreudige PhantastikleserInnen weiter, auch an Fans von Mystery-Thrillern; aber mit dem Hinweis, sich vom ersten Drittel nicht abschrecken zu lassen und dranzubleibend, es lohnt sich!
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Kommentare
4,5 Sterne für Alif
Gesamtbewertung
 
4.7
Plot / Unterhaltungswert
 
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Charaktere
 
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Sprache & Stil
 
5.0
„Alif der Unsichtbare“ hatte so einiges, dass mich auf das Buch aufmerksam machte. Neben dem tollen Cover und dem Klappentext, der einen ungewöhnlichen Genrecocktail verspricht, war es natürlich auch die Tatsache, dass der Roman mit dem World Fantasy Award als »Bester Roman des Jahres« ausgezeichnet wurde. Das muss zwar nicht zwangsläufig ein rundherum gelungenes Buch bedeuten aber es verspricht zumindest ein gewisses Maß an Anspruch und Einzigartigkeit.
Alif ist ein Hacker. Er lebt in einer modernen arabischen Großstadt, hat arabisch-indische Eltern und ist in eine junge Frau verliebt, die als Tochter eines altmodischen Moslems schließlich mit einem Mann verheiratet werden soll, obwohl sie eigentlich in Alif verliebt ist. Dessen Welt gerät dadurch ziemlich aus dem Ruder. Alsbald wird er von Unbekannten gehackt, verfolgt und bedroht. Die Rettung kommt schließlich in Form einiger ziemlich märchenhaft-phantastischer Wesen zu denen vor allem die Dschinn gehören.

Nach einem etwas holprigen Einstieg zieht die Spannung bald merklich an und der Autor, G. Willow Wilson, jongliert gekonnt mit diversen Genres. Stark sind dabei die Einflüsse von Märchen ala Tausend und eine Nacht zu spüren. Dass dabei die moderne Computertechnik eine wichtige Rolle spielt und Alif’s Flucht an einen Thriller erinnert, machte mir ungeheuren Spaß. An ein paar Stellen gibt es dramaturgische Durchhänger, die aber vor allem den Dialogen der Darsteller geschuldet sind, die gerne über das Leben und das Wesen der großen Weltreligionen philosophieren. Das gibt der Geschichte einen eigenen Ton.

Am Ende hat „Alif der Unsichtbare“ meine durchaus Erwartungen erfüllt. Wohltuend ist auch, dass das Buch in sich abgeschlossen ist. Ich würde 4,5 Sterne vergeben.
CE
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