Christoph Marzi: Lilith

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Christoph Marzi: Lilith
Verlag
ET (D)
2005
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783453521353

Informationen zum Buch

Seiten
687

Serieninfo

Sonstiges

Erster Satz
Die Welt ist gierig, und manchmal verschwinden Menschen in ihrem Schlund, ohne jemals wieder gesehen zu werden.

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Grausige Dinge geschehen in London. Vier Jahre nach den Ereignissen, die Emily Laing und Aurora Fitzrovia die uralte Metropole haben entdecken lassen, bewahrheiten sich die Worte des Lichtlords: Alles wird irgendwann wieder leben. Erneut steigen die Waisenmädchen - in Begleitung des mürrischen Alchemisten Wittgenstein und des Elfen Maurice Micklewhite - in die Welt unterhalb Londons hinab, die besiedelt ist von Wiedergängern, ägyptischen Gottheiten, gefallenen Engeln, goldenen Vögeln und sprechenden Ratten. Tief hinab in den Schlund der Hölle führt sie der Weg, wo inmitten des Wüstensands die Asche einer Frau gefunden werden muss, die man einst Lilith nannte ...

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Nichts ist jemals ewig tot. Die inzwischen 16jährige Emily Laing lebt mehr oder weniger zufrieden bei ihrem Mentor Wittgenstein, nachdem sie vor drei Jahren gegen den Lichtlord Lycidas und dessen Geliebte Lilith bestehen konnte. Doch der Tod der beiden wirkt sich nicht nur auf die uralte Metropole aus - auch in der Oberwelt Londons geschehen nun unheimliche Morde, verschwinden Menschen spurlos. Das Böse in Form von Vorloks kann ungefiltert vordringen. Wiedergänger suchen die Menschenwelt heim und schließlich bleibt Emily, Wittgenstein, Aurora und Master Micklewhite nichts anderes übrig, als sich auf die Suche nach der Maske Liliths zu machen.

Neben unseren vier Hauptprotagonisten wird vor allem der Charakter Eliza Hollands ausgebaut. Der Erzähler Wittgenstein versucht den Leser immer wieder durch Zeitsprünge, abgehackte Sätze und die eine oder andere Strukturlosigkeit zu verwirren, doch Elizas Aufzeichnungen lockern die Geschichte zwischendurch auf, indem sie ihren roten Faden linear wiedergibt. Die zahlreiche Erwähnung von Namen der indischen und ägyptischen Mythologie sowie die Vermischung mit Vampirsagen tragen natürlich stark zur Verwirrung des Lesers bei. Aus diesem Grund sollte man sich für das Buch auch entsprechend Zeit nehmen - einfach zwischendurch nur ein paar Seiten lesen, funktioniert nicht. Damit verdirbt man sich den Lesespaß nachhaltig.

Womit wir auch schon beim zentralen Thema wären: Vampyre und Ägypten. Beide Themen sollten einem liegen - sonst wird man einige Mühe mit dem Lesen haben. Man muss auch mit der düsteren (und oft sehr grausamen) Erzählweise des Autors klarkommen. Wittgenstein greift immer wieder seiner Geschichte voraus, um dann doch wieder an den Ausgangspunkt zurückzukehren. Das kann gleichermaßen nerven wie neugierig machen. Wie auch im Vorgängerbuch kann man auch dieses Mal nicht klar in Gut und Böse, Schwarz und Weiß unterscheiden. Immer wieder wunderbar sind Christoph Marzis Bezüge auf vorhandene Literatur und die Verarbeitung klassischer Charaktere. Dabei bedient sich der Autor nicht nur bei Charles Dickens, sondern auch bei neuzeitlichen Autoren wie Neil Gaiman.

Etwas seltsam erscheint mir die Aufbereitung des Taschenbuches: Genauso dick wie "Lycidas" beinhaltet es doch weit weniger, dafür sehr groß gedruckten Text. Zum Lesen sicherlich angenehmer, doch ich vermute nur eine entsprechende Preispolitik des Verlages dahinter. Dünne Bücher dürfen einfach weniger kosten. Positiv: Lycidas und Lilith sehen sehr hübsch nebeneinander im Regal aus.

Insgesamt hält der Autor, was er mit Lycidas versprochen hat. Insbesondere wenn man sich für die angesprochenen Themenbereiche (ägyptische Mythologie und Vampire) interessiert, wird auch diese Fortsetzung ein voller Erfolg werden. Das Ende ist wieder in sich stimmig und so muss man nicht nägelkauend auf den dritten Teil warten, weil man mit einem Cliffhanger alleine gelassen wird.
SK
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Ich fand Lilith schon ein wenig anders als Lycidas, meine Lieblingssätze wie "Fragen Sie nicht!" oder "Dieses Kind!" waren rarer, und auch der Humor von Wittgenstein kam nicht so oft durch. Was aber auch zur Geschichte passt, denn ich fand sie gruseliger und ernster.

Dafür war die Beziehung zwischen Emily und Wittgenstein viel enger, und einige ihrer Gespräche haben mich sehr amüsiert, der Schlagabtausch zwischen ihnen war herrlich.

Die Atmosphäre hatte mich gleich wieder gepackt, auch wenn ich kurz verdauen musste dass ich mir da eine Menge Vampire eingehandelt hatte. Was normalerweise so gar nicht mein Gebiet ist. Ich muss aber gestehen, dass es nicht ganz so gruselig war wie ich befürchtet hatte.

Die Tagebucheinträge von Eliza fand ich zu Beginn etwas ausschweifend. Auch interessant, aber ich musste mich erst in ihre Welt hineinversetzen - und außerdem vermisste ich gewisse Personen sehr...

Es gab wieder reichlich Mythen, einige Schocks und jede Menge Futter für mein Gehirn. Ich hatte nicht nur Fragezeichen, sondern auch viele Ausrufezeichen und Glühbirnen über meinem Kopf schweben. Die Geschichte hinter der Geschichte fand ich auch sehr interessant, obwohl ich am Anfang etwas kopflos war und viel über das Schicksal von Aurora und Maurice nachgedacht habe.
S(
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In der Uralten Metropole unterhalb von London herrscht Angst und Schrecken. Grausige Kreaturen begehen furchtbare Morde, ganze U-Bahn-Züge voller Menschen wurden brutal und blutig niedergemetzelt. Wittgenstein hat schon bald eine Ahnung, worum es sich hier handelt: die Vinshati, blutdurstige Untote. Ähnliches berichtet man aus dem Orient-Express, mit dem Aurora Fitzrovia und Maurice Micklewhite unterwegs waren. Wittgenstein und Emily fürchten das Schlimmste um ihre beiden Freunde - und für die Uralte Metropole, denn die Grausamkeit der Vinshati ist gewissermaßen ansteckend.

Damit beginnt das zweite Abenteuer in der Stadt unter der Stadt. Emily und Wittgenstein müssen in die Hölle hinabsteigen und die Totenmaske der Lilith finden, um den schrecklichen Untaten ein Ende zu bereiten, hinter denen die grausame Carathis steckt, ein überaus furchterregendes, uraltes Wesen. Bis dahin ist es jedoch noch ein langer Weg, der von London in eine andere Uralte Metropole führt - nach Paris, das hier nicht die Stadt von Licht und Liebe ist, sondern von unheimlichen Kreaturen bevölkert und noch gruseliger als das verborgene London.

Der zweite Teil der Trilogie um die Uralte Metropole und Emily Laing ist wieder äußerst spannend, der Wälzer blättert sich fast von selbst um. Der Grundton ist diesmal noch düsterer als im ersten Band, die Geschehnisse ziemlich blutig, teils wird es sogar recht eklig. Christoph Marzi fährt ein ganzes Arsenal an Blutsaugern und Wiedergängern auf, schlägt einen großen Bogen von der Geschichte des rätselhaften al-Vathek über die Mythologie des alten Ägypten und osteuropäische Vampirlegenden bis zu den merkwürdigen Geschehnissen bei den Ausgrabungen von Howard Carter, der das Grab des Tut-ench-Amun fand. Eine neue Idee sind die eingestreuten Erinnerungen der Eliza Holland, die diesmal eine tragende Rolle spielt und die sowohl Carters Ausgrabungen begleitet als auch gruselige Erfahrungen in einem kleinen rumänischen Dorf gemacht hat.

Stilistisch hat mir dieser Band häufig nicht so gut gefallen, die kurzen, zerhackten Sätze als Stilmittel mag ich genausowenig wie eine künstlich invertierte Satzstellung. Aber die mitreißende Handlung macht diese Mängel zum Glück über weite Strecken wett. Man sollte beim Lesen keine zu langen Pausen einlegen, denn Marzi spielt sehr häufig mit Sein und Schein, und selbst beim flotten Durchlesen war es oft schwierig, den Überblick zu behalten, wer jetzt eigentlich wirklich wer ist.

Für alle Fans der Uralten Metropole und Leser mit unempfindlichem Magen eine spannende Lektüre. Stilisten sollten lieber weglesen.
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Die Geschichte um Emily, Aurora, Wittgenstein und Micklewhite findet in Lilith ihre Fortsetzung. Das Motto 'Nichts ist für ewig tot' zieht sich durch diesen und den nächsten Band und man kann daher darauf hoffen bzw. befürchten, Altbekannte wieder zu treffen. In 'Lilith' treffen wir auf Wiedergänger, Vroloks und allerlei neue Geheimnisse, die es zu lüften gilt. Da zeigt sich aber leider auch schon gleich eine Schwäche des Buches: Ich hatte den Eindruck, in 'Lycidas' lässt Christoph Marzi seine Phantasie wesentlich mehr spielen, als in 'Lilith'. Mir fehlten in diesem Buch die wunderbar phantasievollen Ideen und Verknüpfungen mit bekannten Mythen. Es gab sie zwar auch hier, aber für meinen Geschmack war zu wenig davon vertreten.

Sehr gestört haben mich die ständigen Wiederholungen aus Band 1. Auch wenn bei der Lektüre der zwei Bücher bei mir über ein Jahr lag, müssen mir als Leser nicht bis zur Hälfte des Buches ständig die Begegenheiten aus 'Lycidas' wieder in Erinnerung gebracht werden. Ich war kurz davor, die Lektüre zu beenden. Erst nach ca. 300 Seiten hat mich die Story zumindest ein wenig mitgerissen. Das Buch wirkte auf mich zu stark konstruiert, als wäre es unter Zeitdruck entstanden.

Sehr schön fand ich den sichtbaren Unterschied im Schreibstil Christoph Marzis. So sind die Erinnerungen Eliza Hollands ganz anders verfasst, als der Rest des Buches. Keine kurzen Sätze, schnelle Dialoge etc. Dies zeigte mir, dass Christoph sehr wohl mehr bieten kann, als nur einen Stil. Lilith enthält außerdem eines meiner Lieblingskapitel der Trilogie. Dieses kann ich nur umreißen, um nichts vom Inhalt vorwegzunehmen. Es handelt von der Titelperson und die Beschreibungen in der Wüste sind äußerst poetisch und bildgewaltig - ganz wundervoll. Schade, dass dies nicht von mehr als nur einem Kapitel geboten wurde.

Wegen des wunderbaren Kapitels erhält Lilith von mir aber immer noch 3 Ratten.
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Wie schon "Lycidas" ist auch "Lilith" ein ziemlich kompliziertes und verwirrendes Buch, in dem man als Leser vor lauter Nebenhandlungen, Zwischenbemerkungen und eingeschobenen Geschichten schon mal vergisst, worum es eigentlich überhaupt geht. Will sagen: Die Geschichte hat keine klare Struktur und man weiss als Leser oftmals weniger als die handelnden Charaktere. Wenn man einer solchen Geschichte begegnet, hat man zwei Möglichkeiten: Entweder wirft man es in die Ecke und vergisst es oder man quält sich durch. Ich habe mich durchgebissen, und zwar weil das Buch eine ungewöhnliche Geschichte erzählt, von der ich dann doch wissen wollte, wie sie ausgeht. Zudem werden Fakten und historische Persönlichkeiten geschickt mit Fiktion verknüpft, was mir sehr gut gefällt. Eine gute Portion Sagen und Legenden hat Autor Christoph Marzi auch noch reingekippt. Das alles zusammen ergibt einen einmaligen Mix, den man nicht so schnell vergisst.

"Lilith" ist ein Leseerlebnis der besonderen Art und ich empfinde, wie schon bei "Lycidas", eine Art Hassliebe dafür. Ich liebe die verschiedenen Elemente, die aussergewöhnliche Geschichte und die meisten Charaktere. Die verwirrende und sprunghafte Erzählweise und die Geheimniskrämerei haben mir den Spass allerdings ziemlich verdorben.
A
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