Stefán Máni: Der Stier und das Mädchen

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Stefán Máni: Der Stier und das Mädchen
Verlag
ET (D)
2017
Ausgabe
Taschenbuch
Originaltitel
Nautið
ET (Original)
2017
ISBN-13
9781542049696

Informationen zum Buch

Seiten
240

Sonstiges

Originalsprache
isländisch
Übersetzer/in
Erster Satz
Die Berge sind hoch, der Fjord ist tief, Sonnenschein glitzert auf dem Wasser.

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Handlungsort

Land
Kontinent
Handlungsorte
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In einer verlassenen Ecke Islands, wo der weite Himmel bis zur Erde reicht und nur das Brausen des fernen Meeres zu hören ist, haben zwei junge Touristinnen eine Autopanne. Zu Fuß erreichen sie einen einsamen Bauernhof. Auf ihrer Suche nach den Bewohnern entdecken sie in der Scheune zwei Tote, grausam zugerichtet. Auch im Wohnhaus machen sie einen ähnlich entsetzlichen Fund. Aber bevor sie fliehen können, merken sie, dass sie nicht allein auf dem Hof sind …

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Autoren-Bewertungen

2 Bewertungen
Eine Insel verliert ihre Unschuld
Gesamtbewertung
 
5.0
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Zwei junge Frauen sind auf der Reise durch das sommerliche Island. Als unerwartet ihr Auto in der Einsamkeit stehen bleibt, machen sie sich zu Fuß auf den Weg zum nächsten Gehöft in der Hoffnung, Hilfe zu finden. Doch der Bauernhof scheint verlassen. Nur hungrige Kühe stehen im Stall mit prallen Eutern und hoffen auf Wasser und Heu. Der zweite Blick offenbart den Touristinnen ein grausames Blutbad und irgendjemand scheint noch im Haus zu sein.

Damit beginnt "Der Stier und das Mädchen", der düstere Thriller des isländischen Autors Stefán Máni, dessen Bücher bereits zahlreiche Preise gewannen. Die beiden Touristinnen, die wir zuerst kennenlernen, spielen für den weiteren Verlauf der Handlung kaum mehr eine Rolle. Nach dieser unheimlichen Szene am Anfang wirft Máni seine LeserInnen in eine vergangene Zeit und trägt eine dramatische Familientragödie Stein für Stein ab. Die sommerliche Hitze Islands überrumpelt und steht im Gegensatz zu der Gefühlskälte, mit der sich die Figuren begegnen.

Hanna, die Tochter des Hauses will nur noch weg von der Einsamkeit des elterlichen Gehöfts und der körperlichen und seelischen Grausamkeit, die sie besonders von ihrem Vater erfährt. Die Mutter ist schwach, der Bruder seit seiner Geburt geistig geschädigt. Die missglückte Kindheit sind keine guten Voraussetzungen für ein Leben in der Stadt und so rutscht sie immer weiter ab ins Drogenmileu und in eine Partnerschaft, in der sie nicht weniger grausam behandelt wird.

Kaum 300 Seiten, die es in sich haben. Sie sind prall gefüllt mit Düsternis, Brutalität und Beklemmung. "Der Stier und das Mädchen" lässt die LeserInnen nicht ruhen und verübt eine magische Anziehungskraft durch den Kontrast, der sich durch die poetische, aber schnelle und manchmal abgehackte Sprache ergibt. Es ist ein Buch der Gegensätze und menschlichen Abgründe. Ein Buch über Hitze und Kälte, Idylle und Grausamkeit, Stadt und Land. Nichts ist so, wie es scheint und am Ende ist man schockiert, mag es nicht glauben. Die Hölle existiert und sie befindet sich in Island.

Mich traf "Der Stier und das Mädchen" mit voller Wucht und ich konnte es lange nicht einordnen: Thriller oder Horror? Stefán Máni schlägt mit kurzen Sätzen tiefe Wunden und es ist schwer zu sagen, ob sie je heilen werden. Dieses Buch hat Island seiner Unschuld beraubt.
SK
#1 Bewerter 1144 Bewertungen
War diese Bewertung hilfreich für dich? 2 0
Hart und anders als erwartet
Gesamtbewertung
 
4.7
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
5.0
Zwei junge Frauen reisen durch Island. Sie haben eine Autopanne mitten im Nirgendwo. Nur ein einsamer Bauernhof ist in der Nähe. Doch dort finden sie eine entsetzliche Szene vor: zwei bestialisch zugerichtete Tote. Und dann hören sie Geräusche…

Nach diesem Prolog war dem Buch meine Aufmerksamkeit schon mal sicher. Doch noch dachte ich an einen der üblichen skandinavischen Krimis, eine düstere Geschichte mit einem kaputten Polizeibeamten, etc. Die Handlung entwickelt sich dann jedoch völlig anders als erwartet. Auf verschiedenen Zeitebenen erfahren wir nach und nach, wer die Toten auf der Farm sind und wie es zu dem Blutbad gekommen ist. Dabei spielen die Ermittler kaum eine Rolle, denn der Fokus der Erzählung liegt auf den Kindern der Hofbesitzer, Hanna und Oskar und ihren Schicksalen.
Dabei scheut der Autor nicht davor zurück, Gewalt, Drogen und Misshandlungen ausführlich zu beschreiben und zu schildern. Nichts für zartbesaitete Leser!

Wenn man damit aber kein Problem hat und sich erst einmal an den sprunghaften und abgehackten Stil gewöhnt hat, wird das Buch immer fesselnder. Ich zumindest konnte es ab einem gewissen Punkt nicht mehr aus der Hand legen, nachdem ich endlich erste Vermutungen anstellen konnte, wie die verschiedenen Zeitebenen zusammenpassen und was eventuell passiert sein könnte. Auch wenn vieles durchaus nicht zimperlich geschildert wird, fand ich vor allem die psychologische Wirkung in vielerlei Hinsicht noch härter und schlimmer.

Von mir eine Empfehlung für LeserInnen mit guten Nerven und der Bereitschaft, sich auf eine Geschichte einzulassen, die sich ganz anders entwickelt, als die Buchbeschreibung und die ersten Seiten glauben lassen!
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