Daniel Keyes: Blumen für Algernon

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Daniel Keyes: Blumen für Algernon
ET (D)
1970
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
Originaltitel
Flowers for Algernon
ET (Original)
1966
ISBN-13
9783608937824

Informationen zum Buch

Seiten
300

Sonstiges

Übersetzer/in
Erster Satz
Dr Strauss sagt fon nun an sol ich aufschreiben was ich denke und woran ich mir erinere und ales was ich erlebe.

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Handlungsort

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Charlie Gordon, ursprünglich kaum des Lesens mächtig, ist zu Forschungszwecken operiert worden und entwickelt eine überragende Intelligenz; schließlich überflügelt er intellektuell und fachlich sogar die Professoren, die das Experiment leiten. Zu seinen Freunden zählt die Maus Algernon - das erste Lebewesen, das mit derselben Methode erfolgreich behandelt wurde.Mit den überwältigenden Fähigkeiten stellen sich für das Genie Charlie jedoch auch die ersten Probleme ein - in der Bäckerei, in der er früher arbeitete, mit seiner Familie, von der er jetzt entdeckt, daß sie ihn nie akzeptiert hat, und im Umgang mit dem weiblichen Geschlecht, vor dem er unerklärliche Angst hat. Als Charlie auf einem Fachkongreß als Attraktion vorgeführt werden soll, flieht er zusammen mit Algernon. Kurze Zeit später zeigen sich im Verhalten der Maus erste Verfallserscheinungen ... Charlies Aufzeichnungen für das Forscherteam geben dem Leser einen atemberaubenden Einblick in seine geistige Entwicklung und das Drama seiner Existenz.

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Charlie ist keine große Leuchte - er hat einen sehr niedrigen IQ und verrichtet Hilfsarbeiten in einer Bäckerei, ist aber stolz darauf, dass er alleine leben kann und besucht wissbegierig Abendkurse für geistig unterentwickelte Erwachsene, obwohl ihm das Lernen schwerfällt und er sich nichts lange merken kann.

Eines Tages wird er als Versuchsperson für ein noch nie dagewesenes Experiment ausgewählt. Nachdem Wissenschaftler durch eine Operation erfolgreich den IQ einer Labormaus namens Algernon ins Unermessliche steigern konnten, soll der Eingriff nun erstmals an einem Menschen durchgeführt werden. Charlie ist glücklich über die Chance, die sich ihm bietet - nicht mehr "blöd" zu sein, ist schließlich sein ganz großer Traum.

Tatsächlich gelingt die OP, und langsam, aber sicher entwickelt sich Charlies Intelligenz. Endlich ist er ein normaler Erwachsener, der Bücher lesen, komplizierte Rechenaufgaben lösen ... und sich verlieben kann. Doch während seine geistigen Fähigkeiten bald das Normalmaß weit überschreiten, muss er auch feststellen, dass es selbst mit überragenden Geistesgaben alles andere als leicht ist in der Welt. Oder vielleicht sogar besonders schwer.

Mit seinen alten Kollegen in der Bäckerei kann er nichts mehr anfangen, seine Liebelei schwächelt, weil seine emotionale Entwicklung nicht mit dem kometenhaften Anstieg seines IQ mithalten konnte, und ständig als Vorzeigeobjekt herumgezeigt zu werden, behagt ihm genausowenig. Es scheint einfach auf der ganzen Welt keinen Menschen zu geben, der ihm ebenbürtig ist, was ihn schließlich ganz schön einsam macht. Und dann stellt er bei dem Mäuserich Algernon alarmierende Anzeichen fest, die erschreckende Fragen aufwerfen.

Das Buch hat zwar schon ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel, aber da es in den wissenschaftlich-medizinischen Details sehr vage bleibt und sich ganz auf Charlies persönliche Geschichte konzentriert, hat es kaum an Aktualität eingebüßt. Neue wissenschaftliche Methoden und die Angst vor dem Machbarkeitswahn sind schließlich nach wie vor ein Thema, heute womöglich noch mehr als zur Entstehungszeit des Romans.

Charlies Entwicklung vom Forrest-Gump-ähnlichen Hilfsarbeiter zu DER Geistesgröße schlechthin wird in Tagebucheinträgen geschildert, die nicht nur inhaltlich, sondern auch in der Wortwahl und anfangs sogar in der Rechtschreibung seine intellektuelle Entwicklung hautnah zeigen. In seine "Fortschrittsberichte" eingebettet sind immer wieder Bruchstücke seiner Vergangenheit, Erinnerungen an seine Familie, die an diesem Kind, das so anders war als andere, schließlich zerbrochen ist, und so ergibt sich ein oft herzzerreißendes Gesamtbild eines Menschen, der es nie leicht hatte im Leben - weder vor noch nach der lebensverändernden Operation.

Ein berührendes, aufrüttelndes und einfühlsames Plädoyer gegen eine Wissenschaft ohne echte Menschlichkeit.
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Blumen für Algernon
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Charlie Gordon hat nur einen IQ von 68, wäre aber unheimlich gern so klug wie seine ganzen Freunde in der Bäckerei, wo er als Reinigungskraft arbeitet. Deswegen ist er begeistert, als er die Möglichkeit bekommt, durch eine Operation intelligent zu werden. Bei Algernon, der weißen Labormaus, hat das hervorragend geklappt, und Charlie hofft nun auch auf Erfolg. Allein schon, damit er endlich einmal gegen Algernon im Labyrinth gewinnt...

Der Anfang liest sich etwas anstrengend, weil man ausschließlich aus Charlies "progris riports" erfährt, was geschieht. Diese soll er nämlich im Auftrag des Arztes regelmäßig verfassen und seine Gedanken, Gefühle und Erlebnisse niederschreiben. Obwohl Charlie nur aufgrund seines Ehrgeizes überhaupt Lesen und Schreiben gelernt hat, ist seine Rechtschreibung ziemlich übel. Er schreibt eben, wie er die Wörter spricht oder versteht. Das kommt einerseits wunderbar authentisch rüber, ist aber andererseits auch etwas anstrengend.
Mit der Zeit bessert sich das allerdings, denn als seine Intelligenz zunimmt, beginnt er gezielt, in Wörterbüchern nachzuschlagen und Grammatikbüchern zu lesen. Ebenso ändert sich der Inhalt der Berichte, da Charlie jetzt seine Umwelt und seine "Freunde" ganz anders wahrnimmt. Und mit seiner intellektuellen Weiterentwicklung hat er auch verstärkt mit seinen Emotionen und Moral zu kämpfen.

Besonders schockierend waren die Geschichten, die er aus seiner Kindheit erzählt. Die und auch die Aussagen der Wissenschaftler werfen ein sehr kritisches Licht auf den hohen Stellenwert der Intelligenz.

Neben der Geschichte von Charlie mache ich mir ehrlich gesagt aber auch Gedanken über Algernon. Wie intelligent muss ein Tier werden, um zu erkennen, dass es gefangen ist? Das dann tatsächliche darunter zu leiden beginnt, weil es "versteht", was mit ihm geschieht?

Faszinierend finde ich, dass man ja eigentlich von Anfang an weiß, was geschehen wird. Allein schon der Klappentext verrät das ja. Man sollte meinen, dass das einen Großteil der Spannung wegnimmt, aber dem ist keineswegs so. Im Gegenteil kommt dadurch meiner Ansicht nach noch ein viel intensiveres Lesen zustande. Gewisse Anzeichen oder Hinweise, die man sonst vielleicht übersehen hätte oder Geschehnisse, bei denen man schon jetzt weiß, dass es wohl nicht gut enden wird.
Und so schlimm gerade der letzte Teil des Buches ist, das Ende hat (zumindest auf mich) wieder einen recht versöhnlichen Eindruck gemacht. Gerade der Funken Hoffnung, den ich gebraucht hatte.
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Der geistig retardierte 31-jährige Charlie Gordon arbeitet als Putzhilfe in einer Bäckerei und ist eigentlich ganz glücklich. Wenn da nicht der Wunsch wäre, "intelgent" zu werden. Zwar besucht er die Schule für geistig retardierte Erwachsene und lernt mühsam lesen und schreiben. Doch das genügt ihm nicht und so stellt er sich einem neuen Forschungsprojekt zur Verfügung, lässt sein Gehirn operieren in der Aussicht, sich zu einem Genie zu entwickeln. Seine Entwicklung hält er in Fortschrittsberichten fest und freundet sich allmählich mit der Versuchsmaus Algernon an, die sich vor Charlie der gleichen Operation unterziehen musste. Beide werden immer intelligenter und es scheint so, als ob der Versuch geklappt hätte, doch je mehr Charlie versteht, desto mehr entwickelt er sich auch zu einem völlig anderen Menschen.

Daniel Keyes Roman erschient zuerst als Kurzgeschichte und gehört inzwischen zu den unbestrittenen Klassikern des Science Fiction Genres. Inzwischen wurde "Blumen für Algernon" mehrfach preisgekrönt und es besteht sogar eine Filmadaption unter dem Namen "Charly". Die Geschichte ist im Stil von Charlies Entwicklung gehalten: Zuerst einfach, mit vielen Rechtschreibfehlern, schließlich immer komplexer und intelligenter. Nach und nach wird Charlie bewusst, dass er als geistig retardierter nie als Mensch angesehen wurde und das stimmte nicht nur ihn sehr traurig. Der 31-jährige erschien mir mit jeder Seite liebenswerter und sein Fortschritte faszinierender - erst erscheinen sie ganz schleichend, bis und ganz plötzlich bewusst wird, dass er uns mit seinem Verstand zu überflügeln beginnt.

"Blumen für Algernon" ist Sozial- und Gesellschaftskritik in einem und verleitet zum Nachdenken und Philosophieren bis man sich irgendwann fragt, ob es wirklich Glück bedeutet, ein Genie zu sein. Welche Eigenschaften machen das Menschsein aus? Besitzt unsere Seele Intelligenz? Ist es Glück, alles begreifen zu können?

Wie konnte ein solches Buch nur aufgrund seiner Zukunftsvision bezüglich der weit fortgeschrittenen Operationstechniken in der Neurochirurgie als Science Fiction definiert werden? Doch auch mir würde die Einordnung schwerfallen. Auf jeden Fall wünschte ich mir in Zukunft noch viele begeisterte LeserInnen für das Buch und finde es faszinierend, dass es in den USA sogar bereits zur Pflichtlektüre in Schulen gehört. Ein wunderbares, einfühlsames, trauriges Buch.
SK
#1 Bewerter 1144 Bewertungen
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Blumen für Algernon
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Schon lange stand dieses Buch in meinem Regal, bevor ich mir nun endlich die Zeit nahm es zu lesen und nun bedauere ich, dass ich so lange damit gewartet habe.
Es ist ein hervorragendes und einzigartiges Buch. Seine Thematik vielseitig und doch sehr klar.
Es ist schwer, es in ein Genre einzuordnen. Vielleicht trifft es „Utopie“ am besten? Ich bin mir nicht sicher. Das was Charlie widerfährt gibt es nicht, aber trotzdem ist es auch viel mehr als eine Utopie. Es ist ein Buch über Bildung, den Inhalt von Leben und den Wert eines Individuums.
Obwohl es sehr sachlich geschrieben ist, ist es sehr emotional. Allerdings weniger, weil der Autor von den Emotionen berichtet, als dass der Leser diese Emotionen erfährt. Daniel Keyes ist es gelungen, den Leser in die Gedankenwelt des Charlie einzubinden und Verständnis und Empathie hervorzurufen. Man liest nicht nur, sondern man erlebt mit.
Dieses Buch ist spannend wie ein Thriller. Auch hier gibt es Opfer und Täter, aber auf einer ganz anderen, viel subtileren Ebene, die bei mir stellenweise ungläubiges Entsetzen beim lesen hervorrief.
„Blumen für Algernon“ ist eine Hommage an die Urrechte eines Lebewesens, seine Einzigartigkeit und sein Recht auf Respekt, Liebe und Achtung.
T
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Dieses Buch besteht eigentlich nur aus den Progress Reports, die Charlie Gordon schreiben muss, um seine Veränderung für die Nachwelt festzuhalten. Das hat mir sehr gut gefallen, weil man richtig mitverfolgen kann, wie zuerst Charlies Rechtschreibung, später sein Wortschatz und die Themen über die er schreibt, sich verbessern. Bald erkennt er, dass die Leute, die er für seine Freunde hielt, sich in Wahrheit über ihn lustig machen und ihn absichtlich in Schwierigkeiten bringen. Ebenso fällt ihm zum ersten Mal auf, dass seine frühere Lehrerin nicht dieses höhere, furchtbar intelligente Wesen ist, sondern auch eine Frau, für die er sich aus anderen Gründen interessieren könte.

Erst ist es faszinierend, Charlie zu begleiten, ihm zuzusehen, wie er Wissen aufnimmt, bis er zwanzig Sprachen spricht, sich in sämtlichen naturwissenschaftlichen Themen besser auskennt als viele Professoren, und wie er doch emotional ein Teenager bleibt.

Recht viel mehr kann ich nicht verraten, nur dass das Buch gegen Ende hin wirklich berührend wurde (noch mehr als am Anfang Zwinker ) und dass ich mir die eine oder andere Träne nicht verkneifen konnte. Außerdem bringt einen Charlies Geschichte wirklich zum Nachdenken. Darüber, was wichtig ist, was einen Menschen ausmacht und ob Wissen wirklich Macht ist. Ob es nicht vielleicht besser ist, manchmal im Dunkeln gelassen zu werden, und dafür zufrieden zu sein?
W
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