Literaturschock fördern: Vielfalt erhalten

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Was wird den BesucherInnen hier unentgeltlich geboten?

Einiges davon liegt mangels Zeit immer mal wieder brach oder es verzögert sich - und genau da könnte durch Förderung Abhilfe geschaffen werden.

Was nichts kostet, ist nichts wert

Der Inhalt der oben schon erwähnten Standpauken war immer der gleiche: Warum schätze ich meine Arbeit so gering, dass ich sie kostenlos zur Verfügung stelle? Was ich auf Literaturschock und Leserunden.de inzwischen anbiete, kommt einem Vollzeitjob nahe und das sollte auch honoriert werden. Denn letzten Endes stimmt der Spruch: Was nichts kostet, ist nichts wert.

Doch so einfach ist das nicht. Würde ich nun wie andere Plattformen ein Bezahlmodell zum Beispiel für moderierte Leserunden einführen, so würde sich das Gleichgewicht zugunsten der großen Publikumsverlage und Spitzentitel verschieben. Man darf dabei auch nicht vergessen, dass die Leserunden von einem freiwilligen Team begeisterter LeserInnen moderiert werden. Diese müssten dann auch bezahlt werden. Für mich und meine Projekte kein durchdachter Lösungsweg. Ich habe sehr lange darüber nachgedacht, wie ich meine Projekte auf Dauer finanzieren kann, ohne meine Ideale zu verraten, denn mir ist es wichtig, die Vielfalt zu wahren, jedem den Zugang kostenlos zu allen Bereichen zu gewähren und auch großen wie kleineren Verlagen sowie Selfpublishern weiterhin eine Plattform bieten zu können. Es soll keine Präsenz-Unterschiede geben zwischen Nischenbuch und Spitzentitel.

Und trotzdem: Sie haben recht

Literaturschock und Leserunden.de haben inzwischen eine nicht zu unterschätzende Reichweite erlangt. Die Rezensionen sind gerne gesehene Multiplikatoren, die Verlustrate bei verschiedenen Aktionen ist kaum vorhanden und so gibt es so gut wie keinen Verlag, der nicht gerne mit uns zusammen arbeitet.

Obwohl Literaturschock und Leserunden.de ohne die unentgeltliche Mithilfe vieler Menschen (z.B. Leserundenmoderation) gar nicht möglich wären: Momentan ist hauptsächlich mein eigentlicher Vollzeitjob dafür verantwortlich, dass ich die Seiten (und damit die BesucherInnen) mit Inhalten und Aktionen "füttern" kann. Das bedeutet aber auch, dass mir nicht die Zeit dafür zur Verfügung steht, die solche Projekte eigentlich verdienen.

Es werden auf diesen und vielen anderen Seiten von Menschen Inhalte geboten, die man sich früher erkaufen musste. Warum ist das so wenigen etwas wert? Dies gilt übrigens nicht nur für Literaturschock und Leserunden.de. Die Bloggerszene wird viel zu wenig wertgeschätzt - das geht sogar so weit, dass sie immer noch belächelt wird. Damit muss endlich Schluss ein, bevor es nur noch auf einer Seite Nutznießer gibt und die andere Seite irgendwann keine Lust mehr darauf hat, die Besucher zu unterhalten. Man sollte sich also die Frage stellen: Habe ich einen Mehrwert von dieser oder jenen Seite?

Crowdfunding als Lösung?

Eine weitere Messebegegnung brachte dann die Erleuchtung. Alexandra Oswald vom wunderbaren Blog Satzsitz empfahl mir als Finanzierungsmodell die Seite Patreon, die wie Crowdfunding funktioniert - für Kreativschaffende. Lange Zeit gab es zahlreiche UnterstützerInnen und nun gibt es seit 2017 endlich auch die deutsche Plattform Steady. Jeder, der Literaturschock und Leserunden.de fördern möchte, kann dies bereits ab einem Betrag von 1 € im Monat tun. Die Förderung ist freiwillig, aber es gibt je nach Beitrag auch etwas zurück von mir: Goodies wie Bücher, Karten, Lesezeichen, Energy-Drinks - und mehr gute Inhalte für euch.

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Man muss sich Ziele setzen

Je nach dem erreichten Gesamtbetrag habe ich Ziele definiert. So wäre es in Zukunft mit der Förderung möglich

Literaturschock besteht nun schon seit Januar 2000, Leserunden.de seit Juni 2006. Seitdem werden die beiden Seiten von über 150.000 Menschen im Monat besucht. Alle Inhalte stehen jedem weiterhin kostenlos zur Verfügung. Das soll auch in Zukunft so bleiben.

Und hier geht es weiter: Literaturschock fördern auf Steady

Hinweis: Die Bezahlung erfolgt entweder per Bankeinzug, Kreditkarte oder PayPal.

Fragen dürfen gerne in den Kommentaren gestellt werden (und: Für das Teilen dieses Artikels wäre ich allen sehr dankbar).