Ben Gadd: Rabens Ruh

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Ben Gadd: Rabens Ruh
Verlag
ET (D)
2002
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
Originaltitel
Raven's End
ET (Original)
2001
ISBN-13
9783463404073

Informationen zum Buch

Seiten
541

Sonstiges

Erster Satz
Noch nie hatte er einen solchen Traum gehabt.

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Handlungsort

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Bei einem abenteuerlichen Sturz hat der Rabe Colin sein Gedächtnis verloren. Nicht einmal an seinen Familiennnamen kann er sich erinnern. So gewährt ihm die Schar von Rabens Ruh Aufnahme in ihrer Mitte. Hier erfährt Colin von der Schönheit und den Geheimnissen der kanadischen Rockies und wird in das tägliche Zeremoniell des Rabenlebens eingewiesen.

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Colin hat Glück im Unglück, denn nach seinem Absturz wird er von Zack gefunden - einem hilfsbereiten Raben, der ihn mit zur Schar von Rabens Ruh nimmt und unterstützt. Dort hat es Colin nicht einfach, erinnert er sich doch bis auf seinen Namen an nichts mehr. Er weiß nichts über das richtige Verhalten unter Raben, über Feinde und Gefahren. Mit der Hilfe seiner neuen Freunde, allen voran dem Paar Zack und Molly, findet er sich aber bald besser zurecht und bringt sich in die Schar ein. Er stellt viele Fragen und will auch Dinge wissen, die die meisten Raben nicht interessieren - es zeigt sich schnell, dass er da etwas anders ist, und nur von der älteren Rabin Greta verstanden wird.

Wir begleiten die Schar ein Jahr lang, entdecken mit Colin die Welt der Raben und verfolgen den Wechsel der Jahreszeiten. Man erfährt die Sichtweise der Raben auf uns Menschen, ihren Glauben, den Zusammenhalt untereinander und ihre Rituale. Es herrscht nicht immer eitel Sonnenschein, sondern es gibt auch Gefahren und Auseinandersetzungen - so ist das Leben eben. Dazu fand ich auch die Ansichten von Greta wunderbar.

Die Beschreibung der Natur hat mir sehr gefallen, detailliert und mit tollen Bildern. Die verschiedenen Winde konnte ich förmlich spüren, und ich habe noch nie so etwas lebensfrohes wie den Abendflug verfolgt. Außerdem haben mich noch Colins Gespräche mit den anderen Tieren fasziniert, seine Neugier und Klugheit.

Das Buch hat soviel Atmosphäre, ich konnte es nur schwer zur Seite legen und habe es von der ersten Seite an genossen. Man spürt, dass der Autor in diese Geschichte viel Herzblut gesteckt hat - die sensiblen und liebevollen Schilderungen sprechen da ihre ganz eigene Sprache.
S(
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Colin stürzt in einen Busch und kann sich nur noch an seinen Vornamen erinnern. Glücklicherweise wird er gleich von einem anderen Raben entdeckt. Zack. Dieser nimmt sich seiner an und führt ihn in die Schar von Rabens Ruh ein. Die Geschichte ist aus der Sicht der Raben geschrieben. Da Colin unter einem anhaltenden Gedächtnisverlust leidet, muss er alles, was für das (Über)Leben eines Raben wichtig ist lernen.

Zusammen mit Colin entdeckt der Leser die Naturschönheit der Rockies. Ein Jahr lang erleben wir den Wandel der Natur. Das Zusammenspiel unterschiedlicher Lebewesen, ohne dass auch nur eine Seite Langeweile aufkommt. Ben Gadd versteht es Flora und Fauna zu schildern, dass man ewig weiterlesen könnte. Auf humorvolle Art erfährt man z. B. wie die Flechten dort oben am Yamnuska existieren können. Das tägliche fressen und gefressen werden wird so selbstverständlich dargestellt, dass man keinen Ekel empfindet, zwar manchmal Bedauern für das jeweilige Tier, aber nie Abscheu vor dem Stärkeren. Leben und Sterben liegen ganz nah zusammen.

Das Buch sprüht oft nur so vor Lebensfreude.Dies kommt auch wunderbar bei den Schilderungen des Abendflugs zum Ausdruck. Ein (Lese)Erlebnis, das so mitreissend ist, dass man sich wünscht zusammen mit der Schar in die Lüfte zu steigen. Sich im Aufwind treiben zu lassen oder mit einem Jauchzen in den Sturzflug zu gehen.

Die einzelnen Mitglieder der Schar haben sehr unterschiedliche Charaktere. Es gibt Gebote und Regeln innerhalb der Welt der Raben, die den menschlichen nicht unähnlich sind. Auch die spirituellen Vorstellungen haben gewisse Parallelen. Colin, auf der Suche nach seiner Vergangenheit, muss feststellen, dass er "anders" ist als die anderen. Anfangs erschreckt ihn dies, er steht dem ablehnend gegenüber, bis er Hilfe findet. Mit der liebenvollen Unterstützung einer weise alten Rabin macht er sich auf um seine wahre Identität und seine Bestimmung zu finden.

Der lockere jugendliche Umgangston in dem manche Gespräche geführt werden, machen diesen Roman gerade auch für Kinder interessant. Tolkien-Fans werden ein paar Namen, die hier als Ortsnamen fungieren, wiedererkennen und da der Autor begeisterter Bergsteiger ist, dürfen solche Szenen natürlich auch nicht fehlen.

Das Ende war für mich erst etwas gewöhnungsbedürftig, was wohl daran lag, dass ich auf so eine Wendung nicht gefasst war. Nein, so kann ich es nicht stehen lassen. Nicht das, was Colin ist, war für mich gewöhnungsbedürftig, sondern das, was er einmal war. Oder liegt es nur daran, dass ich es trotz allem aus der Sicht eines Menschen betrachte? Sehr gut gefallen hat mir die Geschichte, warum Raben so gute Stimmenimitatoren sind. Auf jeden Fall ist es ein Buch, an das ich mich immer wieder erinnern werde.
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Zunächst eine Bemerkung zum Cover: Ich finde es ja ziemlich stimmungsvoll und zum Buch passend, musste aber feststellen, dass die Farbgestaltung nicht für Farbfehlsichtige geeignet ist, mein Freund war überhaupt nicht in der Lage den Namen des Autors zu lesen und beim Titel stolperte er auch etwas über das „Ruh“.

Die Geschichte beginnt mit dem Sturz des Raben Colin in einen Wacholderbusch. Er kann sich an nichts erinnern und muss alles neu erlernen. Glücklicherweise nehmen ihn die Mitglieder der örtlichen Rabenschar freundlich auf, bringen ihm die Gebräuche der Raben bei und warnen ihn auch vor den Gefahren durch Kojoten und vor allem Menschen. Mit Colin zusammen erleben wir so den Ablauf eines Jahres und lernen währenddessen die Gewohnheiten der Raben ebenso kennen wie ihre Mythen.

Colin ist dabei ein gelungener Sympathieträger, seine Unwissenheit macht er schnell durch seine besonders gute körperliche Verfassung, aber vor allem durch seine Neugier, Intelligenz und Lernbereitschaft wett. Aber auch die anderen Scharmitglieder sind schön ausgestaltet und haben jeweils ihre eigene unverwechselbare Persönlichkeit. Den mythischen Hintergrund, den der Autor dem Rabenvolk gibt, finde ich interessant, aber in Bezug auf Colins Herkunft schon etwas fragwürdig. Einiges an dem Glaubenssystem der Raben kommt mir etwas zu vereinfacht vor und eher einem Kinderbuch angemessen - da passt dann die Einstufung in die All-Age-Schiene. Auch bei den Gedanken, die die Raben sich über die Menschen machen, kommen sie mir manchmal wie Kinder vor, aber eigentlich passt es schon zusammen, wie sollen die Raben denn unsere Verhaltensweisen durchschauen können.

„Rabens Ruh“ ist ein Buch, bei dem ich mich über ein paar Bilder oder Karten gefreut hätte, um mir den Lebensraum der Raben noch besser vorstellen zu können. Bilder vom (wirklich beeindruckenden) Yamnuska gibt allerdings genügend im Internet zu finden. Man merkt dem Autor seine Liebe zu diesem Berg, aber eigentlich auch insgesamt zu seiner Umwelt, dem Land, der Wildnis mit jeder Zeile an und so ist ihm mit „Rabens Ruh“ eine wirklich schöne und stimmungsvolle Geschichte voller Naturverbundenheit gelungen.

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Über den Inhalt ist, denke ich, das wesentliche bereits gesagt. Gereizt hatte mich das Buch, weil ich die Rabenperspektive interessant fand, in der Beziehung hat mich Gadd im großen und ganzen auch nicht enttäuscht. Colin ist zweifellos ein Sympathieträger, zum einen, weil er zunächst einmal genausowenig weiß wie der Leser, zum anderen aber auch, aber weil er auch anderen Tieren recht vorurteilslos begegnet, was es Gadd ein paar schöne und witzige Szenen erlaubt. Der Gang durch die Jahreszeiten, bei dem der Leser mit Colin das Leben in der Rabenschar und das Überleben in den Rockies kennenlernt, hatte also durchaus lehrreichen Charakter ohne deswegen mit erhobenem pädagogischen Zeigefinger daherzukommen, und als Ökologielehrbuch ist es daher durchaus zu empfehlen.

Sicher könnte man darüber diskutieren, ob die Vögel nun tatsächlich so „denken“, speziell wenn es um ihre Mythologie geht, aber ich schätze, das ist – jedenfalls bis zu einem gewissen Grad – nicht der Sinn des Romans. Allerdings setzt an dieser Stelle auch mein größter Kritikpunkt an, und da es sich dabei im wesentlichen um das Ende handelt, bleibt ein etwas zwiespältiger Eindruck zurück. Im Grunde begann mein Unbehagen mit dem persönlichen Auftreten Zygadenas und ihres „Zauberfleisches“ und steigerte sich dann bis zur Erklärung über Colins Herkunft. Das war mir dann doch alles ein bißchen arg weit hergeholt und paßte vom Tenor her für mich auch nicht wirklich in die Erzählung bis dahin. Manches ist Gadd vielleicht auch ein bißchen arg allegorisch geraten, aber das habe ich ihm angesichts seines angenehmen und lockeren Stils dann doch nachgesehen.

A
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