Emma Hooper: Etta und Otto und Russell und James

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Emma Hooper: Etta und Otto und Russell und James
Verlag
ET (D)
2015
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
Originaltitel
Etta and Otto and Russell and James
ET (Original)
2015
ISBN-13
9783426281086

Informationen zum Buch

Seiten
336

Sonstiges

Originalsprache
englisch
Übersetzer/in
Erster Satz
Otto,
stand in dem Brief mit blauer Tinte geschrieben,
ich bin weggegangen.

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Handlungsort

Land
Kontinent
Handlungsorte
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Die 83jährige Etta hat noch nie das Meer gesehen. Mit etwas Schokolade, Wanderschuhen und einem Gewehr macht sie sich daher auf den 3232 Kilometer langen Weg an die Ostküste Kanadas. Ihr Mann Otto lässt sie ziehen – trotz aller Sorge. Er ist vor vielen Jahren selbst zu einer großen Reise aufgebrochen, um in einem fernen Land zu kämpfen. Ihr gemeinsamer Freund Russell hingegen will Etta zurückholen und verlässt zum ersten Mal in seinem Leben die heimische Farm. Auf ihrer Wanderung trifft Etta den Kojoten James, der sie durch das staubtrockene Land begleitet. Je näher Etta der Küste kommt, desto lebendiger werden die Erinnerungen der drei alten Freunde – Erinnerungen an die gemeinsame Jugend, an Zeiten des Krieges, an Hoffnungen und versteckte Gefühle, aber auch an Erfahrungen, die sie nicht miteinander geteilt haben.

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Autoren-Bewertungen

3 Bewertungen
Gesamtbewertung
 
3.8
Plot / Unterhaltungswert
 
3.3(3)
Charaktere
 
4.3(3)
Sprache & Stil
 
3.7(3)
Berührender Roman über eine lebenslange Liebe
Gesamtbewertung
 
4.3
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
4.0
Inhalt:
Etta ist fast 83 Jahre alt, als sie eines Tages beschließt, auf Wanderschaft zu gehen. Ihr Ziel ist das Meer, das sie noch nie gesehen hat. Sie hinterlässt ihrem Mann Otto einen Brief und einige Rezeptkarten, packt ein paar Dinge ein, schnürt ihre Wanderstiefel und macht sich mit einem Gewehr auf den Weg. Über 3000 Kilometer und viele Erinnerungen liegen vor ihr.


Meine Meinung:
Der Roman im Ganzen hat mir gut gefallen.

Die Charaktere sind detailliert ausgearbeitet. Sie standen mir bildlich vor Augen, ich konnte ihre Handlungsweisen stets gut nachvollziehen. Besonders die Protagonisten waren mir auch auf Anhieb sympathisch. Es sind vielschichtige Personen, die sofort mein Interesse geweckt haben. Eine lebenslange Freundschaft und Liebe verbindet Etta, Otto und Russell. Nach und nach erfahren wir alles über ihre Kindheit und Jugend, ihr Kennenlernen, ihre Beziehungen zueinander, die nicht so geradlinig sind, wie es auf den ersten Blick scheint.

Der Schreibstil und die Sprache haben mir sehr gut gefallen. Mit den einfachen, meist kurzen Sätzen, aber treffender Wortwahl, passen sie gut zu den betagten Protagonisten. Warum man neuerdings immer die Anführungszeichen bei der wörtlichen Rede weglässt, erschließt sich mir allerdings nicht. Es führt immer wieder zu Verwirrung, weil nicht immer sofort ersichtlich ist, dass es sich um Gesprochenes handelt. Eine gewisse Surrealität passt perfekt zu Ettas Demenz.

Verwirrend fand ich manchmal auch die Perspektivwechsel, die nicht deutlich gekennzeichnet sind. Emma Hooper springt nicht nur zwischen Etta, Otto und Russell hin und her, sondern auch in die Vergangenheit dieser Menschen. Zum Teil handelt es sich dabei um Rückblenden, zum Teil um echte Erinnerungen, also Gedanken. Dann bekommen wir aber auch Briefe zu lesen, die sich Etta und Otto schrieben, als Otto im Krieg war. Diese fand ich besonders berührend, wurde damit doch ein dramatisches Ereignis subtil aufgearbeitet.

Das harte Leben dieser drei Menschen, der Lebensmut und die Liebe, die sie trotzdem bewahren konnten, hat mich wirklich berührt. Mit dem Ende war ich dann leider nicht ganz glücklich, es war mir zu offen. Es blieben für mich einfach noch zu viele Fragen, auf die ich eine Antwort erwartet hätte.
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noch einmal das Meer sehen...
Gesamtbewertung
 
3.7
Plot / Unterhaltungswert
 
3.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Etta ist über 80 und hat noch nie das Meer gesehen. Auch wenn ihr Gedächtnis bereits nachlässt, beschließt sie, das zu ändern und quer durch Kanada zum Meer zu wandern – ihre wichtigsten Bezugspersonen in ihrem Leben hat sie sich wider das Vergessen auf einem Zettel notiert. Ihr Mann Otto liebt sie genug, um ihr ihren Willen zu lassen, während beim Nachbarn Russel, die Sorge überwiegt, er beschließt ihr zu folgen. Dabei hat sie längst schon einen Begleiter gefunden, den Kojoten James.

Die Autorin konzentriert sich bei ihrer Erzählung auf Etta und Otto, die anderen beiden tauchen praktisch nur in Interaktion mit ihnen auf. In Rückblicken erfahren wir von der Kindheit und Jugend der beiden Hauptfiguren, wie sie sich kennenlernen und letztlich zusammenkommen. In der Gegenwart verliert Etta sich mehr und mehr, während Otto Ablenkung in kreativem Gestalten findet. Körperlich getrennt, aber innerlich eins reisen sie ihrem jeweiligen und doch gemeinsamen Ende entgegen.

Ich habe in einer Rezension von der „Mode“ alter Protagonisten gelesen, als Auslöser des Trends wurde „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ aufgeführt. Außer dem Alter sehe ich aber nicht sonderlich viele Gemeinsamkeiten, während beim 100jährigen das Absurde überwiegt, verschreibt sich die Autorin dieses Buches eher dem magischen Realismus. Außer mit James kommuniziert Etta auch schon mal mit (französisch sprechenden) Fischschädeln.

Als Leser folgt man den Figuren auf ihrer letzten Reise, ein paar Projekte wollen sie dann doch noch abschließen, vielleicht auch die letzten Tage einfach mal tun was man will, ohne Rücksicht auf Konsequenzen, denn letztlich hat man sein Leben gelebt, auch wenn es nicht immer so war, wie man es sich erträumt hat. „Etta und Otto und Russell und James“ mäandert dem Unabänderlichen entgegen und der Leser schwankt zwischen stiller Zufriedenheit und Melancholie. Nur manchmal wirkt diese Stimmung etwas zu absichtlich von der Autorin herbeigeführt, zu pointiert zielen die Beschreibungen dann auf die Gefühle des Lesers.

Insgesamt ist es allerdings ein schönes und, von der Stimmung her, ein sehr herbstliches Buch.
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...
Gesamtbewertung
 
3.3
Plot / Unterhaltungswert
 
3.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
3.0
Etta ist 83 Jahre alt und merkt, dass ihre geistigen Fähigkeiten nachlassen. Manchmal weiß sie gar nicht mehr so richtig, wer sie ist. Doch dass sie noch nie das Meer gesehen hat, weiß sie, und deshalb schnürt sie eines Tages die Wanderstiefel, packt einen Rucksack mit dem Nötigsten und macht sich auf den Weg an die kanadische Ostküste, die nur schlappe dreitausend Kilometer entfernt liegt. Ihrem Mann Otto hinterlässt sie einen Zettel und eine Rezeptesammlung, damit er nicht verhungert, während sie unterwegs ist.

Während ihres langen Marsches schlägt sich Etta zunächst alleine durch, bis sich ein Kojote zu ihr gesellt, den sie James tauft, und schließlich wird die Presse auf sie aufmerksam, und Etta wird zu einer kleinen Berühmtheit. Doch das ist ihr alles gar nicht so wichtig. Sie will einfach nur ans Meer.

Auf dem Weg lässt sie ihr langes Leben Revue passieren, erinnert sich an ihre Kindheit, an ihre Schwester, an ihre erste Begegnung mit Otto und Russell, die wie Brüder aufgewachsen sind, und an den Krieg, der zunächst nur eine ferne Bedrohung schien, von der im Radio zu hören war, bis dann immer mehr junge Männer einrückten.

Otto und Russell sind heute noch Nachbarn und gute Freunde, und während Otto zu Hause versucht, alleine zurechtzukommen, macht sich Russell mit seinem alten Truck auf den Weg, um Etta zu suchen.

Die Ausgangssituation des Buches ist reizvoll - eine alte Frau, die spürt, dass es um ihren Verstand nicht gut bestellt ist, will sich einen Herzenswunsch erfüllen und zieht kurzerhand zu Fuß los, ungeachtet des weiten Weges. Ettas schwankender Geisteszustand ist über das ganze Buch hinweg auch gut eingefangen, glasklare Phasen wechseln sich mit Verwirrtheit ab, und manchmal verschwimmen sogar die Grenzen ihrer eigenen Erinnerungen mit denen Ottos, die sie eigentlich nur aus seinen Briefen von früher kennt.

Schön eingefangen sind auch Ottos und Russells Kindheit auf der Farm, ein karges, von harter Arbeit geprägtes, aber dabei gar nicht unglückliches Leben, Ottos Erlebnisse im Krieg und Ettas Werdegang, die, selbst kaum den Kinderschuhen entwachsen, schon mit sechzehn Jahren als Lehrerin zu arbeiten begann. Wenige Seiten genügen, um ein lebhaftes Bild der Menschen und der damaligen Zeit zu zeichnen, und es steckt sehr viel an persönlicher und globaler Geschichte in diesen gut 300 Seiten.

Umso mehr ist zu bedauern, dass das Buch stilistisch gewöhnungsbedürftig ist. Fehlende Anführungszeichen stören den Lesefluss, die Erzählweise wirkt oft eher distanziert, und die Autorin scheint nicht ganz sicher zu sein, ob das Ganze nun realistisch oder märchenhaft daherkommen soll. Irgendwie wird es am Ende ein Mix aus beidem, mit einigen surrealen Einsprengseln, die es nicht gebraucht hätte. Schade auch, dass sich Russells Geschichte irgendwann belanglos im Sande verläuft, während Ottos und Ettas Parts zu einem angemessenen Ende gebracht werden.
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Benutzer-Bewertungen

1 Bewertung
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5.0
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0(1)
Charaktere
 
5.0(1)
Sprache & Stil
 
5.0(1)
Ratings
Plot / Unterhaltungswert
Charaktere
Sprache & Stil
Kommentare
Etta will das Meer sehen
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5.0
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Etta ist 83 Jahre alt und hat noch nie das Meer gesehen. Als Sie sich ausgestattet mit Schokolade, Wanderschuhen und einem Gewehr auf den 3.232 Kilometer langen Weg macht, lasst ihr Mann Otto sie ziehen, denn er weiß aus Erfahrung, dass man sich seine Lebensträume erfüllen muss. Natürlich macht sich Otto Sorgen, denn Etta beginnt dement zu werden. Doch ihr gemeinsamer Freund Russell verlässt seine Farm, um Etta zu suchen.
Der Schreibstil des Buch ist einfach zu lesen und sehr ansprechend.
Seit ihrer Jugend sind Etta, Otto und Russell befreundet und beide Männer hatten ein Auge auf sie geworfen. Doch der Krieg verändert diese Freundschaft. Etta und Otto pflegen eine intensive Brieffreundschaft. Russell wird aufgrund von körperlichen Einschränkungen nicht eingezogen und bleibt bei Etta. Nach Ende des Krieges kommt Otto zurück und die Freunde finden eine Möglichkeit, wie sich ihr weiteres Leben gestalten kann, ohne dass die Freundschaft zerbricht. Seither gehen sie ihren Weg gemeinsam und nun gibt es durch Ettas Entscheidung das erste Mal eine Veränderung. Die Männer müssen mit dieser Trennung fertig werden. Otto hat Ettas Rezeptkarten und sie leiten ihn durch die Erinnerungen an eine lange gemeinsame Zeit. Berührend finde ich seine Briefe, die die Adressatin nicht erreichen können. Russell ist immer noch in Etta verliebt und kann nicht untätig sein. Er begibt sich auf die Suche nach ihr und lernt sich selbst besser kennen.
Emma unterdessen begegnet auf ihrer Wanderung James, der sie dann begleitet. Ihre Erinnerungen werden mit jedem Kilometer lebendiger.
Wir lernen die Vergangenheit von Etta, Otto und Russell durch ihre Erinnerungen kennen. So können wir sie durch ihr langes Leben begleiten und ihre Freundschaft erleben, die etwas Besonderes ist.
Mich hat diese ruhige Geschichte sehr gefangen genommen. Sie macht Mut, zu seinen Träumen zu stehen und sie zu verwirklichen.
Eine schöne und berührende Geschichte über Freundschaft.
B
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