Bewertungsdetails

Vanillemilchshakegelb und Kletschereisblau ....
Gesamtbewertung
 
5.0
Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Als Janica nachts mit ihrem Hund Balou die letzte Runde mit dem Rad dreht, fällt ihr ein Mann auf, der auf dem Brückengeländer steht. Warum steht jemand nachts auf einem Brückengeländer? Der wird doch nicht runterspringen wollen? Doch, er will ....

Steffen ist Beamter beim SEK und bei seinem letzten Einsatz ist etwas so fürchterliches passiert, dass er seinem Leben ein Ende setzen und sich von der Brücke stürzen möchte. Da kommt diese junge Frau mit ihrem Hund vorbei......

Janica kann Steffen in ein Gespräch verwickeln, zudem wickelt Balou ihn um seine Pfote und so steigt er wieder vom Brückengeländer herunter. Nach seiner Rettung fühlt sich Janica verantwortlich für Steffen und nachdem sie einige Zeit auf dem Boden gesessen und geredet haben, bringt sie ihn nach Hause. Dort lernt sie seinen Bruder Thomas kennen.

Die beiden verlieben sich ineinander, doch das Schicksal gibt ihnen nicht viel gemeinsame Zeit bis Janica eine niederschmetternde Diagnose erhält.

„Probleme, Schmerz und Leid gehören zum menschlichen Dasein dazu. Nicht nur, damit wir überhaupt Freude und Glück erfahren können, sondern weil es die Menschen formt, sie verändert, sie sehr vieles lehrt.“ (Seite 45)

Noa C. Walker ist das Pseudonym einer Schriftstellerin, die normalerweise im Genre der historischen Romane zu finden ist. Mit "Du, ich und die Farben des Lebens" hat sie ein sehr schönes Debüt auf dem Gebiet der Gegenwartsliteratur vorgelegt.

Als Janica Steffen nach der erfolgreichen Verhinderung seines Selbstmordes nach Hause begleitet, dachte ich (wie vermutlich viele andere Leser an der Stelle auch), dass sich Steffen und Janica ineinander verlieben werden. So ist es nicht, aber Steffen ist wichtig, dass Janica und Thomas sich überhaupt erst kennenlernen können. Im Verlauf der Geschichte wird Steffen jedoch zu einem (wichtigen) Nebencharakter.

Thomas ist Lehrer und im Gegensatz zu Janica eher ein farbloser Typ. Zu einer Frau würde man vermutlich "graue Maus" sagen. Thomas selbst findet sein Leben eigentlich nicht langweilig oder farblos, aber seit dem Tod seiner Eltern hat er sich verändert. Als er Janica kennenlernt, ist er von ihrer Lebensfreude und ihrer Leichtigkeit fasziniert. Er fühlt sich sofort zu ihr hingezogen und auch Janica findet nach und nach Gefallen an Thomas.

Janica genießt scheinbar jeden einzelnen Augenblick ihres Lebens und mit Farben verbindet sie Erinnerungen. So ist gelb für sie nicht einfach gelb sondern "vanillemilchshakegelb" und blau ist "kletschereisblau". Für sie hat jeder Tag etwas positives und schönes und bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit in einem Kinderhospiz kommt ihr diese Eigenschaft zu Gute. Sie hat einen ganz besonderen Draht zu diesen Kindern.

Neben Thomas, Steffen und Janica werden sehr viele Nebencharaktere beschrieben. Janicas Freundeskreis, in dessen Mitte ich mich ganz sicher auch wohlfühlen würde. Janicas Eltern, ihre Schwester, die Kinder und deren Eltern im Kinderhospiz.

Alle Charaktere wurden von der Autorin liebevoll angelegt und authentisch fortgeführt. Bei einigen Szenen hat man das Gefühl mittendrin zu sein, so realistisch werden sie erzählt.

Es gibt keinen negativen Charakter in diesem Buch. Bis der Antagonist die Bühne betritt: Krebs!

Ich habe beim Lesen dieses Buches gelacht, aber auch viel geweint. Die Geschichte ist fiktiv - aber sie kann jedem von uns morgen passieren oder ist sogar schon passiert.

Man sollte sich - wie Janica - an den Schönheiten des Lebens orientieren. Jeden einzelnen Tag genießen und jede Sekunde in sich aufsaugen. Wir sollten unser Augenmerk auf die schönen Dinge des Lebens legen und nicht auf das, was uns runterzieht und deprimiert. Wir wissen nicht, was morgen ist.

Wieder einmal hat mich ein Buch zum Nachdenken angeregt. Darüber, dass ich mir vornehme, mein Leben mehr zu genießen und die wichtigen Dinge im Leben stärker zu betonen. Aber - leider - bin ich ein Mensch und der Mensch ist ein Gewohnheitstier ....

Auch wenn dieses Buch wirklich traurig ist, hat es mir sehr gut gefallen. Genau das wünsche ich mir von einem Buch - ich möchte mitgerissen werden von dem was passiert. Ich möchte mit den Protagonisten lachen, weinen, hoffen, bangen, mich freuen und mich ärgern. Wenn ein Buch mich so berührt, hat der Autor/die Autorin in meinen Augen alles richtig gemacht.

Dankeschön dafür, liebe Noa C. Walker!

Für mich ist übrigens Thomas in diesem Buch der Held - warum? Lest es selbst......
BD
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