Tim Powers: Die Tore zu Anubis Reich

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Tim Powers: Die Tore zu Anubis Reich
Verlag
ET (D)
1988
Ausgabe
Taschenbuch
Originaltitel
The Anubis Gates
ET (Original)
1983
ISBN-13
9783492291675

Informationen zum Buch

Seiten
572

Sonstiges

Übersetzer/in
Erster Satz
Auf einem Hügelkamm stand zwischen zwei Bäumen ein sehr alter Mann und beobachtete mit wehmütiger Sehnsucht, zu der er sich nicht mehr fähig geglaubt hatte, wie die letzten Ausflügler ihre Körbe packten, auf die Pferde stiegen und nach Süden davonritten.

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Als Professor Doyle das Angebot erhält, den berühmten Dichter Coleridge zu treffen, ist er begeistert. Doch was als phantastisches Abenteuer beginnt, wird schnell zu einem Kampf um Leben und Tod. Magie regiert das London des Jahres 1810, und dunkle Kräfte haben sich verschworen, um das Rätsel der Unsterblichkeit zu lösen. Doyle gerät in einen Strudel bizarrer Geschehnisse und erkennt rasch, dass der Ausflug für ihn zu einer Reise ohne Wiederkehr werden soll ...

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Über das hinaus, was Ilka und Valentine schon zum Inhalt gesagt haben, möchte ich gar nicht gehen, dann würde der Roman nämlich vermutlich noch langweiliger, als er es sowieso schon ist. Zugegebenermaßen war unser Start schon schlecht. Da war zunächst von einem „prähistorischen Buch“ die Rede, was völliger Humbug ist, denn: Prähistorie ist der Zeitraum bis zum Auftreten von Schriftzeugnissen, ab dann beginnt Historie. Ein „prähistorisches Buch“ ist also ein Widerspruch in sich. Dann mutierte Anubis erst zur Göttin und binnen zweier Seiten zurück zum Gott. Hier glaube ich zwar an einen Fehler des Übersetzers, aber störend war es trotzdem.

Derart nach dem Prolog also schon etwas angenervt, hätte sich der Roman schon ganz außergewöhnlich entwickeln müssen, um mich darüber hinweg zu trösten, und das tut er schlicht und ergreifend nicht. Powers hat zwar ein paar nette Ideen, aber ihre Zusammensetzung ist eher mißlungen. Mehrfach präsentiert er zunächst das Ergebnis irgendwelcher Aktionen, um dann ausführlich aufzurollen, wie es dazu kam. So etwas kann zwar spannend sein, war es hier aber nicht, weil ich mir auf Grund der ganzen Ausgangslage und der schon bekannten Aspekte genau diesen Ablauf auch selbst zusammenreimen konnte. Entsprechend schleppend las sich das Ganze dann auch über weite Strecken. Und mir war auch schon lange vorher klar, wie das Ende aussehen würde.

Wenn also die Handlung schon nicht wirklich für Spannung sorgt und mitreißt, dann hätten es die Personen sein können. Hier sieht es auch ein bißchen besser aus, denn gerade in dem Bettlermilieu gelingen Powers ein paar interessante Figuren. Leider verschwinden viele davon sang- und klanglos wieder. Dafür ist die Entwicklung von Doyle vollkommen unglaubwürdig, und das hat nicht nur mit der Zeitreise zu tun. Der Aspekt des Gestaltwechslers wird dafür überstrapaziert, jedes Mal, wenn Powers nicht mehr wirklich weiß, was er mit einer Figur soll, fällt sie Hundsgesicht-Joe zum Opfer, das war mir zu billig. Und im übrigen hätte ich es besser gefunden, wiederum ein Übersetzungsproblem, wenn statt von Herrn Doyle und Herrn Ashbless von Mister Doyle und Mister Ashbless die Rede gewesen wäre, englische Namen in einer Geschichte in (vorwiegend) London mit deutscher Anrede, das paßt für mich einfach nicht, aber das ist natürlich auch Geschmackssache.

A
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Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wieso "Die Tore zu Anubis Reich" in meinem Regal landeten und war doch eher verblüfft, dass ich da ein Buch hatte, welches scheinbar zu den Klassikern der Fantasy-Literatur gehört. Hauptfigur ist Brendan Doyle, ein Dozent, der daran arbeitet, sich einen Ruf als Experte für die englische Literatur der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu machen. Ein reicher Exzentriker bietet ihm eine sehr große Summe, um ihn als Experten zu engagieren und nachdem Doyle zustimmt, ist er ganz schnell als eine Art Reiseführer per Zeitreise ins Jahr 1810 zu einem Coleridge-Vortrag unterwegs. Doch nach diesem Vortrag geht praktisch alles schief, Doyle bleibt mittellos im 19. Jahrhundert zurück und wird noch dazu von einem ägyptischen Magierkult gesucht, der ihm das Geheimnis der Zeitreisen entreißen will.

Tim Powers mischt wild alle möglichen Spielarten des Fantasy-Genres durcheinander, mixt historischen Krimi und etwas Literaturgeschichte darunter und hat dabei eine Menge Spaß, genauso wie der Leser, der ihm auf seinem wilden Ritt folgt. Zauberer, Bettler, Ägypter und Zigeuner, eine Art Werwolf namens Hundsgesicht-Joe, eine Geheimgesellschaft und außerdem Däumlinge und andere mythische Kreaturen, die dem Helden ans Leder wollen und das Ganze aus der Sicht eines zumindest am Anfang typischen Stubenhockers und wissenschaftlich-weltfremden Mann unserer Zeit. Powers beschreibt sehr schön, wie das Schicksal Brendan Doyle herumstößt und er es mehr Glück als Verstand und bestimmt nicht seinem Wissen aus dem 20. Jahrhundert verdankt, dass er überlebt.

Ich bin mir sicher, dass dieses Buch auch bei der mehrfachen Lektüre noch neue Entdeckungen bietet und dazu inspiriert einige Details aus der Fülle von Geschehnissen auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen zu wollen (wie war das mit den Mamelucken in Ägypten, erkrankte Byron tatsächlich in Griechenland ...?)

Ich hatte zumindest jede Menge Spaß und empfehle es jedem, dem die wilde Mischung aus Historie und Magie und ein paar außergewöhnlich Ideen nichts ausmachen.
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Brendan Doyle bekommt ein Angebot, das zu verlockend ist, um es auszuschlagen: der schwerreiche (und schwer kranke) Magnat Darrow möchte ihn, den Coleridge-Experten, auf eine Zeitreise ins frühe 19. Jahrhundert mitnehmen. Eine Gruppe reicher Leute hat viel Geld gezahlt, um den Dichter Coleridge live in einem Londoner Pub sprechen zu hören, und Brendan soll zuvor einen kurzen Einführungsvortrag halten.

Schon bei der Ankunft in der Vergangenheit kommt es zu einigen Verwicklungen, und schließlich bleibt Brendan zum vereinbarten Rückkehrtermin aufgrund unglücklicher Zufälle alleine im 19. Jahrhundert zurück, ohne Geld und ohne Dach überm Kopf. Er versucht sich zunächst als Marktverkäufer, mit wenig Erfolg. Dann gerät er an Horrabin, einen unheimlichen Stelzenclown, der Herr über ein wahres Imperium an bettelnden Krüppeln ist, und von da aus zwischen die Fronten der rivalisierenden Bettlerbanden und eines seltsamen Zigeunerdoktors.

Zu dieser Zeit verbreitet Hundsgesicht-Joe Angst und Schrecken in London, ein Gestaltwandler, der fremde Körper besiedelt und ihre ursprünglichen Besitzer eines grässlichen Todes sterben lässt ...

Bei Anubis, dem ägyptischen Totengott, im Titel dachte ich zunächst ans alte Ägypten als Handlungsort. Ägypten kommt zwar vor, aber nur am Rande, hauptsächlich spielt sich alles in London ab, in verschiedenen Jahrhunderten allerdings.

Nach dem ziemlich verwirrenden Prolog, in dem eine Art Kopie von einem Menschen hergestellt wird und der zunächst gar keinen großen Bezug zum Rest zu haben scheint, geht zunächst mal Brendan Doyle auf Zeitreise, erlebt und erleidet einige Abenteuer, teils zum Lachen, teils richtig unheimlich. Es wimmelt nur so von skurrilsten Gestalten, und allmählich wird auch die Rolle der Figuren aus dem Prolog und ihre Verbindung zum Geschehen um Doyle klarer. Sehr witzig fand ich unter anderem die Erläuterung, warum der Clown auf Stelzen und der Zigeunerdoktor auf Schuhen mit Sprungfedern an den Sohlen läuft.

Später allerdings fand ich das Ganze nur noch verworren. Mehrere Protagonisten wechseln ihre Gestalt wie andere Leute ihre Hemden, was zum gleichen Effekt führt wie die täuschend echten Latexmasken im Film "Mission: Impossible", nämlich ziemlich großer Verwirrung, wer jetzt tatsächlich in welchem Körper steckt und was das überhaupt mit dem Gesamtbild zu tun hat. Auch die vielen Ortssprünge nervten mich irgendwann nur noch. Durch diesen Teil musste ich mich eher durchkämpfen, zusätzlich haben mir sich häufende Gewaltszenen den Spaß am Buch vergällt. Andauernd klafften irgendwo blutige Löcher, fehlten Augen, wurden Knochen wie Zweige geknickt - in dem geballten Ausmaß deutlich überzogen.

Der Schluss ließ noch mal Fragezeichen über meinem Kopf erscheinen, auf seine Weise fand ich ihn aber doch ganz gut gelungen. Insgesamt konnte das Buch für mich jedoch leider sein Versprechen nicht wirklich halten.
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