Mascha Vassena: Das verschlossene Zimmer

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Mascha Vassena: Das verschlossene Zimmer
Verlag
ET (D)
2015
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783492305853

Informationen zum Buch

Seiten
320

Sonstiges

Originalsprache
deutsch

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Handlungsort

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Trotz ihrer Brückenphobie reist Lena nach Venedig, um die Familie ihrer Mutter kennenzulernen. Doch im labyrinthischen Palazzo der Orlandis kommt es zu unheimlichen Vorfällen: Weshalb kennt Lena sich im Palazzo so gut aus? Woher kommen die Schreie, die nachts durch die Gänge hallen? Lena lässt sich nicht einschüchtern und entdeckt eine tragische Wahrheit, die in den dunklen Wassern der Stadt verborgen liegt ...

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Eine Familie mit Geheimnissen
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Inhalt
Lena und ihre Mutter Gabriella bekommen jeweils einen Brief von einem Notar aus Venedig. Es handelt sich um eine dringende Erbangelegenheit, für deren Ausübung die Anwesenheit der beiden Frauen notwendig wäre. Lena sieht endlich eine Gelegenheit, mehr über ihre italienische Familie zu erfahren, was ihre Mutter bisher immer erfolgreich abgeblockt hatte. Und auch diesmal erfährt Lena nicht mehr, als dass sie den Brief gleich wegwerfen soll, wie es die Mutter selbst schon getan habe und allen weitern Kontakt zur Familie vermeiden muss, denn „wer solche Verwandten hat, braucht keine Feinde mehr“. Doch Lena lässt es keine Ruhe. Mit dem Wissen „Jetzt oder Nie“ durchsucht sie persönliche Dinge ihrer Mutter und findet ein Babyfoto mit einem fremden Namen. Daraufhin macht sie sich ohne das Wissen der Mutter auf den Weg nach Venedig, um endlich etwas über ihre Herkunft und ihre Familie zu erfahren. In Venedig angekommen sieht sie sich einer Familie aus altem Adel gegenüber, die in einem alten Palazzo wohnt und einige Geheimnisse mit sich herumträgt.

Warum kennt niemand das Baby vom Foto ihrer Mutter? Warum der offensichtliche Hass ihrer Tante gegen Lenas Mutter? Wo kommt das Geheule her, das nachts durch das Haus klingt? Wieso erscheint Lena der alte Palazzo teilweise so vertraut, wenn sie doch bisher nie in Italien gewesen war? Und woher kommt die plötzliche Brückenphobie, die Lena den Aufenthalt in Venedig gerade so schwer macht? Lena trifft auf Mauern und Schweigen. Nur die junge Cousine Vittoria nimmt Lena herzlich auf. Und dann ist da noch der gut aussehende und geheimnisvolle Restaurator Luciano ...

Meine Meinung
Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt und wechselt immer wieder vom Jahr 2014 ins Venedig der 1980er Jahre (1980-1988). In der Gegenwart begleiten wir Lena von München nach Venedig auf ihrer Suche nach Antworten zu den Geschehnissen, die ihre Mutter so lange schon vor ihr verheimlicht hatte. Sie möchte endlich ihre Familie kennenlernen und verstehen, was damals passiert ist. Dazwischen springt die Handlung immer wieder zurück zur Vergangenheit und beschreibt wichtige Episoden im Leben der Familie Orlandi und man lernt dabei nach und nach die jungen Schwestern Gabriella und Beatrice kennen und was zu den Katastrophen in deren Leben geführt hatte. Nach und nach wird uns Lesern klar, was passiert ist, bis es sich am Ende richtig aufklärt und auch Lena die volle Wahrheit erkennt.

Das wird für mich insgesamt sehr spannend erzählt und gerade die Wechsel von Gegenwart in Vergangenheit hält hier für mich die Spannung immer sehr hoch, weil so nur nach und nach die einzelnen Geheimnisse gelöst werden und ich beim Lesen so schön miträtseln und mitfiebern konnte. Und nicht nur die Vergangenheit sorgt dabei für Gänsehaut, weil einige Figuren sich grausig verhalten, sondern auch in der Gegenwart passieren einige unheimliche Dinge im Palazzo, die nicht nur Lenas Erinnerungen oder ihrer unerklärlichen Angst vor Brücken, sondern auch ganz realen Dingen entspringen. Will jemand Lena vertreiben?

Neben der immer ein bisschen unheimlich gehaltenen Stimmung in dem sowieso schon atmosphärisch besonderen Venedig, spielt sich aber auch eine kleine Romanze ab, die das ganze Geschehen etwas auflockert und mir ebenso viel Spaß gemacht hat, wie das Spekulieren darüber, was nun früher genau passiert ist. Gut gefallen hat mir dabei, dass es möglich war, der Vergangenheit auf die Spur zu kommen, aber es nicht zu einfach und nicht zu schwierig gemacht wurde. Nach meinem Empfinden wurden die Hinweise gut verteilt, man hat immer wieder neu spekulieren können und Lust gehabt, weiter darüber nachzudenken und herauszufinden, ob man mit seinen Gedanken richtig liegt. Auch wenn ich einiges richtig ahnte, schwankte ich auch immer mal wieder und die endgültige Auflösung bot dann immer noch eine Überraschung. Eine gute und spannende Mischung.

Auch die Charaktere haben mir gut gefallen. Sie wirkten lebendig und hatten Persönlichkeit. Die neugierige Lena war mir schnell sympathisch, der Restaurator mit seinem besonderen Charme sowieso und auch die aufmüpfige Cousine Vittoria, die Lena als einzige in der Familie herzlich aufnahm. Deren Schwester Celeste kam sehr unsicher rüber, überraschte aber später noch und ihr schmieriger Ehemann erzeugte schnell Widerwillen bei mir. Die charakterlich interessantesten Personen waren für mich aber die junge Gabriella in den Vergangenheitsszenen, die in ihrem Selbstbewusstsein der älteren Schwester Beatrice immer ein Dorn im Auge war, die von Neid und Hass zerfressenen und unberechenbar wirkende Beatrice damals und heute, und deren Ehemann Vincenzo, der in der Vergangenheit ein musischer, aber auch sehr schwacher Mensch gewesen ist.
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Auf der Suche nach den eigenen Wurzeln...
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Da ich noch nie in Venedig war, wollte ich wenigstens über dieses spannende Buch eine Reise in die Stadt wagen. Der vorliegende Roman war der erste, den ich von Mascha Vassena gelesen habe.

In der Geschichte geht es um Lena, die ihre Familie mütterlicherseits näher kennenlernen will und deswegen nach Venedig reist, auch wenn ihre Mutter das nicht möchte. Auf dem Anwesen der Familie Orlandi kommt es alsbald zu merkwürdigen Ereignissen. Lena hat das Gefühl schon ein Mal dort gewesen zu sein. Kann das wirklich stimmen? Wird Lena das Geheimnis ihrer Familie lüften können?

Ein allwissender Erzähler führt uns durch die Ereignisse, die uns über zwei Handlungsstränge näher gebracht werden. Gelungen fand ich zudem, dass jedem Kapitel vorangestellt ist, in welcher Zeit und wo die Handlung spielt, das sorgt für eine bessere Orientierung.

Lena hat es nicht leicht als sie bei ihrer Familie in Venedig ankommt, denn nicht nur ihre Brückenphobie plagt sie, sondern man begegnet ihr auch mit einer gehörigen Portion Abwehr. Was haben denn nur alle zu verbergen und warum brach ihre Mutter einst mit der Familie?

In Lena erwacht der Spürsinn und der Leser erfährt mit ihr nach und nach, was damals wirklich geschehen ist.

Die Offenbarungen lassen einen als Leser nicht kalt und man ist erstaunt zu was Menschen alles fähig sein können. Die Auflösung erahnt man zwar, hat mir aber dennoch gut gefallen. Ich mag es, wenn man mit rätseln kann und auch von allein auf die Lösung kommt, als am Ende eine Erklärung geboten zu bekommen, die man nicht ansatzweise hätte erahnen können.

Die dargestellten Personen, allen voran Lena, waren gut gezeichnet. Man konnte sie sich gut vorstellen und sich in sie hineinversetzen.

Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd und mit ihren Beschreibungen konnte man sich das Palazzo der Familie und die Stadt sehr gut vorstellen.

Fazit: Spannende Unterhaltung, die ich nur zu gern weiterempfehle.
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Die dunklen Geheimnisse der Familie Orlandi
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Lena weiß nichts über die Familie der Mutter. Gabriella blockt auch jetzt wieder ab, als ein Brief eines Anwaltes aus Venedig eintrifft. Als sie dann zu ihrem Mann nach Afrika reist, sieht Lena die Chance mehr über die Familie zu erfahren. Zunächst stöbert sie in den Sachen der Mutter herum und findet das Foto und das Armbändchen eines Babys namens Lucia. Da Lena das höchst mysteriös findet, fährt sie nach Venedig. Doch Venedig und ihre Brückenphobie passen gar nicht zusammen, Lena hat große Schwierigkeiten. Doch sie findet den Palazzo der Familie Orlandi. Sie wird von ihrer Verwandtschaft zwar aufgenommen, doch nur ihre Cousine Vittoria ist erfreut. Beim Abendessen ist Onkel Vincenzo nicht dabei, weil er sich in der Reha befindet. Gabriellas Schwester Beatrice und deren Tochter Celestine samt ihrem Mann Riccardo wirken mehr als unterkühlt. Die Angestellte Maria reagiert auch sehr merkwürdig, als sie erfährt, wer Lena ist.
Neben diesem Gegenwartsstrang erfahren wir nach und nach, was in der Vergangenheit im Hause Orlandi geschehen ist. Gabriella und Beatrice hatten nie ein gutes Verhältnis, denn Gabriella wurde von ihrem Vater vieles nachgesehen und Beatrice war verrückt vor Eifersucht. Doch dann hatte es Gabriella zu weit getrieben und wurde aufs Land verbannt. Beatrice hatte nun ihre Chance und blühte auf. Sie lernt Vincenzo kennen und kurz vor deren Hochzeit kommt Gabriella zurück.
Das Buch lässt sich angenehm flüssig lesen. Es gibt so viele Fragen, die sich einem beim Lesen stellen und peu à peu werden sie alle beantwortet. Beatrice hat sich den Regeln und Werten der Großmutter unterworfen, sie nie in Frage gestellt und will, dass sich die gesamte Familie diesen Regeln unterwirft. In diesem Umfeld ist sie zu einer schwer gestörten Frau geworden, die engstirnig und gefühllos ist und nicht davor zurückschreckt, einem kleinen Kind etwas anzutun. Das kann natürlich nur zu Konflikten mit ihrer lebensfrohen und etwas leichtsinnigen Schwester Gabriella führen. Diese Protagonistinnen und auch alle anderen Charaktere sind gut und authentisch dargestellt, selbst über manche Schwäche konnte ich hinwegsehen. Lena blieb mir aber immer ein bisschen fremd, da ich einige ihrer Verhaltensweisen nicht so nachvollziehen konnte. Ihre Neugier auf die Familie kann ich ohne Weiteres nachempfinden, man möchte seine Wurzeln schließlich kennenlernen, auch wenn man dann feststellt, dass es nicht passt. Aber sie geht das ein bisschen halbherzig an, denn sie zeigt kein Interesse an dem Vater von Gabriella. Vittoria wäre vielleicht einiges erspart geblieben, hätte Lena mehr auf ihr Gefühl gehört. Dass sie Beatrice nicht wenigstens zur Rede stellt als ihre Erinnerungen wieder präsent sind, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Schön war es, dass Lena in Luciano, den sie in Venedig kennenlernt, einen Menschen hat, der sie unterstützt.
Die Familiengeschichte ist sehr spannend, denn immer wieder ergeben sich Wendungen, die so nicht zu erwarten waren und mich auf falsche Spuren brachten.
B
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