Alexander Emmerich: Fernsehen gernsehen

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Alexander Emmerich: Fernsehen gernsehen
ET (D)
2015
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
ISBN-13
9783945662007

Informationen zum Buch

Seiten
300

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Ich fand eine Liebe, die mein Leben beherrschte.

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Handlungsort

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Ben ist Jahrgang ’74 und hat eine große Liebe: Das Deutsche Fernsehen. Es begleitet ihn durch seine einsame Kindheit und wilde Jugend in Mannheim, bringt ihn nach Köln und zum ZDF nach Mainz. Er trauert, hasst und liebt mit den Helden der Achtziger und Neunziger Jahre und erlebt das, was um ihn herum passiert, stets durch das Fernsehen: So wird der Mauerfall zu einer Soap-Opera, als Teenager liegt Ben verliebt zu Bill Cosby vor der Flimmerkiste, bis er als Erwachsener eine Big-Brother-Party überstehen muss, sein ganz privates Dschungelcamp erlebt und schließlich von Jürgen von der Lippe vor die Frage gestellt wird: Geld oder Liebe? Alexander Emmerichs Roman entführt den Leser in drei Jahrzehnte deutscher Fernsehgeschichte mit Zeitgeist, Nostalgie und dem Leben eines einsamen, jungen Mannes, der stellvertretend für eine Generation steht – die Generation, die beruflich „unbedingt etwas mit Medien machen wollte.“

Autoren-Bewertung

1 Bewertung
Testbild, ALF und Dalli Dalli
(Aktualisiert: 10 April 2015)
Gesamtbewertung
 
3.7
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
3.0
Ben Kaspari, Baujahr 1974, hat eine große Liebe: das Fernsehen. Vor allem in Kindheit und Jugend hat die Flimmerkiste nie ihre Faszination verloren, von den Anfängen mit Opas Schwarzweißfernseher mit Zimmerantenne bis zum ersten Gerät im eigenen Zimmer. Eifrig erfindet er Gründe, wieso er unbedingt an einem bestimmten Tag zu Opa und Oma muss, damit er dort seine Lieblingssendung schauen kann, spielt mit seinen Kumpels auf dem Spielplatz Captain-Future-Episoden nach, haut verfrüht aus dem Training ab, weil "Ein Colt für alle Fälle" läuft und hängt in der Schule einen Hilfeschrei aus, ob nicht vielleicht jemand die letzte Folge von "ALF" auf Video hat.

Mit dem Älterwerden kühlt sich die Begeisterung ein wenig ab, was nicht zuletzt am Fernsehprogramm selbst liegt. War das Aufkommen der Privatsender anfangs noch spannend und die dortigen Sendungen innovativ, kann er sich immer weniger fürs TV-Angebot erwärmen, der Zauber von einst ist verflogen. Und auch sein Leben läuft mit beginnendem Erwachsenenalter weniger rund. Nach einer recht behüteten Kindheit und Jugend weiß er nach dem Schulabschluss nicht so recht, was er eigentlich machen will und irrt erst einmal ziemlich orientierungslos durch die Gegend, glücklos im Studium wie in der Liebe, auf der Suche nach ... irgendetwas, das er selber nicht benennen kann.

Die persönliche Entwicklungsgeschichte des Protagonisten ist eher unspektakulär, eine ziemlich typische (west)deutsche Kindheit eben, mit Raufereien auf dem Schulhof und Topfschlagen beim Kindergeburtstag, Knibbelbildchen und Micky-Maus-Heften, Prilblumen und Scout-Bücherranzen ... und natürlich dem Fernsehprogramm. Das besteht in den 70er und 80er Jahren aus drei bis vier Sendern über Antenne, was bedeutet, dass mehr oder weniger alle die gleichen Sendungen sehen und die beliebtesten Shows und Serien allerorts für Gesprächsstoff sorgen.

Das Ferienprogramm, die großen Samstagabendshows, die ersten Seifenopern, die ersten RTL-Talkshows - all das und noch viel mehr lässt Alexander Emmerich hier liebevoll Revue passieren und spart dabei auch nicht an Details, sowohl auf als auch außerhalb der Mattscheibe. Besonders Leser, die Anfang der 80er Jahre oder früher geboren sind, finden hier eine riesige Fülle an Weißt-du-noch-Momenten.

Dieser Nostalgiefaktor ist auch die große Stärke des Buches. Bens Geschichte an sich ist, wie gesagt, nicht furchtbar aufregend und war für mich streckenweise sogar eher uninteressant oder nervig (vor allem, als er nach dem Abi ewig lang nur rumhängt und sich blöd anstellt), aber trotzdem habe ich mich unterm Strich sehr gut unterhalten und den Wiedererkennungseffekt genossen.

Geärgert hat mich etwas, wofür der Roman an sich nichts kann: die unzähligen Rechtschreib- oder Druckfehler, vor allem die gleich mehrfach aufgetauchten "Uhrzeitkrebse". Erst, als das Yps-Heft im gleichen Atemzug erwähnt wurde, habe ich kapiert, dass es sich dabei nicht um zeitanzeigende Krustentiere handelt.

Davon abgesehen aber eine wirklich nette und amüsante Lektüre, insbesondere für Menschen der "Generation Testbild".
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