Samuel Bjørk: Engelskalt

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Samuel Bjørk: Engelskalt
Verlag
ET (D)
2015
Ausgabe
Taschenbuch (Broschiert)
Originaltitel
Det henger en engel alene i skogen
ET (Original)
2013
ISBN-13
9783442482252

Informationen zum Buch

Seiten
544

Serieninfo

Sonstiges

Originalsprache
norwegisch
Übersetzer/in
Erster Satz
Walter Henriksen saß am Frühstückstisch und versuchte verzweifelt, etwas von dem Frühstück hinunterzubringen, das seine Frau ihm aufgetischt hatte.

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Handlungsort

Stadt
Kontinent
Handlungsorte
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Ein Spaziergänger findet im norwegischen Wald ein totes Mädchen, das mit einem Springseil an einem Baum aufgehängt wurde und ein Schild um den Hals trägt: „Ich reise allein.“ Kommissar Holger Munch beschließt, sich der Hilfe seiner Kollegin Mia Krüger zu versichern, deren Spürsinn unschlagbar ist. Er reist auf die Insel Hitra, um sie abzuholen. Was Munch nicht weiß: Mia hat sich dorthin zurückgezogen, um sich umzubringen. Doch als sie die Bilder des toten Mädchens sieht, entdeckt sie ein Detail, das bisher übersehen wurde – und das darauf schließen lässt, dass es nicht bei dem einen Opfer bleiben wird ...

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Autoren-Bewertungen

3 Bewertungen
Gesamtbewertung
 
3.9
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0(3)
Charaktere
 
3.7(3)
Sprache & Stil
 
4.0(3)
Solider Thriller mit leichten Mängeln
Gesamtbewertung
 
3.7
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
4.0
Ein fulminantes Thrillerdebüt, das Samuel Bjørk hier vorgelegt hat. Nach einem beschaulichen Anfang nimmt die Handlung ziemlich schnell Fahrt auf und steigert sich in einem steilen Spannungsbogen bis zum finalen Showdown.

Das Team in seiner kompletten Zusammensetzung hat mir sehr gut gefallen, der Spirit ist auf mich übergesprungen und ich fand es sehr aufregend, wie die Ermittler Hand in Hand arbeiten. Besonders gelungen fand ich die Figur des Gabriel Mørk, der als Neuling und Computerfreak den Ermittlungen immer wieder neuen Drive gibt.

Dagegen gibts eine Rüge für die beiden Hauptfiguren Holger Munch und Mia Krüger. Irgendwo scheint es ein geheimes Gesetz zu geben, in dem steht, dass skandinavische Ermittler definitiv sucht- und selbstmordgefährdet sein müssen. Hier hat Bjørk ganz tief in die Klischeekiste gegriffen und insbesondere im Fall von Mia hat mich die depressive Aura dieser Figur mit der Zeit nur noch genervt. Holger kommt etwas besser weg, aber auch er ist mit seiner Zigarettensucht und seinem kaputten Privatleben direkt aus dem Kistchen gehüpft. Schade, das gibt leider Punktabzug.

Auch die skandinavische Atmosphäre habe ich etwas vermisst. Anfangs befindet sich Mia noch auf einer einsamen Insel, in diesem Abschnitt kommt wenigstens ein bisschen Skandinavien rüber. Ansonsten hätte der Fall auch in jeder anderen europäischen Stadt passieren können.

Nichts desto trotz habe ich die Handlung ziemlich atemlos verfolgt, denn wie gesagt, die Themen Tempo und Spannungsaufbau hat der Autor recht gut bearbeitet und damit einen ziemlichen Lesesog bei mir erzeugt.

Allerdings, so richtig virtuos beherrscht Bjørk seine Handlungsstränge nicht; sie hängen zwar miteinander zusammen und dienen sicherlich dazu, die Leser auf eine falsche Fährte zu führen, scheinen aber ein seltsames Eigenleben zu führen. Außerdem werden für meinen Geschmack zu viele Nebenstränge aufgebaut, die nur dazu dienen, weitere Personen einzuführen und anschließend im Sande zu verlaufen - unnötiger und verwirrender Balast.

Die Auflösung fand ich sehr gelungen und trotz aller Spekulationen hat mich das Ende an einigen Punkten doch überraschen können. Insgesamt also ein solider Auftakt, trotz einiger Mängelchen, und mit dem nordisch-knappen Sprachstil kam ich auch sehr gut zurecht. Ich bin gespannt, ob es weitere Fälle aus der Feder von Samuel Bjørk geben wird und würde es mit Band 2 in jedem Fall wieder versuchen.
War diese Bewertung hilfreich für dich? 4 0
Engelskalt
Gesamtbewertung
 
4.3
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Ein totes Mädchen wird von einem Spaziergänger gefunden. Es baumelt an einem Baum, um seinen Hals hängt ein Schild mit der Aufschrift: „Ich reise allein.“

Mit den Ermittlungen soll sich der erfolgreiche Ermittler Holger Munch befassen. Dieser holt Mia Krüger mit ins Boot, die er aus früheren erfolgreichen Ermittlungen kennt. Es bildet sich mit noch weiteren Personen ein wirklich tolles Ermittlungsteam. Schnell wird klar, dass das tote Mädchen wohl nur das erste Opfer ist. Schon bald werden weitere Kinderleichen gefunden und zwar von zwei Kindern, die man wohl selbst auch als Opfer bezeichnen darf und das nicht deshalb, weil sie diesen grausigen Fund machen. Sie spielen dann auch eine weitere Rolle in der Geschichte.

Bereits auf den ersten Seiten nimmt dieser Thriller den Leser gefangen und lässt ihn nicht mehr los. Es gibt sehr viele Andeutungen und Möglichkeiten und der Täter oder die Täterin könnte überall lauern. Dabei steht auch die Frage im Raum, ob die Christenmenschen etwas damit zu tun haben, die erst vor kurzem in ein einsames Gehöft im Wald gezogen sind.

Samuel Bjørk schafft eine bedrückende Atmosphäre, die sich zu einem großen Teil auch aus den jeweiligen familiären Situationen der Ermittler, insbesondere von Holger Munch und Mia Krüger, ergibt. Mia hat eigentlich vorgehabt sich das Leben zu nehmen, aber dann hat Munch sie auf der einsamen Insel Hitra, auf die sie sich zurückgezogen hat, aufgegabelt und nun lässt die Ermittlung sie nicht mehr los. Munch ist ein Einsiedler und sein einziger Sonnenschein ist Enkelin Marion, die kurz vor ihrer Einschulung steht, genau wie die Kinder, deren Tod Munch gerade zu klären versucht.

Der Thriller ist in fünf Teile gegliedert und die jeweiligen Kapitel haben eine sehr angenehme Länge, so dass man das Buch gut auch einmal zur Seite legen kann. Wenn man das überhaupt möchte, denn die Geschichte ist wirklich spannungsgeladen, obwohl sie ohne große brutale oder blutige Szenen auskommt. Auch wenn den Ermittlern einige Zufälle bei der Lösung des Falles zur Hilfe kommen, mindert das die stetig spürbare angespannte Grundstimmung ganz und gar nicht.

„Engelskalt“ hat mich wirklich kalt erwischt. Gerne möchte ich Munch und Krüger bei weiteren Ermittlungen folgen und ihre persönlichen Niederlagen und Erfolge erlesen.
IG
Top 50 Bewerter 185 Bewertungen
War diese Bewertung hilfreich für dich? 4 1
Ein neuer Stern am norwegischen Thrillerhimmel?
Gesamtbewertung
 
3.7
Plot / Unterhaltungswert
 
3.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Norwegen. Ein Spaziergänger findet in einem Wald ein Mädchen, das an einem Baum aufgehängt wurde - auf dem Rücken eine Tasche und um den Hals ein Schild, auf dem "Ich reise allein" steht.
Der mit der Ermittlung beauftragte Kommissar Holger Munch sucht bei seiner Kollegin Mia Krüger Hilfe. Sie gilt als diejenige mit dem ausgeprägtesten Spürsinn im Team, wurde allerdings beurlaubt. Doch Munch lässt sich davon nicht beirren: es begibt sich auf die Insel Hitra, um Mia Krüger abzuholen. Doch Mia ist nicht nur psychisch stark angegriffen, sondern plant eigentlich ihren Suizid. Als sie jedoch die Fotos des toten Mädchens zu Gesicht bekommt, fällt ihr etwas auf, was bislang alle anderen übersehen haben. Ein Detail, das deutlich macht, dass es wohl nicht nur bei diesem einen Opfer bleibt...

Mit seinen 544 Seiten startet der Thriller verhältnismäßig langsam. Samuel Bjørk lässt sich Zeit, um die Figuren einzuführen - allen voran natürlich Holger Munch, der alleinlebende, kettenrauchende Sonderling und Mia Krüger, die depressive, von Tabletten und Alkohol abhängige, beurlaubte Polizistin, die nie über den bereits Jahre zurückliegenden Tod ihrer Zwillingsschwester hinweg gekommen ist. Bei skandinavischen Krimis erst einmal keine wirklich überraschende Figurenzeichnung - obwohl doch: bislang sind mir eher männliche Ermittler mit Depressionen und Abhängigkeiten begegnet! Im Grunde sind mir diese allzu typischen Klischees aber egal, denn die Charaktere empfand ich als interessant und vor allem waren sie mir sympathisch.
Aber nicht nur die Figuren haben mich überzeugt, auch der Erzählstil. Der Autor hat eine flüssige, gut lesbare Art, die Geschichte voranzutreiben, auch wenn die Spannung immer wieder schwankt. Das liegt vor allem daran, dass die einzelnen Handlungsstränge manchmal ohne Zusammenhang nebeneinander her laufen, dann wiederum sehr packende Spekulationen zulassen. Es werden Spuren verfolgt, die scheinbar im Nichts verlaufen, möglicherweise aber gewisse Schlüsse erlauben. Das erhöht immer wieder die Spannung und nach und nach setzen sich Puzzleteile zusammen. Am Ende gibt es einen ganz schönen Haufen an Verbrechen und auch wenn der Autor mit verhältnismäßig wenig Blut auskommt - ohne ist die Thematik dennoch nicht.

Fazit: Ein guter skandinavischer Thriller, der nicht ohne gewisse Klischees auskommt und noch Luft nach oben gehabt hätte. Dennoch bin ich neugierig, wie es mit Holger Munch und vor allem Mia Krüger weitergeht - der Autor und seine beiden Hauptfiguren haben durchaus Potential!
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