Susanne Gerdom: Queen of Clouds. Die Wolkentürme

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Susanne Gerdom: Queen of Clouds. Die Wolkentürme
Verlag
ET (D)
2014
Ausgabe
Taschenbuch (Broschiert)
ISBN-13
9783845802077

Informationen zum Buch

Seiten
512

Sonstiges

Originalsprache
deutsch
Erster Satz
Elster hing zweihundertvierzig Meter über dem Boden an den Fingerspitzen, krallte ihre Nägel in eine beinahe unsichtbare Furche in der Turmwand und angelte mit den Füßen nach der Eisenrebenranke, die eben noch als Halt für den Aufschwung gedient hatte.

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Handlungsort

Handlungsorte
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Ihr Leben könnte gegensätzlicher nicht sein: Der junge Adelige Valentin wächst im Prunk und im Luxus der Wolkentürme auf, von Kindesbeinen an dazu erzogen, einmal seinen Vater, den mächtigen Panarchen, zu beerben. Elster ist ein Kind der Schluchten – groß geworden in den endlosen Wäldern und seit ihrer Geburt dazu verpflichtet Frondienste zu leisten und den Türmen zu dienen. Was bewegt Om, das allwissende Prinzip und Oberhaupt der Schluchter, und den Panarchen, den Herrscher der Türme, dazu, ausgerechnet diese beiden gemeinsam auf eine riskante Mission zu schicken? Zumal das Schicksal ihrer beider Völker vom erfolgreichen Ausgang dieser Aufgabe abhängt …

Autoren-Bewertungen

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Fantastischer Genre-Mix
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5.0
Im Reich des Panarchen Laurenz werden seit Generationen die Schluchter von den Bewohnern der Türme ausgebeutet und ausgepresst. Während es den adeligen Türmern an nichts fehlt, leiden die Schluchter an Hunger und Entbehrung und müssen oftmals in den Untergeschossen der Türme schwere Arbeit leisten.
Die Schluchterin Melania wurde von Laurenz als dessen neue Favoritin erwählt und teilt sein Bett - eine kluge Frau, die versucht, ihre neue Stellung für ihre Ziele zu nutzen.
Für seinen Lieblingssohn Valentin hat der Panarch eigene Pläne, die Valentin jedoch nicht immer gefallen.
Elster, eine junge Schluchterin bringt sich in große Schwierigkeiten: ihr droht die Gefangenschaft im Turm. Das Oberhaupt der Schluchter, das ewige Prinzip, hat jedoch andere Pläne mit Elster. Sie ist der Meinung, daß es Zeit wird, nach dem Ewigen König zu suchen, dessen Erweckung das Ungleichgewicht zwischen Türmern und Schluchtern ausgleichen soll.

Mit ihrem neuen Roman entführt die Autorin die Leser in eine unheimliche Welt aus dicht bewälderten Schluchten und hohen Türmen, die die Wolken berühren. Dieses Ungleichgewicht spiegelt sich auch in der Lebensqualität der Schluchter und Türmer wider, wobei das vermeintlich bessere Leben der Türmer geprägt ist von Mißtrauen und höfischen Intrigen. Dem Leser kommen viele Aspekte der Welt der Schluchter und Türmer schnell vertraut vor, vor allem, wenn es um die Artefakte geht, die die Schluchter in den geheimnisvollen Alten Kammern finden.

Die Entwicklung der spannenden Handlung konnte mich einige Male überraschen, vieles kam anders, als ich es erwartet habe. Dadurch, daß zum Schluß nicht alle Fragen beantwortet werden, was mich aber nicht gestört hat, bleibt der eigenen Phantasie genügend Interpretationsspielraum, was es mit dem Ewigen König und seinem mysteriösen Turm Null auf sich hat.

Das Buch ist zwar ein Fantasybuch, aber so ganz klar sind die Grenzen nicht gezogen: neben Tesla-Waffen tauchen auch Elemente aus dem Science-Fiction-Bereich auf. Da ich solchen Genre-Mix liebe, war ich natürlich ganz begeistert.

Die Charaktere sind gewohnt detailliert und facettenreich gezeichnet: Elster ist eine Schluchterin, die sich mit ihrem Tun und ihrem frechen Mundwerk manches Mal in Schwierigkeiten bringt. Ihr Freund, der Mechaniker Indigo hat mir mit seiner ruhigen Art sehr gut gefallen, außerdem ist er Elster ein sehr zuverlässiger Freund, der sie auch in ausweglosen Situationen nicht hängen läßt.
Elsters Zwillingsschwester Winter ist eine Auserwählte, da ihre Magiebegabung sehr umfassend ist – sehr zum Mißfallen ihrer Schwester, die nur wenig Magie abgekommen hat und auf deren Erwachen immer noch wartet. Dann gibt es noch den geheimnisvollen Steuermann, der die Suche nach dem Ewigen König begleiten soll und über außergewöhnliche Fähigkeiten zu verfügen scheint.

Bei den Türmern hat mir Leona sehr gut gefallen, eine Cousine von Valentin, die äußerst wehrhaft ist und eine der wenigen Personen, denen Valentin als Erbe des Panarchats vertrauen kann. Valentin selbst muß als zukünftiger Erbe Entscheidungen treffen und akzeptieren, die er nicht immer mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Sein Erzieher Alban hat mir einige Fragen aufgegeben, er scheint etwas vor seinem Zögling zu verbergen, außerdem hatte ich aufgrund seiner Alkoholsucht das Gefühl, daß ihn irgendwas aus seiner Vergangenheit beschäftigt.

Das Buch ist zwar in sich abgeschlossen, läßt aber genügend Raum und Potential für eine Fortsetzung, über die ich mich sehr freuen würde.
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Eine magische Welt und eine Prophezeiung
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5.0
Inhalt:
Es gibt Menschen, die in Türmen leben und über diejenigen herrschen, die in den Schluchten leben. Die Schluchter müssen den Türmern dienen und einen Zehnt abgeben. Da relative Unfruchtbarkeit der Menschen das Land wie eine Epidemie überfallen hat, werden den Schluchtern sogar Kinder geraubt. Kein Wunder, dass es über kurz oder lang zu einer Rebellion kommt.

Daneben existiert noch eine Prophezeiung, nach der die Schluchter und die Türmer zusammen den Turm Null finden und dort den Ewigen König erwecken sollen, um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Diese Aufgabe fällt der Schluchterin Elster und dem Türmer Valentin und ihren Freunden zu. Eine abenteuerliche Reise beginnt, die aufgrund der Feindschaft der beiden Gruppen nicht immer harmonisch verläuft.

Meine Meinung:
Wieder einmal beweist Susanne Gerdom mit ihrem neuesten Werk, über welch enorme Fantasie sie verfügt. Sie hat eine tolle Welt entwickelt, die ganz entfernt an unsere reale Welt erinnert, aber dann doch wieder nicht. Dabei beschreibt sie die Umgebung so bildhaft, dass bei mir sofort das Kopfkino in Gang gesetzt wurde. So macht das Lesen gleich noch viel mehr Spaß! Susanne Gerdom schreibt wie gewohnt sehr fesselnd und immer wieder mit einer Prise Humor, was das Lesen zu einem spannenden Vergnügen macht.

Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, anfangs abwechselnd aus der Sicht von Elster und Valentin, später auch aus Melanias Perspektive. Dadurch wird das Geschehen umfassend beleuchtet, und der Leser erhält Einblick in die Gedanken und Gefühle verschiedener Charaktere.

Die Protagonisten sind hervorragend ausgearbeitet. Man kann sich ein Bild von ihnen machen, man kann ihre Handlungsweisen meistens gut nachvollziehen. Sie sind mit Ecken und Kanten versehen, keine der Figuren ist nur schwarz oder nur weiß. Sie sind teilweise mit Zweifeln und zwiespältigen Gefühlen ausgestattet, was sie umso authentischer wirken lässt.

Besonders die Figur der Elster mochte ich sehr. Sie ist ein bisschen unzufrieden, rebellisch, aber im Grunde doch herzensgut. Ihr zur Seite steht ihr bester Freund Indigo, dessen romantische Gefühle Elster zu seinem Leidwesen nicht erwidert. Auch die anderen Paarungen geben viele Rätsel auf. Es wartet manche Überraschung auf den Leser, wer hier mit wem wie verbandelt ist. Doch auch hinter den Identitäten mancher Personen stecken Geheimnisse, die entdeckt werden wollen. So kann ich nur genaues Lesen, auch zwischen den Zeilen, empfehlen, um die versteckten Hinweise rechtzeitig zu bemerken.

Das Buch ist ein Einzelband, am Ende sind die wichtigsten Fragen aufgeklärt. Doch gibt es über diese Welt noch so viel zu erfahren, dass ein Fortsetzungsband durchaus vorstellbar und wünschenswert ist.

Fazit:
Ein toller, vielschichtiger Fantasyroman für Menschen ab ca. 14 Jahren, nach oben ohne Altersbeschränkung. Ich kann nur eines empfehlen: LESEN!
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Türme und Schluchten
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5.0
Sprache & Stil
 
5.0
Die Welt ist aufgeteilt in Türme und Schluchten. Die Türmer leben in Wohlstand, doch nur auf Kosten der Schluchter. Diese leben in Dörfern und müssen das Land bestellen und für Nahrung sorgen, aber von allem einen Zehnt an die Türmer abgeben – sogar von ihren Kindern, denn anscheinend werden in den Türmen nicht genug Kinder geboren.
In unterirdischen Kammern gehen ausgewählte Mitglieder der Dorfbewohner auf die Suche nach Artefakten aus längst vergangenen Zeiten. Doch alles was nützlich erscheint, muss an die Türme abgegeben werden.
Elster ist ein junges Mädchen, das gemeinsam mit ihrem besten Freund Indigo immer wieder gegen die Regeln verstößt. Sie klettert an einem Turm hoch, um einen Eingang zu finden, die beiden stoßen gemeinsam heimlich in die unterirdischen Kammern vor, obwohl sie nicht zu den Suchern gehören.

Als eines Tages ihr Dorf von mehreren jungen Männern aus den Türmen überfallen wird, die eine junge Frau vergewaltigen und verschleppen wollen, überlegt Elster nicht lange, sondern stürzt sich impulsiv auf einen der Angreifer. Es gelingt ihr auch, ihn zu verletzen und zur Flucht zu zwingen, doch zu ihrem Pech handelt es sich um einen der Söhne des Panarchen, des Oberhauptes der Türmer. Eine schwere Bestrafung erscheint unerlässlich.

Parallel zum Leben in den Dörfern lernen wir auch die Gesellschaft der Türmer näher kennen. Ihr Anführer ist der Panarch Laurenz, dessen zahlreiche Söhne aus diversen Affären darum wetteifern, wer einst sein Nachfolger werden wird. Laurenz hat hierfür seinen Sohn Valentin vorgesehen, der im Vergleich zu seinen Halbbrüdern einen sehr sympathischen Eindruck macht.

Eine weitere wichtige Rolle in der Geschichte spielt Melanie, die aktuelle Geliebte des Panarchen.

Durch den Zusammenstoß in Elsters Dorf erhält die Geschichte eine andere Wendung. Das Oberhaupt der Schluchter und der Panarch entscheiden, dass es nun an der Zeit ist, eine alte Prophezeiung zu erfüllen, und Valentin und Elster werden gemeinsam mit ihren jeweiligen Freunden auf eine Reise geschickt, an deren Ende sie den legendären und seit langem verschollenen Turm Null finden und den mysteriösen Ewigen König befreien sollen.

Susanne Gerdom schafft hier wieder einmal eine wunderbar abwechslungsreiche und phantasievolle Geschichte, die aber auch den Gedanken und Ideen der Leser noch Platz für eigene Interpretation und Weiterentwicklung bietet.
Ihre Figuren sind wie immer äußerst interessant und vielschichtig angelegt. Dadurch wirken sie lebendig und man geht als Leser richtig mit ihnen mit.

Das Buch ist in sich abgeschlossen, bietet aber meiner Meinung nach noch sehr viel Potential für eine Fortsetzung, die ich sehr gerne lesen würde!
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Von Türmen und Schluchten
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Valentin liegt die Welt zu Füßen - er ist jung und attraktiv, und er ist der Sohn des Panarchen, der von seinem unermesslich hohen Turm aus über dessen zahlreiche Bewohner sowie über die Menschen unten in der Schlucht herrscht. Die "Türmer" sind reich und mächtig und leben in Saus und Braus, während die "Schluchter" im Schatten des Turmes ein karges Dasein fristen, sofern sie nicht gleich in den Turm geholt und als billige Arbeitskräfte ausgebeutet werden. Manche hat man schon als kleine Kinder ihren Familien entrissen.

Elster, die waghalsige Kletterausflüge liebt und dabei häufig Kopf und Kragen riskiert, hat das hautnah miterlebt. Ihre kleine Nichte verschwand, später auch deren Mutter. Elsters verbliebene Familie schuftet Tag und Nacht, um irgendwie zu überleben.

Man könnte sich also kaum unterschiedliche Charaktere vorstellen als den vom Leben verwöhnten Valentin und Elster, die Kummer, Sorgen und harte Arbeit gewöhnt ist. Doch auch im Turm gibt es Anlass zur Besorgnis: es werden immer weniger Kinder geboren, Intrigen und Machtkämpfe bringen die gewohnte Ordnung aus dem Gleichgewicht, und in den unteren Etagen brodelt es unter den Bediensteten.

Schließlich wird klar, dass es nur einen Ausweg gibt: Schluchter und Türmer müssen zusammenarbeiten und auf einer gefährlichen, geheimen Mission versuchen, die Welt wieder ins Lot zu bringen.

Ungleiche Protagonisten, die sich zusammenraufen müssen, um die Welt zu retten, sind in der Fantasy immer wieder ein gern genommenes Thema. Für die Ausgangssituation kann man der Autorin somit keine Originalitätspunkte gutschreiben, wohl aber für die Welt, die sie hier erfindet: die Reichen leben abgeschottet in himmelhohen Türmen, die Armen hausen entweder unter miserablen Bedingungen am Fuß der Türme oder werden direkt zu Arbeitssklaven der Türmer gemacht. Die schlimmen Lebensumstände der Schluchter lassen an Charles Dickens denken, während die stählernen Türme mit ihrer Hightech-Ausstattung eher futuristisch anmuten. Ungewöhnlich, aber gelungen.

Womit sich Susanne Gerdom aber endgültig in mein Herz geschrieben hat (und sich wohltuend von einem gewissen Fantasy-Einheitsbrei abhebt), sind ihre tollen Charaktere. Schwarzweißmalerei ist ihre Sache gottlob nicht. Sie erzählt sowohl aus Elsters als auch aus Valentins Perspektive (und auch Nebenfiguren kommen zu Wort), so dass ein rundes, ausgewogenes Bild der Geschehnisse entsteht und für beide Seiten Verständnis und Sympathie entstehen. Jeder hat seine Konflikte, seine Stärken und Schwächen, es gibt nicht hier die komplett Guten und dort die furchtbar Bösen. Das gilt nicht nur für die Hauptfiguren, sondern auch für die durchweg großartig dargestellten Nebencharaktere.

Auch am Spannungsbogen gibt es nichts auszusetzen. Für Überraschungen ist immer wieder gesorgt, dazu kommt eine Prise Humor, ein kleines bisschen Romantik und Schilderungen, die im Kopf wunderbare Bilder entstehen lassen. Das war mal wieder ein richtig schönes Fantasybuch, das sich in Nullkommanichts wegliest, ohne dabei anspruchslos zu sein.
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Spannender Fantasy-Roman, der magische und Science-Fiction Elemente miteinander verbindet
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4.0
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4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Elster lebt in den Schluchten zwischen den Türmen und muss schwer arbeiten, um die Forderungen der Türmer erfüllen zu können. Als sie eines Tages bei einem brutalen Überfall zweier königlicher Türmer eingreift, befürchtet sie schon ihr Leben verspielt zu haben. Jedoch wird sie nicht getötet, sondern auf eine gefahrvolle Reise geschickt, um den sogenannten Turm Null zu finden und den Ewigen König zu befreien, wie es eine Legende besagt.
Zusammen mit ihr wird der junge Türmer Valentin mit auf die Reise geschickt. Valentin soll die Nachfolge des herrschenden Panarchen antreten und vorher noch auf dieser Reise seinem Volk einen großen Dienst erweisen.
Bei der ungleichen Reisegesellschaft fliegen schon bald die Fetzen, aber auch bei den Zurückgebliebenen brodelt es gehörig. Denn das ungerechte System wird von immer mehr "Schluchtern" hinterfragt und nicht mehr geduldet. Schaffen es Elster und Valentin Turm Null zu finden und die Legende zu erfüllen?

Susanne Gerdom schafft in diesem Fantasy-Roman eine spannende Welt, die zwischen absolutem Hightech und tiefstem Mittelalter schwankt. Gleichzeitig gibt es ein extrem ungerechtes Sozialsystem, dass den "Türmern" erlaubt in Saus und Braus zu leben, während die "Schluchter" immer kurz vor dem Verhungern stehen. Die Legende vom Ewigen König schafft ein Bindeglied zwischen den beiden Fraktionen und doch stellt sich schließlich heraus, was sich tatsächlich hinter der Legende und diesem ungerechten System verbirgt.

Die Erzählweise wechselt dabei zwischen der Sicht von Elster und der Sicht von Valentin und auch noch einigen anderen Charakteren. Durch diesen stetigen Wechsel kommen die Ungerechtigkeiten noch besser zu tragen und gleichzeitig erhöht der Wechsel immer von einer Figur zur anderen stetig die Spannung.

Alle auftretenden Figuren werden dabei sehr detailliert und intensiv beschrieben und ich konnte mich in alle Figuren, sogar den Panarchen, gut einfühlen. Schön ist dabei auch zu beobachten, wie die Figuren sich weiter entwickeln und im Laufe des Buches ganz andere Seiten an ihnen zum Vorschein kommen.

Die magischen Elemente sind spannend beschrieben und einige Ideen, fand ich sehr faszinierend. Die Hintergründe zur Entstehung der Türme werden auch beleuchtet und auch wenn nicht alles im Detail beschrieben wurde, konnte ich mir doch ein gutes Bild machen, wie es zu ihnen kam und auch was es mit dem Ewigen König auf sich hat. Faszinierend fand ich auch, dass in diesem Roman Fantasy- und Science-Fiction-Elemente miteinander kombiniert werden, was mir sehr gut gefallen hat.

Alles in allem ein spannender und gut erzählter Fantasy-Roman, der mich schnell in seinen Bann gezogen hat. Das Ende ist in sich abgeschlossen, bietet trotzdem noch genug Spielraum für einen weiteren Teil, ohne dabei offen zu enden. Tolles Buch, für das ich gerne vier Sterne vergebe und es wird definitiv nicht mein letztes Buch von Susanne Gerdom bleiben!
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Benutzer-Bewertungen

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4.8(5)
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Kommentare
Es steht geschrieben: Alle Menschen werden Brüder
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Zum Inhalt:

In einem Zwei-Klassen-System wachen die Unterdrückten, die 'Schluchter', langsam auf. Auch für die Unterdrücker, die Türmer, ist nicht mehr alles rosig. Unfruchtbarkeit bedroht sowohl die Menschen, die in den Schluchten leben, als auch die oberen 10000 derer, die in den obersten Etagen der Wolkentürme leben, weit weg von Not und Pein.

Um die Ursachen für die Unfruchtbarkeit herauszufinden und womöglich zu beheben, werden aus jeder Klasse einige Personen auf die Reise geschickt. Ihr Ziel ist Turm Null, von dem fast alle glauben, er gehöre ins Reich der Legenden.

Die Reisegesellschaft ist ziemlich bunt zusammengewürfelt, aber im Laufe der Reise kommt man sich näher. Es heißt, Turm Null kann nur gefunden werden, wenn Türmer und Schluchter im Team arbeiten.


Meine Meinung:

Der Einstieg ins Buch ist absolut gelungen! Man wird in eine faszinierende Welt geworfen, die man so schnell nicht mehr verlassen möchte, auch wenn die Umstände alles andere als positiv sind.

Die Charaktere sind sehr schön herausgearbeitet. Sie sind widersprüchlich, machen eine Entwicklung durch, und dennoch bleiben sie sich irgendwie treu.

Selbst die 'Nebendarsteller' möchte man nicht missen. Zwei der Charaktere bleiben bis fast zum Schluss sehr undurchschaubar, was zu wilden Spekulationen verleitet.

Die Bedeutung von Freundschaft wird sehr gut dargestellt, auch dass sie Stürme überdauert und schlussendlich zu einer besseren Welt beitragen kann.

Die Auflösung des Ganzen macht Hoffnung. Nicht jedes Detail wird erklärt, aber das Ende lässt keine wichtigen Fragen offen.
Trotzdem möchte man mehr wissen, denn es gäbe sicher noch unendlich viel zu erzählen (und als Leser zu erleben) was eine Fortsetzung sehr wünschenswert macht.

Das Buch ist sehr liebevoll gestaltet, und sowohl die Autorin als auch der Bloomoon Verlag haben sich große Mühe gegeben: so gibt es zum Beispiel eine Geheimsprache (sehr leicht zu entziffern, aber sicher schwierig zu drucken), und die Kapitel haben tolle Überschriften. Das war ein besonderes Schmankerl, was den positiven Gesamteindruck durchaus verstärkte.

Ich könnte noch ewig weiter schreiben, aber wer jetzt noch nicht überzeugt ist, hat selbst Schuld. Alle anderen: fangt an zu lesen!

Ich würde das Buch jedem empfehlen, man muss kein Genre Fan sein, um es zu genießen!
V
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Empfehlenswerter Fantasy-Roman
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Plot / Unterhaltungswert
 
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5.0
Eine Expedition, die gegensätzlicher nicht sein könnte: zwei Gesellschaftstypen stehen sich gegenüber – die Schluchter, die in einfachen Verhältnissen leben, kaum genug zum Essen haben, die ein Teil ihres Besitzes und ihrer Erträge an „die Oberen“ abgeben müssen und dazu noch ständig in der Gefahr stehen, dass ihre Kinder entführt werden. Und die Türmer, die keinem Menschen vertrauen können, weil sich alle in der Machthierarchie eine möglichst gute Ausgangsposition sichern wollen. Intrigen, Kämpfe und Mord stehen auf der Tagesordnung, zur Entspannung vergnügt man sich mit den jungen Frauen der Schluchter. Um eine alte Prophezeiung zu erfüllen, wird eine gemeinsame Expedition von Türmern und Schluchtern unternommen.
Ein Buch, das mich begeistert – die Geschichte ist interessant und spannend. Man kann kaum erwarten, weiterzulesen und die neusten Entwicklungen mit zu verfolgen. Die Hintergründe sind sehr gut durchdacht und mit viel Liebe für das Detail erzählt.
Kein Charakter bleibt in seiner Darstellung oberflächlich. Durch die gute Charakterisierungen kann man schwierigen Entscheidungen und interessante Handlungsweisen der einzelnen Personen sehr gut nachvollziehen und miterleben.
Sehr gelungen finde ich das kurze Crossover zur Science Fiction, was ruhig hätte mehr Platz erfahren dürfen.
Ein rundherum empfehlenswertes Buch mit einer Gedankenwelt und einer Personenauswahl, der ich gerne noch einmal begegnen würde.
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Queen of Clouds
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Plot / Unterhaltungswert
 
5.0
Charaktere
 
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Sprache & Stil
 
5.0
Das Buch „Queen of Clouds – Die Wolkentürme“ stammt aus der Feder von Susanne Gerdom und lässt sich nur schwer einem Genre zuordnen, denn es hat so viel mehr zu bieten. Es beinhaltet fantastische Elemente, hat aber auch etwas von einem spannenden Krimi oder auch einem futuristischen Roman.

Inhaltsangabe (Quelle: Lovelybooks):
Ihr Leben könnte gegensätzlicher nicht sein: Der junge Adelige Valentin wächst im Prunk und im Luxus der Wolkentürme auf, von Kindesbeinen an dazu erzogen, einmal seinen Vater, den mächtigen Panarchen, zu beerben. Elster ist ein Kind der Schluchten - groß geworden in den endlosen Wäldern und seit ihrer Geburt dazu verpflichtet Frondienste zu leisten und den Türmen zu dienen. Was bewegt Om, das allwissende Prinzip und Oberhaupt der Schluchter, und den Panarchen, den Herrscher der Türme, dazu, ausgerechnet diese beiden gemeinsam auf eine riskante Reise zu schicken? Zumal das Schicksal ihrer beider Völker vom erfolgreichen Ausgang dieser Mission abhängt…

Susanne Gerdom hat es mit diesem Buch erneut geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen. Der Schreibstil ist wirklich sehr schön und bildhaft, fast malerisch und fesselnd zugleich. Man fühlt sich in eine andere Welt hineinversetzt, die doch einige Parallelen zu unseren hat. Zu Beginn eines Kapitels sind Sprichworte oder auch Zitate angeführt, die einen über den Inhalt des kommenden Kapitels rätseln lassen. Das hat mir persönlich sehr gut gefallen. Die einzelnen Charaktere wurden sehr gut herausgearbeitet. Man fühlt sich ihnen verbunden und erlebt mit ihnen zusammen die Abenteuer. Einzelne Charaktere sind mit Absicht sehr mysteriös gehalten, sodass man sich öfters fragt, welche Geheimnisse diese zu verbergen haben. Oftmals gab es witzreiche Dialoge und nach und nach lernt man die einzelnen Charaktere besser kennen – versteht ihre Beweggründe und lernt ihre Gefühle zu deuten. Einige Charaktere habe ich lieben gelernt und sie mit Freude auf ihren Abenteuern begleitet. Am Ende fällt es mir nicht leicht, diese gehen zu lassen, sodass ich hoffe, ihnen bald wieder zu begegnen.
Auch inhaltlich hat „Queen of Clouds“ einiges zu bieten. Die Geschichte ist erfrischend und es war interessant zu lesen, wie die Schluchter mit den Bewohnern der Wolkentürme zusammenraufen. Dabei merkt man, wie unterschiedlich diese beiden Völker sich doch entwickelt haben und man fragt sich – was hinter all dem eigentlich steckt. Man kann bei diesem Buch gut miträtseln – z.B. was das eigentliche Geheimnis der Mission ist und oder auch, wer denn nun dieser ominöse Zero ist. Die Erzählung ist durchweg spannend – zu keiner Passage flaut der Spannungsbogen ab, durch unverhoffte Wendungen, interessante Aspekte und tolle Dialoge oder auch der Perspektivenwechsel wird die Geschichte permanent voran getrieben, sodass man gar nicht merkt, wie schnell die Seiten nur so vorbeiziehen.
Zu Beginn muss man sich etwas an die Namen gewöhnen, welche aber - wenn man sie im Nachhinein betrachtet – sehr gut und mit Bedacht gewählt wurden sind. Aber nach einer kurzen Eingewöhnungsphase hat man auch diese Stolperfalle recht gut bewältigt.

Mein Fazit: Ich mag den Schreibstil von Susanne Gerdom sehr gerne und auch mit diesem Buch hat es die Autorin wieder geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen und mich mit einer wirklich toll erzählten Geschichte zu fesseln. Die Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet und dieses Buch konnte mich einfach begeistern. Dafür vergebe ich volle 5 Sterne mit einer klaren Leseempfehlung. Gerne würde ich mehr über diese Welt und die darin lebenden Charaktere lesen!
M
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fantastische und bezaubernde Welt
Gesamtbewertung
 
4.7
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
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Sprache & Stil
 
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Während Valentin als designierter Nachfolger des Panarchen in einem Wolkenturm dem Luxus frönt, kämpt Elster täglich in den Schluchten um ausreichend Nahrung und ums Überleben. Beide Völker könnten unterschiedlicher nicht sein. Die Privilegierten der Türme beuten die Schluchter aus und lassen sämtliche Arbeiten von ihnen verrichten. Alle Bequemlichkeiten des Lebens scheinen nur für sie reserviert.

Die Schluchter hingegen leben ein karges Leben, stets in den Diensten der Türmer. Nur einige wenige von ihnen sind davon ausgenommen; diejenigen, die über Magie herrschen. Wie auch Elsters Zwillingsschwester Winter. Doch als das Schicksal die Zukunft beider Völker bedroht, sind sie gezwungen zusammenzuarbeiten, denn nur gemeinsam können sie das Fortbestehen ihrer Welt sichern. Wird es ihnen gelingen?

Meine Meinung:

Dies ist mein zweites Buch von Susanne Gerdom und wieder bin ich unheimlich begeistert von dem komplexen Weltenbild, das sie in ihrem Buch aufgebaut hat und, das sie aus diversen Erzahlperspektiven erläutert und zum Leben erweckt.

Die Türmer scheinen alles zu haben und gleich wieder auch nichts. Denn hier herrscht das Recht des Blutes und des Stärkeren. Diejenigen, die Macht besitzen, müssen immer auf der Hut sein. Jederzeit kann ihnen ein anderer auflauern, der sie kaltblütig töten will. Intrigen sind an der Tagesordnung und Freundschaft und Vertrauen untereinander sehr selten. Valentins einzige Vertraute scheinen sein Freund Cosimo, sein Lehrer und Erzieher Alban und seine Cousine Leona zu sein, doch auch sie können ihn nicht immer vor den zahlreichen Anschlägen bewahren, so dass er stets in Alarmbereitschaft leben muss.

Wohingegen den Schluchtern Familie und Freunde sehr wichtig sind, ebenso wie die komplette Dorfgemeinschaft, denn sie alle sind geeint in ihrer Aufgabe, für das Wohl der Türmer zu arbeiten. Sie selbst jedoch haben nicht viel; es reicht kaum für die täglichen Grundbedürfnisse und nur die Magiebegabten scheinen ein ansatzweise erstrebenswerteres Leben zu haben. Während Winter, Elsters Zwillingsschwester, in dieser Hinsicht sehr viel Potential mitbekommen hat, scheint Elster selbst weniger beschenkt worden zu sein. Das unterschiedliche Schicksal der beiden trennt die einst innigen Schwestern und wäre da nicht noch Indigo, Elsters treuergebener Freund, gäbe es nicht mehr viel Freude für das Mädchen, deren Familie schon viele Schicksalsschläge hat hinnehmen müssen.

Es gibt viele Verstrickungen in diesem Buch, die mich oftmals überraschen konnten und für viel Spannung sorgten. Das Ende hinterlässt einen abgeschlossenen Eindruck, enthält aber noch genügend offene Fragen und Potential für eine eventuelle Fortsetzung, auf die ich ganz stark hoffe.

Auch die Charaktere waren hier sehr zahlreich und es würde wirklich den Rahmen sprengen, sie alle im einzelnen zu würdigen. Allesamt fand ich sie sehr klar gezeichnet und ausgearbeitet, denn sie wurden für mich beim Lesen schnell zu fast realen Gefährten. Nicht jeder von ihnen hatte meine Sympathien, aber das wäre ja wohl auch langweilig. Sie alle handelten für mich ausgesprochen authentisch.

Fazit:

Mit "Queen of Clouds - die Wolkentürme" hat mich Susanne Gerdom in eine fantastische Welt enführt, deren Zauber ich mich einfach nicht entziehen konnte. Tolle Charaktere und ein wunderschöner Weltenaufbau habe mich durch das spannende Geschehen begleitet, das hoffentlich bald eine Fortsetzung finden wird.
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Atmosphärisch dichtes Fantasy-Abenteuer, das einen den Atem anhalten lässt
Gesamtbewertung
 
4.0
Plot / Unterhaltungswert
 
4.0
Charaktere
 
4.0
Sprache & Stil
 
4.0
Klappentext

„Ihr Leben könnte gegensätzlicher nicht sein:

Der junge Adelige Valentin wächst im Prunk und im Luxus der Wolkentürme auf, von Kindesbeinen an dazu erzogen, einmal seinen Vater, den mächtigen Panarchen, zu beerben.

Elster ist ein Kind der Schluchten – groß geworden in den endlosen Wäldern und seit ihrer Geburt dazu verpflichtet Frondienste zu leisten und den Türmen zu dienen.
Was bewegt Om, das allwissende Prinzip und Oberhaupt der Schluchter, und den Panarchen, den Herrscher der Türme, dazu, ausgerechnet diese beiden gemeinsam auf eine riskante Mission zu schicken?
Zumal das Schicksal ihrer beider Völker vom erfolgreichen Ausgang dieser Aufgabe abhängt …“

Gestaltung

Das Cover ist wirklich mysteriös und einfach atemberaubend. Man sieht zwei Türme, die bis in die Wolken ragen. Der Ast oder die Ranke, die über den Titel „Queen of Clouds – Wolkentürme“ ragt ist blattlos und trägt so zur düsteren Atmosphäre des Covers bei. Schön fand ich auch die Muster, die man im schwarzen Hintergrund sieht.

Meine Meinung

Die Geschichte von „Queen of Clouds“ ist wirklich eine der ganz Besonderen. Ein wahrer Diamant unter den ganzen Fantasygeschichten. In einer wundervoll kreativen, fantasiereichen und wirklich durchdachten Welt erleben sympathische Figuren Abenteuer, befinden sich in der ein oder anderen Gefahr und versuchen dabei das Fortbestehen ihrer Gesellschaft zu retten. Die Handlung ist voller Atmosphäre und nimmt den Leser so in seinen Bann. Vor allem die Idee der Wolkentürme ist dabei innovativ, sehr gut ausgestaltet und faszinierend!

Erzählt wird in der 3. Person, wobei zunächst abwechselnd aus der Sicht von Elster und Valentin berichtet wird. Ein Kapitel erzählt so Elsters Leben, während das nächste Valentins Erlebnisse in den Blick nimmt. Im späteren Verlauf der Handlung wird noch aus der Sichtweise einer weiteren Person berichtet, nämlich aus Melanias Sicht. Melania ist die Geliebte des Panarchen, des Anführers der Türmer. So setzt sich die Handlung stückweise zusammen, da der Leser zum einen die Geschehnisse, Intrigen sowie Gespräche im Turm erfährt und zum anderen die Mission von Elster, Valentin und ihren Freunden miterlebt.

Die Charaktere sind dabei so unterschiedlich, wie man nur sein kann. Auf die Mission kommen neben Elster und Valentin wirklich viele ihrer Freunde mit. Elster ist selbstbewusst, stark und frech, ihre Zwillingsschwester Winter hingegen ist ruhig und besonnen, während Indigo Elsters treuen besten Freund darstellt. Auf Seiten der Türmer wäre da Valentin, der Erbe des Panarchen, der immer auf der Hut ist, gut kämpfen kann und vorausschauend handeln muss. Seine Cousine Leona ist eine untypische Türmerin, sie kann kämpfen, ist ihrem Cousin treu ergeben und nicht auf den Mund gefallen. Hinzukommen noch Valentins bester Freund sowie treue Seele Cosimo und Valentins Erzieher sowie Alkoholiker Alban. Und dann wäre da noch der Steuermann, ein Schluchter, der mysteriöser nicht sein könnte. Er ist weise und wirft im Verlauf der Handlung eine Frage nach der anderen auf.

Aber auch der Panarch und seine Geliebte Melania werden vielfältig dargestellt. Hat man zunächst den Eindruck, der Panarch sei ein kalter, herrschsüchtiger Mann, so lernt man ihn doch immer besser kennen und entdeckt wirklich menschliche, freundliche Züge an ihm. Seine Geliebte spielt vor allem ab der Mitte des Romans eine größere Rolle. Sie ist klug, verschmitzt und vor allem ihr innerer Konflikt wird für den Leser sehr gut nachvollziehbar dargestellt. Auf der einen Seite liebt sie den Panarchen, auf der anderen Seite möchte sie aber auch Rache.

Zu etwas Besonderem wurde dieser Roman vor allem durch Susanne Gerdoms Schreibstil. Ich habe bisher noch nichts von dieser Autorin gelesen, aber sie versteht es grandios, den Leser die Handlung miterleben zu lassen. Der Schreibstil ist so bildlich, wie Kopfkino! Bei „Queen of Clouds“ findet sich der Leser in einer fremden Welt wieder, man weiß zu Beginn irgendwie noch gar nicht so recht, wie es zu den Lebensumständen kam, aber man kann sich alles wirklich haargenau vorstellen und erlebt alles so richtig mit!

Durch diesen angenehm zu lesenden Stil fliegt man geradezu durch die Seiten. Die Geschichte spinnt ihre Fäden immer weiter, sodass man Vermutungen anstellen kann und dennoch die ein oder andere Überraschung erlebt. So wird die Spannung konsequent aufrechterhalten. Interessant war auch die Darstellung der absolut konträren Lebensweisen der Türmer und Schluchter, also der Menschen, die auf den Türmen oder in den Schluchten leben. Während die Türmer im Überfluss leben, haben die Schluchter noch nicht einmal genug Essen. Sie müssen Essen, Kinder und Fundstücke an die Türme abgeben. So kommt es zu bei ihnen Unzufriedenheit, die in einer Widerstandsorganisation zum Ausdruck kommt.

Größtenteils geht es in „Queen of Clouds“ um das Leben der Menschen im Turm sowie in den Schluchten, um die Lebensumstände, die Ungerechtigkeiten und die Widerstände. Erst gegen Ende des Romans geht es wirklich ausschließlich um die im Klappentext thematisierte Mission. Zuvor werden über einen langen Zeitraum die Figuren zueinander geführt, die Reise wird vorbereitet und die Erlebnisse zwischen Panarchen und Melania werden erzählt.

Der Klappentext klingt allerdings so, als würde das Augenmerk des Romans auf Elster, Valentin und ihre Mission liegen. Dies weckt falsche Erwartungen, da es in „Queen of Clouds“ um noch so vieles mehr geht. Allerdings habe ich nun während der Lektüre die ganze Zeit auf dieses Abenteuer, eine Suchaktion mit vielen Gefahren und einen langen, beschwerlichen Weg bzw. eine Reise dieser beiden Figuren gewartet. Natürlich gab es diese Abenteuer, Gefahren und die Reise auch, ja. Aber erwartet habe ich nach dem Klappentext irgendwie etwas ganz anderes.

Fazit

„Queen of Clouds“ ist ein atmosphärisch dicht erzählter Roman mit einem wundervollen Schreibstil, spannenden Entwicklungen und einer ganz bezaubernden, innovativen Grundidee. Unvorhersehbare (Liebes-)Beziehungen, mysteriöse Figuren und tiefgründige Handlungsstränge, die nach und nach zusammengezogen und –geführt werden machen „Queen of Clouds“ zu einem unvergesslichen Leseerlebnis. Einzig der etwas in die Irre führende Klappentext weckt beim Leser andere Erwartungen an die Handlung. Denn das, was der Leser bekommt, ist so viel vielschichtiger, dass es schade ist, dass sich der Klappentext nur auf einen Aspekt konzentriert. Daher meine Empfehlung: Lest den Klappentext nicht, sondern lasst euch einfach so von dieser wundervollen Geschichte verzaubern!

4 von 5 Sternen!

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Eventuell wird es eine Fortsetzung geben :)
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