R. Scott Bakker: Schattenfall

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R. Scott Bakker: Schattenfall
ET (D)
2006
Ausgabe
Gebundene Ausgabe
Originaltitel
The Darkness tha Comes Before
ET (Original)
2003
ISBN-13
9783608937831

Informationen zum Buch

Seiten
650

Serieninfo

Sonstiges

Übersetzer/in
Erster Satz
Gegen das Vergessene kann man keine Mauern errichten.

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Eärwa, einstmals mächtiges Reich am großen Ozean, droht endgültig aus den Fugen zu geraten: Der Heilige Krieg gegen die Heiden im Süden wird ausgerufen, zahlreiche Krieger und Magier folgen diesem Ruf. Doch bald zeichnet sich ab, daß jede Fraktion ihre eigenen Interessen verfolgt. Darin verwickelt: drei Männer, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, drei Schicksale, die sich zu einem verhängnisvollen Netz verweben. Anasûrimbor Kellhus, Krieger und Mönch des Ordens der Dûnyain, der junge Erbe eines vor zweitausend Jahren zugrundegegangenen Imperiums - auf der Jagd nach seinem verschollenen Vater. Drusas Achamian, ein mächtiger Magier der gefährlichen Geheimgesellschaft Mandati, als Spion unterwegs in fremden Ländern - auf der Suche nach endgültigen Wahrheiten und der Liebe der Frauen. Und Cnaiür, scheinbar unbesiegbarer Häuptling der nomadischen Scylvendi und heimlicher Adept der Dûnyain - auf Rache am Mörder seines Vaters sinnend.

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In diesem ersten Band der Trilogie "Der Krieg der Propheten" stehen einige wenige Personen im Vordergrund: Ein geheimnisvoller Mönch aus dem Norden auf der Suche nach seinem Vater. Ein Scylvendi, die anderen Völker sehen ihn als Barbaren, ebenfalls auf einer Suche, der nach dem Mörder seines Vaters. Der Kaiser des Reiches Nansur, wie so mancher Herrscher zerfressen von dem Gedanken nach immer mehr Macht und Besitz. Ein Hexenmeister der Dûnyain, unterwegs in seiner Funktion als Kundschafter für seinen Orden. Eine Hure aus Sumna, unzufrieden mit ihrem Dasein und auf's Äußerste interessiert an den Geschehnissen auf Eärwa. Eine nymbricanische Konkubine, die mit ihrem naiven Wesen und ihrem hübschen Äußeren einiges erreicht. Und sehr wichtig, wenn auch keine Person: Der heilige Krieg! Dieser ist Dreh- und Angelpunkt dieses Romans und hat verschiedenste Auswirkungen auf die Bewohner Eärwa und somit auf die o. g. Charaktere.

"Schattenfall" ist kein Buch für Zwischendurch, es ist durchsetzt mit philosophischen Texten und anspruchsvollen Dialogen. Das Intrigenspiel der handelnden Personen ist verzwickt und man sollte sich möglichst bis zum Ende merken können, was in den ersten Kapiteln gesagt und getan wurde. Die Schicksale der Hauptpersonen laufen mit fortschreitender Story immer weiter zusammen und die Handlungsstränge werden dadurch langsam besser erkennbar. Man sollte also wirklich durchhalten, auch wenn die vielen verschiedenen Orden und Glaubensgruppen einen anfangs zur Verzweiflung bringen können. Zur Ordnung des Chaos im Kopf ist der Anhang sehr nützlich, welcher die wichtigsten Personen, zugeordnet den einzelnen Völkern und Orden aufzeigt. Zugegeben, ich habe schon Bücher mit wesentlich mehr handelnden Personen gelesen, jedoch kommt hier die benötigte hohe Konzentration beim Lesen dazu, als auch die Zuordnung zu den verschiedenen religiösen Gruppen, das ist nicht immer so ganz einfach. Wenn man den Faden verliert, lohnt es sich ein paar Seiten zurückzuschlagen und Teile noch einmal zu lesen, das habe ich auch des Öfteren getan.

Die Charaktere sind sehr detailliert beschrieben und lebensecht. Sie handeln logisch und ihrem Interesse nach. Einen "sauberen Helden" sucht man in dieser Geschichte vergeblich, daher fällt es scheinbar auch schwer, sich mit einem der Protagonisten zu identifizieren. Oder wer möchte sich schon als alternde Hure, naive Konkubine, machtversessenen Kaiser, mordenden Barbaren usw. sehen? Dies trügt aber nicht den Lesegenuss. Die detailgetreue Darstellung der Charaktere und Geschehnisse kann manchmal langatmig sein, daher gebe ich dem Buch auch nicht die volle Wertung. So wichtig diese Stellen für das Buch sind, so sehr ziehen sie aber auch Szenen in die Länge.

Zusammengenommen muss man sich für diesen Roman Zeit nehmen, man muss sich einlassen wollen auf die vielen Personen, Gruppen, den Heiligen Krieg etc. Tut man dieses, wird man belohnt mit einer "großen" Geschichte, die wesentlich mehr zu enthalten scheint (das vermute ich jetzt, aber es ist ja erst der 1. Band), als sie zu Anfang verspricht! Großes Kino, ist ein Ausspruch, der zu diesem Buch gut passt.
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Im Original gelesen.

Ich muss zugeben, dieses Buch habe ich erst im zweiten Versuch beenden können. Beim ersten Anlauf ging mir nach 80 Seiten die Luft aus und ich habe es, nachdem es zunächst ewig auf dem Nachttisch lag, ohne dass ich einen Blick hineingeworfen hätte, ins Regal zurückgestellt. Schon in den ersten drei (kurzen) Sätzen fanden sich 4 Wörter auf deren Sinn ich höchstens aus dem Zusammenhang schließen konnte – das entspricht normalerweise nicht meiner Quote beim Lesen englischer Bücher. Dazu scheint es, dass der Autor, scheinbar jeden Umlaut, “unenglischen“ oder seltenen Buchstaben, den er gefunden hat, möglichst häufig unterbringen wollte. Dabei kamen dann Begriffe wie Kûniüri, Skeaös, Skiöitha, Krijates Xinemus und Serwë heraus. Am Ende des Buchs gibt es zwar ein Personenverzeichnis, aber der Lesefluss ist natürlich zunächst einmal gehemmt. Trotzdem kam ich nicht so ganz von dem Buch los und so beschloss ich einen zweiten Versuch zu wagen, war ich mir doch sicher, eine eindrucksvolle Geschichte vorzufinden, wenn ich die notwendige Hingabe ans Buch aufzubringen bereit wäre.

Mein Gefühl hat mich nicht getäuscht, auch wenn der Autor es einem mit seiner Charakterzeichnung ebenfalls nicht einfach macht. Wenn sich ein raubender, mordender und vergewaltigender „Attila-der Hunne“-Verschnitt zum Lieblingscharakter entwickelt, kann man sich vorstellen, wie sympathisch die anderen Figuren sind. Außer dem „Atilla“ Cnaiür, einem Häuptling der Scylvendi, einem nomadischen Steppenvolk kann man noch Anasûrimbor Kellhus und Drusas Achamian zu den Hauptfiguren zählen, auch wenn einzelne Abschnitt auch aus der Sicht wichtiger Nebenrollen geschildert sind, denen man durchaus den Aufstieg zur Hauptperson in den folgenden Bänden zutraut. Anasûrimbor Kellhus ist in einem geheimnisvollen Kloster fern der Welt aufgewachsen und kann aus kleinsten körperlichen Zeichen die Gedanken anderer Personen lesen, daraus resultiert auch sein außerordentliches Kampfgeschick. Er hat dort außerdem gelernt, die Gedanken anderer, uneingeweihter Menschen auf das Meisterlichste zu manipulieren. Dieses Manipulationsgeschick macht ihn für mich ziemlich unsympathisch, denn selbst wenn er beste Absichten haben sollte, empfinde ich sein Verhalten als unehrlich und unehrenhaft. Trotz seiner Tätigkeit als Spion wirkt Drusas Achamian da ehrlicher, sauberer. Er ist Mitglied des Mandate-Zauberordens, dessen primäre Aufgabe es ist, die Rückkehr des Consult rechtzeitig zu erkennen und so eine zweite Apokalypse zu verhindern. Da sie dieser Aufgabe bereits seit 2000 Jahren nachgehen, ist das Wissen um die Bedrohung außerhalb des Ordens ins Reich der Legende versunken und die Mandate-Zauberer werden zwar wegen ihrer Zaubermacht anerkannt, aber eigentlich im Allgemeinen als etwas verrückt angesehen. Das Zusammentreffen aller wichtigen Personen steht unter dem Einfluss des soeben ausgerufenen Heiligen Kriegs zur Rückeroberung der heiligen Stadt Shimeh von den Heiden.

Der Autor hat es tatsächlich geschafft ein episches Werk zu schaffen, dessen Komplexität sich mit der der Größen der Fantasy messen kann. Sprachlich anspruchsvoll, voller Intrigen und verborgener Motive, dafür aber ohne Potential für liebenswerte Figuren, ist es kein leichter Schmöker für zwischendurch, sondern ein Buch, dem man seine ganze Konzentration widmen muss, um der Handlung folgen zu können. Irgendwann ist man dann aber in der eindrucksvoll geschilderten Geschichte versunken und kann sie wirklich genießen. Da ich über die Übersetzung bislang fast nur Gutes gehört habe, werde ich beim nächsten Band vermutlich zur deutschen Fassung greifen und so zumindest einen meiner Schwierigkeitspunkte eliminieren, in der Hoffnung endlich völlig vom Strom der Geschichte mitgerissen zu werden - weiterlesen werde ich die Reihe jedenfalls ganz bestimmt.

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