"Ich möchte Leser auffordern, ihren Blick jenseits der Büchertische in den großen Buchhandelsketten zu richten, jenseits der sogenannten Bestenlisten. Es gibt dort einiges an Gutem zu entdecken. Bücher, die keineswegs aufgrund mangelnder Qualität bei keinem großen Verlag sind, sondern weil sie, in den Augen der Redakteure oder einfach der Vertriebler, nicht in den großen Trend hineinpassten."

Literaturschock: Lieber Horus, zuerst einmal vielen Dank, dass Du Dir Zeit für dieses kleine Interview nimmst. Damit die Leser Dich ein bisschen besser kennenlernen – meine Frage: Welche drei Adjektive charakterisieren Dich am Besten?

Horus W. OdenthalHorus W. Odenthal: Kreativ, hartnäckig, bekloppt.

Literaturschock: Horus W. Odenthal ist ein Künstlername. Weshalb hast Du Dich für genau diesen Namen entschieden und was glaubst Du, sagt er über Dich aus?

Horus W. Odenthal: Als ich anfing im Comic-Bereich zu arbeiten, dachte ich, ein Künstlername sei das, was ich brauchte. Das zeigt einmal mehr, wie viel klüger das Unterbewusstsein ist als der Verstand.
Ich traf zu der Zeit „zufällig“ auf zwei Dinge. Das erste war ein Gedicht oder Gebet.

„I bless Ra, the fierce sun burning bright
I bless Isis – Luna in the night
I bless the air, the Horus hawk
I bless the earth on which I walk“

Das hat mich direkt angesprochen, und ich wusste sofort, dass ich mich mit Horus und seinem Element identifizierte. Immer, wenn ich auf solche Intuitionen höre, führt das zu den besten und richtigsten Dingen in meinem Leben und ich lerne, mich mehr und mehr auf sie zu verlassen.

Der zweite Satz, den ich aufschnappte, woran ich irgendwo beim Lesen hängenblieb, war der, dass ein Esoteriker sagte, in den 80er Jahren würde das Zeitalter des Horus anbrechen. Einerseits sprach es mich als Idee an, mich unter die Patenschaft eines solchen Namens zu stellen, andererseits war ich gerade dabei mit dem, was ich mir als Ambition ausgesucht hatte, durchzustarten. Und natürlich soll zu so einem Zeitpunkt genau dein Zeitalter anbrechen.

Ab einem bestimmten Zeitpunkt verwendeten immer mehr Leute aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis diesen Künstlernamen statt meines Taufnamens, so dass heute nur noch meine Eltern und das Finanzamt diesen alten Namen benutzen. Ich habe einfach auch angefangen mich als „Horus“ zu fühlen. Heute ist es mein Name, der auch in meinem Pass steht. Dinge geschehen, wenn man auf seine Intuition hört.

Literaturschock: Gibt es etwas, das Dich zur Weißglut bringen kann?

Horus W. Odenthal: Einiges. Ich bin ein sehr leidenschaftlicher Mensch; das bringt es mit sich, dass starke Gefühle auch öfter mal in diese Richtung ausschlagen. Meine Frau sagt immer, ohne ein Stück von einem Choleriker zu haben, kann man es gar nicht durchhalten, ein langes Buch zu schreiben.

Sprachdummheit bringt mich z.B. auf die Palme. Vor allem, wenn diese dadurch Bestätigung erfährt, dass sie auch in Nachrichtensendungen oder ähnlichem Einzug hält. Oder durch eine Reform legitimiert wird. Ich warte nach der Rechtschreibreform noch auf die Grammatikreform und darauf, dass man nach Duden offiziell sagen darf: „Dem hab ich Deutsch gelernt.“

Als ich zum erstenmal in einer Nachrichtensendung einen Sprecher sagen hörte, der Leichnam sei „übergeführt“ worden, war ich wirklich unter der Decke. Ich arbeite aber an dieser Disposition. Zorn ist manchmal gut. Er ist der Stachel der Gerechtigkeit. Trotzdem sollte man darauf achten, welchen Dingen man mit seinen Emotionen Energie gibt, den positiven oder den negativen. Wenn man die Wahl hat, ist es besser seine Energien auf Wünschenswertes zu richten. Statt gegen Dummheit zu kämpfen, sollte man für mehr Intelligenz, Bildung und Weisheit arbeiten.

Literaturschock: Ninragon“ wurde in den beiden Kategorien „Bestes deutschsprachiges Romandebüt“ und „Beste Serie“ für den Deutschen Phantastik-Preis nominiert. Herzlichen Glückwunsch. Es ist gar nicht so selbstverständlich, dass verlagsunabhängige Autoren auf dieser Liste auftauchen, oder? Glaubst Du, dass dies eine große Chance nicht nur für Dich, sondern auch für andere Indies sein wird?

Horus W. Odenthal: Unbedingt. Nicht zuletzt deshalb mache ich diese Blogtour. Ich will für mehr Aufmerksamkeit für freie, selbstbestimmte Autoren werben. Das Ziel sollten Indies sein, die sich entscheiden können, ob sie ihre Bücher selber machen wollen oder zusammen mit einem Verlag auf Augenhöhe und als gleichwertigem Partner. Dafür arbeiten wir auch bei Qindie. Deshalb bin ich bei diesem Projekt.

Meine Nominierung ist ein Zeichen, dass der Wind sich dreht, dass eBooks und freie Autoren, die bisher von den Medien ignoriert wurden, endlich wahrgenommen werden. Die Revolution ist im vollen Gang, und viele haben den Kaffee noch nicht gerochen. Lernt, bewegt euch, ändert euch, sonst geht die Zeit über euch hinweg.
Und die Zeiten ändern sich. Jetzt. Schnell.

Ich will dieses Zeichen, dass ich als Indie neben budgetschweren Kommerzverlagsbüchern nominiert wurde, nutzen, um die Aufmerksamkeit wieder auf das zu richten, was der Autor von Natur aus ist und was wieder gestärkt werden muss.

Er ist kreativ selbstbestimmt, kein Zulieferer auf Abruf für Trends und Verlagsstrategien, kein Textausfüller fürs Marketingkonzepte. Ein Autor schreibt für seine Leser. Ihnen ist er Rechenschaft schuldig, nicht jemandem der die Finanzmacht hat, Regalplatz in den großen Buchhandelsketten, Buchtische, Bücher der Woche und Empfehlungen nach einem klar vorgegebenen Preiskatalog zu kaufen und glaubt, darüber das Leserverhalten und Geschmack lenken zu können.

Ich habe ein Buch geschrieben. Ich habe die Phantasie und die Kreativität dazu. Das ist es was zählt.
Dass alle Autoren das voller Stolz sagen können, dafür arbeite ich und dafür kämpfe ich. Und dafür ist diese Nominierung ein Werkzeug. Genau wie Qindie auch eine Strategie darstellt, dieses Ziel zu erreichen. Wir suchen Lösungen für alle Autoren, die frei und selbstbestimmt arbeiten wollen.

Kreative Selbstbestimmung für Kreative. Wer dabei ihr fairer Partner sein will, den begrüße ich, den begrüße wir bei Qindie mit weit geöffneten Armen. Ich bin offen und erwartungsvoll gegenüber jedem, der dafür offen ist. Ob Verlag, Distributor, wer auch immer.

Literaturschock: Du schreibst Bücher weil ...

Horus W. Odenthal: … ich sonst ein furchtbarer, bedauernswerter Mensch wäre, der verkümmern und seine Verbitterung darüber gegen andere richten würde. (So etwas machen schon zu viele.)

Schreiben ist mein Weg. Jedes sich selber Beschneiden ist von Übel. Schreiben – oder andere verwandte kreative Prozesse – haben mit meiner Anlage und meiner Lebenskraft zu tun. Sie sind ganz vital das, was ich bin. Sie zu verleugnen, hieße, zerstörerisch gegen mich selber zu sein.

Ich will Geschichten erzählen. Ich liebe Worte. Ich will mit Menschen in Kontakt treten. Das bin ich.

Literaturschock: Fällt Dir das Schreiben leicht? Oder gibt es auch Schwierigkeiten, die Du immer mal wieder umschiffen musst?
Ninragon 1
Horus W. Odenthal: Meist fällt mir Schreiben leicht. (Was nicht heißt, dass ich schnell schreibe.) Es ist Teil des Jobs, dafür zu sorgen, dass es mir leicht fällt. Denn nur dann schreibt man etwas Gutes, nur dann ist man auf dem richtigen Weg. Wenn man das Gefühl hat, es ist schwer, muss man seine Perspektive verändern oder herausfinden, warum das so ist, und dafür sorgen, dass man wieder in Fluss gerät. Recherche, Lektüre, das ist Teil des Schreibprozesses. Und manchmal kann man Dinge einfach nicht überspringen oder umgehen, die man vielleicht leichtfertig nicht als Teil des Schreibprozesses anerkennen möchte.

Manchmal will einem das Unterbewusstsein sagen, dass etwas an dem fehlt, was man gerade angehen will. Oder dass etwas nicht stimmt. Das gibt es natürlich immer wieder.

Auch fällt es nach langer Zeit der Pause immer wieder schwer, in den Schreibfluss hereinzukommen. Dann braucht man Zeit und Geduld. Muss einfach lockerer werden und etwas zurücktreten. Es ist Arbeit, aber sie kann nur leicht getan werden. Das ist wie beim Zen-Bogenschießen. Das Zielen ist Konzentration, das Schießen selber ist Loslassen.

Literaturschock: Was machst Du, wenn Du gerade mal nicht schreibst? Wie verbringst Du Deine Freizeit?

Horus W. Odenthal: Ich habe Zwillingstöchter, und mit denen und meiner Frau verbringe ich einen großen Teil der Zeit, in der ich nicht schreibe. Qindie, das ich schon erwähnte, gehört auch zu den Dingen, für die ich in der schreibfreien Zeit arbeite. Ansonsten liebe ich Musik, Filme. Natürlich lese ich gern. Ich glaube, ich würde auch selber gerne wieder als Sänger Musik machen, aber das war in letzter Zeit schwer vom Zeitmanagement her, und es ist immer heikel, die richtigen Leute dafür zu finden.

Literaturschock: Die meisten Bücher erscheinen parallel als E-Book, manche auch als Hörbuch und hin und wieder gibt es auch Bücher, die nur als elektronische Variante erscheinen. Da Deine Bücher vor allem als E-Books erschienen sind, vermute ich mal, dass auch Du diesen den Vorzug gibst? Oder greifst Du auch noch gerne zu gedruckten Büchern?

Horus W. Odenthal: Ich lese beides. Das eBook wird meiner Meinung nach auch nicht das Print-Buch verdrängen, es regt nur zu einem anderen Umgang damit an. Das Taschenbuch könnte in Bedrängnis geraten und im Stellenwert vom eBook verdrängt werden.

Ich liebe es noch immer, ein gut gemachtes Buch in der Hand zu halten.

Inzwischen lese ich Bücher auf dem Reader, die für mich neu sind, bei denen ich noch nicht weiß, was ich von ihnen halten soll, Bücher, die nicht besonders schön gestaltet sind und die man nicht unbedingt im Regal sehen muss. Eben das, wofür man früher zur Taschenbuchausgabe griff.

Gefällt mir ein Buch besonders, ist es schön gestaltet, dann hole ich mir eine Print-Ausgabe, Die stelle ich ins Regal, kann sie immer wieder zum Schmökern hervorziehen. Die Bücher, die ich besonders liebe, brauche ich in physischer (und ansprechender) Form. Ich glaube, diese Schere wird in Zukunft auseinandergehen. Es wird eBooks zum normalen Lesen, zum Konsum geben und daneben schön gestaltete Printausgaben. Analog zur Entwicklung in der Musikindustrie wo es neben mp3s starke Möglichkeiten für eine schöne Präsentation mit Zusatzmaterial oder für Boxen und Sammlerausgaben gibt.

Literaturschock: Wie sind Deine Zukunftspläne? Weiterhin bei den unabhängigen E-Book-Versionen bleiben oder doch noch bei einem größeren Verlag unter Vertrag genommen werden?

Horus W. Odenthal: Ich werde auf jeden Fall ein freier, selbstbestimmter Schriftsteller bleiben. In diesem Sinne bin und bleibe ich (Q)Indie. Ich möchte dabei ein möglichst großes Publikum erreichen. Wie dieses Ziel zu verwirklichen ist, wird die Zukunft zeigen. Es gibt verschieden Möglichkeiten und Modelle. Ich will auf jeden Fall eine Printversion meiner Bücher. eBook-only ist im Moment keine ausreichende Option, und ich zweifle daran, ob sie das in Zukunft sein sollte. Ein eBook kann ein gut gestaltetes Print-Buch nicht ersetzen und sollte es auch gar nicht. Das sind zwei unterschiedliche und nebeneinander berechtigte Darreichungsformen.

Ich will mich andererseits nicht versklaven und verbiegen. Ich will keine vom Marketing in Auftrag gegebene Bücher schreiben. Wer mit mir auf Augenhöhe umgeht, als Partner zu einem gemeinsamen Ziel hin, ist mir für eine Zusammenarbeit willkommen. Wer diese fairen Bedingungen bietet, ist ein (Q)indie-Partner.

Der Schriftsteller ist von seiner Natur aus Indie. Er war es früher mit Verlagen, er ist es auch manchmal heute noch mit Verlagen, er soll es in Zukunft sein. Ich bin für alle Wege offen.
Qindie bin ich dabei aus Überzeugung und werde es bleiben.

Literaturschock: Ist Schreiben für Dich erlernbares Handwerk oder eher Kunst, für die manche die Gabe haben, manche nicht?

Horus W. Odenthal: Tja, was diese Frage angeht, musste ich in letzter Zeit meiner Haltung ändern.
Früher habe ich immer ganz nüchtern gesagt, ja, Schreiben ist ein Handwerk, die Technik ist erlernbar. 10% sind Talent, der Rest ist Handwerk. Dass man sich überhaupt für das Gebiet interessiert und diesem Weg folgt, kann schon als das gewertet werden, was man mit „Talent“ bezeichnet. Das sehe ich inzwischen differenzierter.

Ich will mich noch immer nicht dadurch erhöhen, dass ich das Schreiben als eine hehre Gabe darstelle, durch die einige gesegnet sind. Aber meine Meinung, was den Geist, die Essenz des Schreibens angeht, hat sich geändert. Zum Schreiben gehört Technik; die ist erlernbar. Schlechte Texte kann man dadurch erkennen, dass sich in ihnen Fehler gegen das Handwerk zeigen. Das ist Basis, das ist Standard.

Dann habe ich aber in letzter Zeit einige Diskussionen über Textqualität und Textfluss geführt Ninragon 2und wie die optimierbar sind. Nach einiger Zeit des Sackenlassens komme ich immer mehr zu dem Schluss: Ab einem bestimmten Punkt ist das alles Irrelevant. Man kann so lernen kommerzielle Bücher zu schreiben. Man kann so lernen, sich einem gängigen Geschmack anzupassen. Ein gutes Buch zu schreiben, kann man auf diese Art nicht erlernen.

Ich habe gelernt, mich wieder an etwas Wesentliches zu erinnern, was ich nicht besser in Sprache fassen kann: Worte werden aus Feuer gemacht. Sie können einfach sein, sie können schlicht sein, sie können verschroben sein. Wenn sie aus diesem Geist gemacht sind, erreichen sie das Herz desjenigen, der zur Domäne der Sprache Zugang hat. Songtexte sind oft banal. Trotzdem erreichen sie den Zuhörer. Sie erzeugen einen Reichtum an Bildern und öffnen Gärten der Phantasie und bisher verschlossene Kammern in der Seele.
Worte werden aus Feuer gemacht. Nicht mehr und nicht weniger.

Das zu begreifen, zu fühlen, daraus zu schaffen, bedeutet alles. Das ist kein Talent, keine Auszeichnung – das ist ein tiefes Vertrauen. Das ist Hingabe. Hingabe erreicht Menschen. Hingabe erschafft. Worte werden aus Feuer gemacht.

Literaturschock: Autoren und Rezensenten – nicht immer das perfekte Dream-Team. Sondern eher ein Team, das auch viel Spannungspotential beinhalten kann. Besonders dann, wenn zum Beispiel Bücher angefordert und nicht rezensiert werden oder so „zerrissen“ werden das der Autor auch noch persönlich angegriffen wird. Auch "Ninragon" sorgt auf verschiedenen Plattformen für gespaltene Meinungen. Wie kann man sich als Autor davor schützen bzw. kann man das überhaupt? Oder muss man damit leben, wenn das eigene Werk in der Luft zerrissen wird?     

Horus W. Odenthal: Natürlich sorgt „Ninragon“ für gespaltene Meinungen.  Zum einen sehe ich das als Bestätigung. Nur Belangloses eckt nicht an und findet keine Gegenstimmen. „Ninragon“ ist kein fades, angenehm neutrales Fast-Food sondern ein Buch, das mit Herzblut geschrieben wurde. Genauso, wie der Stoff es erforderte. Genauso, dass, meiner Meinung und meinem Vermögen nach, das bestmögliche Buch aus dem Stoff wurde. Das ist nicht immer das, was jeder Leser sucht. Manche wollen leichtere Stoffe, andere Themen, etwas, das sie schon kennen und erneut suchen. Mehr Dialoge, eindeutigere Personen, die sich leichter in Gut und Böse aufteilen lassen.

Was auch immer der Grund sein mag. Das ist okay. Bücher sollen unterhalten. Wovon wir uns unterhalten fühlen, ändert sich von Mensch zu Mensch. Nicht jeder Leser sucht das gleiche Buch. Wer „Ninragon“ nicht mag, bevorzugt eine andere Art von Büchern. Das ist legitim.

Es gibt zwei Pole von legitimen negativen Rezensionen. Die eine Art äußert eine berechtigte Kritik und zeigt Mängel auf. Die andere Art sagt einfach nur, dass der Leser nicht zur Zielgruppe dieses Buches gehört. Es gibt viele Meinungen. Jede hat Wert, weil der Mensch, der dahinter steht einen Wert hat, als Person wertvoll ist. Nicht jedem ist es dagegen gegeben, seine Meinungen in eine wertvolle Kritik einfließen zu lassen.

Es gibt gute und schlechte Kritiken. Es gibt an den hervorgehobensten Stellen – z.B. im Feuilleton renommierter Zeitungen – unglaublich schlechte Kritiken. Weil sie am Punkt einer Kritik vorbeigehen. Kann man sich als Autor davor schützen? Nein. Wer in die Öffentlichkeit tritt, muss damit rechnen, von ihr beurteilt zu werden.

Manche Autoren behaupten, keine Kritiken zu lesen. Ich habe das von Autoren aus der sogenannten „Hochliteratur“ gehört.

Nimm Kritik mit wachen Sinnen auf und lerne daraus. Lerne, welche Art von Kritik für dich relevant ist.
Ich denke aber, du sprichst mit deiner Frage auch das Verhältnis Autor/Blogger an. Ich muss dazu sagen, das ich in dieser Beziehung noch nie etwas Unangenehmes erlebt habe. Die Blogger, mit denen ich Kontakt hatte, haben sich mir gegenüber immer freundlich und höflich verhalten. Manche haben mir gesagt, dass mein Buch nichts für sie ist. Das ist okay. Ich habe immer geantwortet, dass wir alle einen unterschiedlichen Geschmack haben und das Lesen schließlich Spaß machen und keine Pflicht sein sollte. Niemand muss mein Buch lesen. Niemand muss mein Buch mögen. Es ist ein Angebot.

Über jeden Leser, über jeden, der es mag, dem es etwas bedeutet, den ich damit erreiche, dem ich etwas geben kann, freue ich mich sehr. Über jeden einzelnen.

Auf der anderen Seite habe ich nur einen Bruchteil von dem mitbekommen, was manche Autoren sich gegenüber Bloggern herausnehmen, und es hat mich empört. Es ist unglaublich, was manche Leute sich gegenüber anderen herausnehmen, die in ihrer Freizeit ihre Leidenschaft dem Lesen und Rezensieren von Büchern widmen.

Manche Blogger sind da einfach in ihrer Standhaftigkeit zu bewundern.

Literaturschock: Zum Abschluß: Möchtest Du uns sonst noch etwas mitteilen?

Horus W. Odenthal: Na, eigentlich bin ich bei dieser Blogtour ausgiebig ausgefragt worden.

Was ich noch zu sagen hätte und warum ich mich bei Qindie engagiere, hat eigentlich denselben Beweggrund. Ich möchte Ninragon 3Leser auffordern, ihren Blick jenseits der Büchertische in den großen Buchhandelsketten zu richten, jenseits der sogenannten Bestenlisten. Es gibt dort einiges an Gutem zu entdecken. Bücher, die keineswegs aufgrund mangelnder Qualität bei keinem großen Verlag sind, sondern weil sie, in den Augen der Redakteure oder einfach der Vertriebler, nicht in den großen Trend hineinpassten. Oder einem Trend entsprechen, der gerade willkürlich für tot erklärt wird. Weil sie nicht stromlinienförmig genug sind. Weil sie nicht eindeutig nur ein Genre bedienen, nicht in eine Schublade passen. Weil es so etwas noch nicht gegeben hat. Weil man glaubt, so etwas Anspruchsvolles nicht den Lesern zumuten zu können. Es gibt viele Gründe.

Unter den selbstveröffentlichten Büchern gibt es viel Gutes zu finden. Es gibt dort Self-Publisher, die es lieber auf eigene Faust als Einzelgänger versuchen. Qindie andererseits ist ein Label, das ein Qualitätsportal und ein Netzwerk bildet. Das von uns verliehene Q zeigt dem Leser an, dass dieses Buch von der Professionalität her Verlagsstandards genügt. Hier kann man bedenkenlos dem eigenen Geschmack folgend zugreifen.
Schaut euch mal um. Es gibt hier noch viele gute Bücher zu entdecken.

Literaturschock: Vielen Dank, Horus, dass Du Dir die Zeit für uns genommen hast! Ich freue mich sehr auf Deine weiteren Bücher!

Weiterführende Links:

Alle Bücher von Horus W. Odenthal auf Literaturschock.de

Offizielle Webseite von Horus W. Odenthal

Horus W. Odenthal auf Facebook

Qindie - Das Autorenkorrektiv

Fragen: Susanne Kasper
Autorenfoto: Horus W. Odenthal

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