Titus Müller: Berlin Feuerland

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Titus Müller: Berlin Feuerland
Verlag
ET (D)
2015
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
ISBN-13
9783896675033

Informationen zum Buch

Seiten
480

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Der Gefangene, ein dickleibiger Mann mit hängendem Augenlid, sah stur auf den Weg.

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Handlungsort

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Zwischen Schloss und Barrikaden: eine Geschichte voller Liebe und Abenteuer, minutiös recherchiert, packend und atmosphärisch dicht erzählt

Hannes Böhm lebt in dem Industrieviertel, das die Berliner Feuerland nennen, weil hier die Schornsteine der Industrie qualmen. Als eine Art selbst ernannter Fremdenführer verdient er sich ein kleines Zubrot, indem er neugierigen Bürgern die Armut und die Not in den Hinterhäusern zeigt. Bei einer solchen Gelegenheit lernt er Alice kennen, die als Tochter des Kastellans im Berliner Stadtschloss wohnt, der Frühlingsresidenz des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. Alice ist schockiert über das Ausmaß der Verelendung – und zugleich tief beeindruckt von Hannes, der voller Ehrgeiz und Fantasie zu sein scheint.

Doch als die Märzunruhen 1848 ausbrechen, als sich der Konflikt zwischen dem preußischen König und den Aufständischen zuspitzt und gemäßigte Kräfte nur schwer Gehör finden, scheint es für die Gefühle, die Hannes und Alice füreinander entwickeln, keine Zukunft mehr zu geben.

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1848, Berlin.

Die Bewohner der Hauptstadt nennen das Stadtgebiet, in dem die Fabrikschlote und Eisengießereien stehen, in denen Maschinenbau-Arbeiter zum Beispiel in den Borsigwerken schuften, Feuerland. Heute würde man diese längst vergessene Keimzelle der Berliner Industrie im Bezirk Mitte finden.
In Feuerland leben aber auch die Menschen, die in den Fabriken für wenig Lohn schuften. Zwischen all den qualmenden und stinkenden Fabriken können sich die meisten gerade mal eine dreckige Unterkunft in einer der vielen ärmlichen Familienkasernen leisten. Da ist es natürlich nicht weiter verwunderlich, dass hier Hunger und Krankheiten grassieren... Kinder fischen in der Gosse nach Essensresten wie beispielsweise Tierknochen, die sie noch abnagen könnten. Kurzum, die hygienischen Zustände sind unvorstellbar erbärmlich.
Zeitgleich hat es sich unter den betuchteren Bewohnern Berlins eine Art Tourismus entwickelt: kleine Gruppen lassen sich durch die Mietskasernen und die Straßen Feuerlands führen und die besonders Wohlmeinenden brüsten sich im Anschluss an dieses fragwürdige Vergnügen, dass ihnen Schmuck oder Uhren entwendet wurden...

Hannes, in Feuerland aufgewachsen, kennt diesen Ort wie seine eigenen Westentasche und verdient als eben solch ein 'Touristenführer" sein Geld. Bei einem dieser Touren lernt er Alice kennen, eine junge Frau, die als Tochter des Kastellans im Berliner Stadtschloss lebt. Und es geschieht etwas, das nicht sein darf: zwischen den beiden entwickelt sich eine Freundschaft und beide bekommen einen guten Einblick aus dem Leben des jeweils anderen. Doch dabei bleibt es nicht, denn zwischen den beiden entwickelt sich ein feine Liebesgeschichte, doch auch die Zeichen der Zeit kommen den beiden in die Quere. Im März 1848 ergreift die inzwischen nahezu vergessenen Revolution auch Berlin und die königliche Kavallerie greift das Volk vor dem Stadtschloss an, woraufhin Tags darauf Barrikaden gebaut werden und dann wiederum Straßenschlachten entstehen, denen fast 200 Tote zum Opfer fallen... Hannes wird durch seinen Freund Kutte in die Unruhen hineingezogen und auf der anderen Seite, im Stadtschloss, ist Alice. Dabei ist Hannes weniger am Aufstand interessiert, sondern eher daran, dass er in Frieden und vor allem ohne Not leben kann - dabei hatte er all die Zeit vor allem den großen Traum, nach Amerika auszuwandern. Und Alice? Sie war schockiert über die Zustände Feuerlands, über die Lebensumstände, mit denen so viele Menschen zurechtkommen müssen. Gerade deshalb imponiert ihr der Mut und die Träume Hannes' ganz besonders... Doch nun droht die Märzrevolution zwischen Hannes und Alice zu stehen... Wie wird sich Hannes entscheiden? Schlägt er sich ganz auf die Seite der Aufständischen oder kann es doch eine Zukunft für seine Liebe geben?

Titus Müller hat hier einen ganz besonderen historischen Roman geschrieben. Nicht nur, dass er sich mit der 48er-Revolution einem besonderen, nicht sonderlich beachteten Thema widmet, nein, er hat mich mit seinen Detailtreue und der Einarbeitung historischer Fakten sehr beeindruckt. Dabei verliert er nie seine Figuren aus den Augen, die er sehr gut und mit viel Tiefgang gezeichnet hat, so dass sie es geschafft haben, mich wirklich zu berühren. Wie mag es wohl sein, in dieser Zeit gelebt zu haben? Diese Frage habe ich mir nicht nur einmal gestellt. Und trotzdem bleibt es unvorstellbar, dass Menschen vor gerade einmal 150, 160 Jahren unter solch bitteren Umständen leben mussten. Dabei hat der Autor ein sehr gutes Händchen, dass sich alles die Waage hält: die Liebesgeschichte, die historischen, sehr gut recherchierten Schilderungen, die Beschreibungen der Märzunruhen an sich und die Träume der Beteiligten. Dieses Buch hat einen extremen Sog, der mich von Anfang bis Ende gepackt hielt und auch nachhaltig beeindruckt hat.

Selten habe ich einen so lesenswerten historischen Roman gelesen. Der Autor hat ein wahnsinniges Gespür für seine Figuren und deren Träume - ohne dabei das große Ganze aus den Augen zu verlieren. Ich wünsche "Berlin Feuerland" und Titus Müller noch sehr viele LeserInnen!
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Die deutsche Märzrevolution von 1848
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Während es in mehreren europäischen Städten zu Aufständen gegen die bestehende Ordnung kommt, verschärft sich auch im preußischen Berlin die Situation. Durch die Industrialisierung haben viele Handwerker ihren Beruf und Einkommen verloren, Arbeitskraft kostet nichts mehr und ist austauschbar, da ein Heer von Arbeitssuchenden bereitsteht. Im Berliner Feuerland leben die Ärmsten der Ärmsten, die nicht wissen, wo sie den nächsten Kanten Brot bekommen sollen und deren Kinder an den Folgen von Hunger und Krankheit sterben. In diesem Umfeld lebt der junge Hannes, der von einem besseren Leben träumt und alles daran setzt, dem Elend Feuerlands zu entkommen. Dabei lernt er Alice kennen, die Tochter des Schlosskastellans, und verliebt sich in sie. Aber da gibt es auch noch den adeligen Premierleutnant Victor, der sich für Alice interessiert. Währenddessen laufen im Untergrund die Vorbereitungen für einen bewaffneten Aufstand gegen den König, auch Hannes' bester Freund versucht ihn für die Sache zu gewinnen.

Ich kann mich noch erinnern, daß die Märzrevolution von 1848 damals im Geschichtsunterricht keinen sehr großen Raum eingenommen hat, so daß mir die Ursachen und Folgen des Aufstands nicht mehr sehr präsent waren. Das hat sich mit diesem Roman geändert. Aus verschiedenen Perspektiven lässt der Autor seine Figuren die Auslöser der Revolution erkennen und wird Zeuge, wie der Aufstand geplant und durchgeführt wurde.

Interessant ist dabei zu erfahren, daß auch Prominente und Menschen aus den besseren Gesellschaftsschichten die Revolution tatkräftig unterstützten. Aber auch in Regierungskreisen gab es gemäßigte Kräfte, die vorausschauend auf eine friedliche Lösung bedacht waren – und die durch die aggressiveren Vertreter ausgebootet wurden. Mehr als einmal hätte man das Geschehen in friedlichere Bahnen lenken und damit viele Tote vermeiden können. Sehr schön kann man das an den historischen Figuren des Polizeipräsidenten Julius von Minutoli und General Ernst von Pfuel erkennen, zwei der Hauptfiguren in dem Roman.

Viele der im Roman aufgeführten Geschehnisse und Zitate entsprechen historischen Fakten, wie in dem ausführlichen Anhang erläutert wird. Gut gefallen haben mir die unterschiedlichsten Sichtweisen aller Gesellschaftsschichten auf die Lage der Arbeiter - wie so oft, vernebeln auch hier Vorurteile und falsche Informationen die Sicht auf die wahren Zustände.

Hannes Böhm erscheint zu Beginn des Buches als ein kleiner Filou, wie er junge Frauen aus besseren Kreisen gegen Entgelt durch das Berliner Armenviertel Feuerland führt, und ihr Mitleid ausnutzt, um ihnen die Geldbörse zu öffnen. Aber bald wird klar, in welchem Elend die Menschen dort leben und sie jeden Strohhalm ergreifen müssen, um das Überleben für sich und ihre Familien irgendwie zu sichern. Das erkennt auch Alice Gauer bei einer der Führungen und tut sich immer schwerer, das Elend einfach zu ignorieren. Bei der Wahl ihrer Verehrer ist sie allerdings eher unsicher, für welchen sie sich entscheiden soll.

Die enge Verzahnung von Fiktion und historischen Ereignissen ist dem Autor in diesem Buch wieder gut gelungen und ich freue mich schon auf die weiteren Projekte von ihm.
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Zeitgeschichte intensiv erleben…
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Von Titus Müller wollte ich schon immer mal ein Buch lesen, da der Autor mir bereits mehrfach empfohlen worden ist und mit diesem Buch ist mir das nun endlich gelungen. Tja und was soll ich sagen? Meine Erwartungen wurden bei Weitem übertroffen.

In dem historischen Roman geht es um die Berliner März- Revolution des Jahres 1848. Hier begegnen wir Hannes Böhm, der im Industrieviertel Feuerland lebt. Er verdingt sich als Fremdenführer durch das Elendsviertel Berlins, um seinem Schicksal ein wenig zu entkommen. Bei einer dieser Führungen trifft er auf Alice, Tochter aus besseren Kreisen. Wie wird das Schicksal der beiden verlaufen?

Ein autarker Erzähler führt uns durch die Geschehnisse, so dass wir alle Charaktere von außen miterleben. Dabei gelingt es dem Autor dafür zu sorgen, dass für keine Seite Partei ergriffen wird, sondern dass sich der Leser selbst dazu eine Meinung bilden kann.

Die agierenden Protagonisten, allen voran Hannes und Alice werden detailliert beschrieben. Hannes bewunderte ich vor allem für seine Cleverness und Alice für ihren Mut aus den Konventionen ihrer Gesellschaftsschicht auszubrechen. Man versteht ihre Denke und kann ihr Handeln immer nachvollziehen. Zudem treten zahlreiche, real existierende Personen auf, was die Handlung besonders glaubhaft erscheinen lässt.

Titus Müller gelingt es sehr gut die damalige Zeit dem Leser näher zu bringen. Besonders die Darstellung des Elends der Arbeiter hat mir des Öfteren einen Schauer auf der Haut verursacht.

Mit diesem Roman wird reale Geschichte greifbar und spannend.

Fazit: Für Histofans ein Must-Read. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen und mich nach weiteren Romanen des Autors umsehen. Klasse!
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Der Mut der Berliner
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Titus Müller benötigt nur einen Zeitraum von wenigen Tagen, um eindrucksvoll den Märzaufstand von 1848 zu schildern. Dazu führt er mich als Leser zum einen ins Feuerland, wo ich Hannes kennen lerne, ein pfiffiger junger Mann, der mit aller Kraft versucht, seine Träume von einem besseren Leben wahr zu machen. Auf der anderen Seite, nämlich im Berliner Stadtschloss, treffe ich auf Alice, eine unkonventionelle und selbstbewusste junge Frau, die Hannes den Kopf verdreht. Und mit diesen beiden jungen Leuten erlebe ich die aufregenden und spannenden Tage im März 1848.

Gekonnt hat Titus Müller die besondere Atmosphäre jener Zeit eingefangen, hat seine Sprache dieser Zeit angepasst und lässt seine Charaktere zeitgemäß reden. Und gerade diese direkte Rede ließ mich oft schmunzeln. Es war schön, längst vergessene Redewendungen zu entdecken und das alte berlinerisch war für mich ein besonderer Genuss. So brauchte es nur wenige Zeilen und ich konnte abtauchen in die von Titus Müller arrangierte Zeitreise.

Die aufgeheizte Stimmung auf den Berliner Plätzen und Straßen hat Titus Müller ganz besonders eingefangen. Er erzählt aus verschiedenen Blickwinkeln und verschafft mir so die Möglichkeit mich wirklich dabei und mittendrin zu fühlen. Atemberaubende Spannung vermischt sich mit der ganz besonderen Art von Titus Müller, diese Szenarien zu beschreiben. Fantastisch!

Besonders schön fand ich die vielen Kleinigkeiten, die am Rande beschrieben wurden und damit eine unnachahmliche Kulisse schaffen. Titus Müller ist bekannt für seinen Blick gerade für die kleinen Dinge, die er dann sehr liebevoll darstellt und ich liebe es jedes Mal aufs Neue.

Einen ganz speziellen Platz hat er zwei bedeutenden Persönlichkeiten jener Zeit eingeräumt: Julius von Minutoli, der damalige Berliner Polizeipräsident und General Ernst von Pfuel. Eindrucksvoll schildert Titus Müller deren Gewissenskonflikte und ihre tragenden mitunter auch tragischen Rollen in diesen stürmischen Zeiten. Ihre Auftritte gehörten genau so zu meinen Lieblingsszenen wie all die dramatischen und auch anrührenden Szenen.

Natürlich hat auch die Liebesgeschichte von Alice und Hannes ihren Raum in diesem lebendig geschilderten Zeitzeugnis. Frei von jeglichem Kitsch aber mit viel Humor und Gefühl fügt sie sich wunderbar in diese spannende Erzählung ein.

Fazit: Diese Geschichte ist vollgepackt mit sehr vielen historisch belegten Ereignissen und so spannend und flüssig geschrieben, dass es mir eine Freude war, mit Titus Müller auf eine interessante und informative Zeitreise zu gehen!
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Die Berliner Revolution im März 1848 hautnah erleben
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Berlin März 1848. Die junge Alice ist die Tochter des Kastellans und lebt mit ihren Eltern im Stadtschloss. Sie wächst behütet, beschützt und in wohlhabenden Verhältnissen auf, aber langweilt sich. Um ihrem Leben mehr Würze zu geben, begibt sich Alice auf eine Führung durch Feuerland, dem Berliner Industrieviertel, wo die armen Leute zu Hause sind und die Fabrikarbeiter ihrer Arbeit nachgehen, um für einen Hungerlohn ihre Familien mehr schlecht als recht durchzubringen. Diese Führung wird von Hannes Böhm durchgeführt, der in Feuerland aufgewachsen ist, sich dort bestens auskennt und sich als Führer etwas nebenbei verdient. So lernen sich die beiden kennen und schon bald entwickelt sich aus einer flüchtigen Bekanntschaft Freundschaft und mehr. Gleichzeitig werden die Zeiten im preußischen Berlin immer unruhiger, denn immer mehr Arbeitslose rotten sich zusammen, um einen Aufstand gegen den König und seine Politik zu planen. Sowohl Hannes als auch Alice werden jeder auf ihre Weise in die Revolution hineingezogen. Werden die beiden eine Zukunft miteinander haben, oder sind ihre Welten doch zu verschieden, um sich darüber hinweg zu setzen?
Titus Müller hat mit seinem Buch „Berlin Feuerland“ einen hervorragenden atmosphärischen historischen Roman vorgelegt, der wieder einmal zeigt, mit welcher Feinfühligkeit und Liebe zum Detail der Autor zu erzählen weiß. Müllers Schreibstil ist von der ersten Seite an fesselnd und durch die verwandte etwas altmodische Sprachweise sehr authentisch, so wird der Leser regelrecht in die Anfangszeit des 19. Jahrhunderts katapultiert. Der Spannungsbogen wird rund um Hannes und Alice aufgebaut und zieht sich bis zum Ende auf sehr hohem Niveau. Der historische Hintergrund ist akribisch recherchiert und auch die im Roman auftauchenden historischen Figuren wie Humboldt, Minutoli oder von Pfuel werden auf sehr intelligente Weise in die Handlung eingeflochten, was der Geschichte einen realen und glaubwürdigen Charakter verleiht und man als Leser das Gefühl nicht los wird, bei wichtigen historischen Auseinandersetzungen und Diskussionen als Zuhörer dabei zu sein. Ebenso so gekonnt sind die Darstellungen des Schlosses und des Industrieviertels Feuerland, man kann sich vor dem inneren Auge die Ansicht sehr gut vorstellen und sich dort bewegen.
Mit der Auswahl seiner fiktiven Charaktere hat der Autor ebenfalls ein besonderes Händchen fürs Detail bewiesen, sie berühren den Leser tief im Inneren. Alice, das Mädchen aus gutem Hause, wirkt zu Beginn noch naiv und oberflächlich, doch sie lehnt sich auch auf und ist neugierig genug für die Dinge, die um sie herum geschehen. Im Verlauf des Romans entwickelt sie Mut und Selbstbewusstsein ebenso, wie Mitgefühl und klaren Verstand. Hannes ist ein cleverer Kerl, der sich seine Träume von einem Leben in besseren Verhältnissen auf jeden Fall erfüllen will und sein Schicksal selbst in die Hand nimmt. Die Begegnung mit Alice verändert den jungen Mann, der gegen jede Gewalt ist und doch auf einmal in die Situation kommt, gerade diese anwenden zu müssen.
„Berlin Feuerland“ beschreibt zwar nur einige wenige Tage der Berliner Revolution 1848, doch als Leser spürt man, durch Titus Müller eine Zeitreise in eine sehr spannende und prägende Zeit deutscher Geschichte gemacht zu haben. Die Mischung aus fiktiven Charakteren und realen historischen Fakten ist hier einzigartig, vermittelt sie doch bei der Lektüre das Gefühl, hautnah dabei gewesen zu sein. Alle Historienliebhaber, die Geschichte während des Lesens miterleben wollen, werden von diesem Buch begeistert sein. Titus Müller hat alles richtig gemacht, absolute Leseempfehlung ist hier ein MUSS. Chapeau!
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