Mara Volkers: Die Reliquie

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Mara Volkers: Die Reliquie
ET (D)
2006
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783404155200

Informationen zum Buch

Seiten
509

Sonstiges

Erster Satz
Es schien wie verhext.

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Anno Domini 1268: Elend und von den meisten verachtet, lebt die junge Bärbel auf der Burg des tyrannischen Grafen Walther von Eisenstein, der ihre Familie um ihr Glück gebracht hat. Niemand kennt Bärbels Geheimnis: Als Nachfahrin eines edlen Kreuzritters ist das Mädchen mit der reinen Seele die wahre Herrin einer Heil bringenden Reliquie, die der bösartige Graf in seinen Besitz gebracht hat. Bärbel weiß, es muss ihr gelingen, die Reliquie zurückzuerobern und an einen sicheren Ort zu bringen. Doch die Anfeindungen sind groß, und mehr als einmal gerät das tapfere Mädchen in tödliche Gefahr.

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Bärbel lebt mit ihren Eltern und ihrer Schwester Elisabeth auf einem Freibauernhof im Gau des Grafen Walther von Eisenstein, mit dem sie eine entfernte Verwandtschaft verbindet. Eine Verwandtschaft, die ihnen der Graf sehr übel nimmt und er eines Tages durch einen unglücklichen Zufall in der Lage ist, die Existenz der Familie zu zerstören. Die zehnjährige Bärbel muss fortan auf der Burg arbeiten und freundet sich mit der "Kräuterhexe" Usch an. Doch die Beweggründe ihrer neuen Freundin sind geleitet von einem fremden Weisen aus dem Morgenland, der sich schon rasch als etwas ganz anderes entpuppt.

Der Verlag bezeichnet "Die Reliquie" als historischen Roman und damit tut er sich keinen Gefallen. Zwar wird dem Leser eine gewisse historische Hintergrundkulisse, die im Deutschland Mitte des 13. Jhd. spielt, geboten, doch das Buch ist aufgrund seiner mystischen Schilderungen und Realtitäsferne mehr ein Märchen. So beginnt es auch anfangs etwas kindlich, was nicht nur auf die zehnjährige Bärbel zurückzuführen ist. Ein Märchen mit überzeichneteten Charakteren (die Bösen sind wirklich nur böse!), das sich allerdings nur für Erwachsene eignet! Doch auch diese werden durch die massive Anhäufung von gewalttätigen Szenen und Vergewaltigungen anfangs irritiert sein. Oft fühlte ich mich sogar an "Justine" von Marquis de Sade erinnert mit den Mönchen, die eine Sexsklavin suchen und sich an den schmutzigen Gedanken ergötzen, was sie dieser alles für unsägliche, gewalttätige Dinge antun würden.

Das Mittelalter von Mara Volkers ist sehr düster und von religiösen Ansätzen durchwoben. Sollte man die Handlung reduzieren, so bliebe nur der Missbrauch von Frauen und die Religion übrig. Dennoch bietet "Die Reliqie" einen angenehm flüssigen Stil und eine meistens spannende Geschichte mit ein paar überraschenden Wendungen und etwas mehr emotionalen Szenen. Vorangetrieben wird die Geschichte noch durch einige Jahre umfassende Zeitsprünge zwischen den Kapiteln. Die Zügellosigkeit, die auf Graf Walthers Burg vorherrscht, fasste ich eher als Überspitzung auf und sie störte mich nach ein paar Seiten Eingewöhnung nicht mehr sonderlich.

Teilweise waren es mir zu viel an Gott-Engel-Teufel-Magie, Visionen und verlorenen Seelen, die ihre Erlösung in einem Weg ins Licht - tatsächlich ist es eine leuchtende Treppe in den Himmel - finden. Am ärgerlichsten ist dabei sicherlich der Stempel "Historischer Roman", der zu Enttäuschungen führen kann bei Lesern, die mit Fantasy nichts anzufangen wissen. Findet man sich mit diesen Tatsachen ab, hat man mit "Die Reliquie" aber dennoch einen sehr spannenden Roman vorliegen. Leichte Kost für Strand und Baggersee.
SK
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Die Reliquie – Mara Volkers

Im Deutschland des Jahres 1268 begegnet Bärbel, jüngste Tochter eines Freibauern, einem Fremden, der mit scheinbar magischer Heilkunst eine verletzte Gans heilt. Damit beginnt die Geschichte um die heilige Reliquie, deren wahre Erbin Bärbel ist, als entfernte Verwandte des Gaugrafen Walther von Eisenstein, dem aktuellen Besitzer der Reliquie. Die Reliquie, ein Mitbringsel aus dem Orient und Erbstück, beschützt ihren Besitzer vor Unglück und Krankheit, sie bedeutet Macht und Reichtum. Jedoch nutzt der Gaugraf dies gnadenlos aus. Unter seinem Joch leiden seine Dienerschaft, sein untergebenes Volk, seine Nachbarn und nicht zuletzt seine Verwandten, zu denen unglücklicherweise auch Bärbels Familie zählt. Als Bärbels Eltern ihren Hof verlieren, die ältere Schwester verschleppt und zur Bettmagd des Grafen wird, ändert sich das Leben des jungen Mädchens grundlegend.

Schnell wird klar, dass es sich bei diesem Buch nicht um einen historischen Roman handelt, wie auf dem Buchcover betitelt, sondern um eine Art Märchen mit mystischen und magischen Elementen vor dem Hintergrund des historischen Deutschland. Die Sprache ist relativ einfach. Ebenso sind die Beziehungen der handelnden Personen zueinander leicht nachvollziehbar. Die Einordnung, wer der Gute und wer der Böse ist, fällt fast schon zu leicht. Die Charaktere sind keine Melange guter und schlechter Eigenschaften, sondern Schwarz und Weiß. Der Lesefluss wird dadurch aber nicht gestört und seinerseits durch die sich kontinuierlich aufbauende Spannung erreicht.

Das Schicksal von Bärbel geschildert aus der Perspektive eines allwissenden Erzählers fesselt den Leser von Anfang an. Spannende Episoden im Wechsel mit einigen religiösen teilweise schon fanatischen Passagen, kleinere und größere Zeitsprünge treiben die Handlung voran. Jedoch erschrecken die vielen Schilderungen brutaler und geschlechtlicher Handlungen, teilweise mit obszönen, vollkommen absurden und überzeichneten Beschreibungen. Dem gegenüber stehen die wunderbar gelungenen Landschafts- und Ortsbeschreibungen. Diese Atmosphäre zieht den Leser in die Geschichte hinein, macht die mittelalterlichen Zustände plastisch und greifbar. Der Leser zittert mit den Charakteren, fiebert und friert, wird gehetzt und leider all zu oft brutal missbraucht. Trotz gelungener überraschender Wendungen des Schicksals einzelner Personen, ist das Ende leicht vorhersehbar.

Das Buch sollte unter dem Hinblick eines Märchens für Erwachsene gelesen werden, da die Vorstellung einen historischen Roman zu lesen schnell getrübt wird, und das Lesen der magischen und mystischen Abschnitte zur Qual werden kann, ja sogar zum vorzeitigen Weglegen des Buches führen könnte. Abgesehen von den teilweise brutalen Gewalt- und Geschlechtsszenen, sowie den nahezu fanatisch religiösen Abschnitten, ist das Buch dennoch gut zu lesen, leicht verständlich und durch die spannenden Ereignisse und manchmal witzigen Dialogen auch unterhaltsam.

Die Vergabe der Leseratten fällt mir sehr schwer. Es gibt einfach zu viele andere bessere Bücher, die zum einen ausschließlich dem Genre Historische Belletristik oder Fantasy zuzuordnen sind, für die sich andererseits die Lesezeit lohnt. Da ich das Buch nicht noch einmal lesen werde und auch nicht unbedingt zum Lesen empfehle vergebe ich nur 2 Leseratten.

KH
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