Gabriella Wollenhaupt: Grappa im Netz

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Gabriella Wollenhaupt: Grappa im Netz
Verlag
ET (D)
2003
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783894252786

Informationen zum Buch

Seiten
248

Serieninfo

Sonstiges

Erster Satz
Ein Trommelwirbel informierte mich darüber, dass eine E-Mail in meiner Box lag.

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Die Reporterin Maria Grappa soll "aushilfsweise" eine Flirtshow für das Regionalfernsehen konzipieren - und das macht ihr gar keinen Spaß. Viel lieber würde sie Bierstadts Oberbürgermeister Jakob Nagel suchen, der im Jemen verschollen ist, oder wenigstens die Frau stellen, die fremdgehende Männer in Hotelzimmer lockt und vergiftet. Zumal Grappas Chatpartner Strammer Hengst behauptet, die Reporterin habe etwas mit den Morden zu tun.

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2 Bewertungen
Frech wie Grappa
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4.3
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5.0
Grappa verdient sich sauer Brötchen, wahrlich. Eine Flirt-Show für TV Fun zu konzipieren, ist nur solange lustig, wie man keinen Kontakt zu möglichen Kandidaten hat. Diese erst machen den Brötchenerwerb so richtig schwierig und nerven Grappa mit ihren erotischen Wünschen und eindeutigen Fotos. Da braucht man Nerven aus Stahl - oder die Aussicht, dass man nach langen sechs Monaten wieder zurück an den geliebten Schreibtisch darf. Immerhin, ein bisschen Zeit bleibt ja, um die Spekulationen und Aktionen um den verschwundenen Oberbürgermeister Nagel ins Fernsehen zu bringen. Was macht der im Jemen und warum kommen so skurrile Forderungen auf Dortmund zu? Gleichzeitig sind auch die Morde an untreuen Ehemännern wesentlich aufregender als die Flirt-Show, zumal Grappa von einem Unbekannten auf dem Laufenden gehalten wird ... und ausgerechnet Grappas Chat-Partner Opfer des Mörders werden.

Grappa ist wieder da und mit ihr ein Krimi voller Biss und Humor. Das Buch lebt ganz entscheidend von seinen urigen Dialogen, von Grappas verbalen Gefechten mit ihrem Kater Eberhard, potenziellen Liebhabern und Kollegen. Die Krimihandlung selber führt immer wieder auf zahlreiche falsche Fährten, die sich am Ende erst vollständig auflösen. Selbst die Ahnungen, wer mit alledem zu tun haben könnte, liefern keinen Grund für die Taten - und damit bleibt's bis zum Ende spannend.

Wollenhaupt kann sich dank ihres so spöttischen Stils sehr originelle Details erlauben. Kater Eberhard fordert zum Beispiel das Rausschreiben einer Person aus der Handlung (Wollenhaupt gehorcht dem Kater auch noch) und der verschwundene Oberbürgermeister selbst lässt Grappa am Ende des Buchs gehörig nach Luft schnappen (einmalig witzig, dieses Ende!). Einen so schrägen Stil kenne ich bisher von keinem anderen Autoren und dieser Stil sichert Wollenhaupt in meinen Augen ein sicheres Plätzchen in der deutschen Krimiwelt.
Am Ende meines zweiten Grappas sage ich dasselbe wie nach meinem ersten: Das war nicht mein letzter.
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Mittelmaß
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Plot / Unterhaltungswert
 
2.0
Charaktere
 
3.0
Sprache & Stil
 
4.0
Der Bierstädter Oberbürgermeister ist verschwunden; im Jemen entführt worden, heißt es. Darüber würde Journalistin Grappa natürlich liebend gerne berichten, wenn sie nur nicht gerade an einen TV-Sender ausgeliehen worden wäre, für den sie eine Date-Show vorbereitet. Dabei ist sie gezwungen, sich viel im Internet herumzutreiben, vornehmlich in Chat-Rooms für Singles, in denen sie Kandidaten für die Show zu finden hofft.
Kontakt bekommt sie dort auch mit dem Strammen Hengst, einem User, der mit Grappa flirtet, aber auch erstaunlich viel über eine Welle an Morden weiß. Mehrere Männer wurden in ihren Hotelzimmern von einer unbekannten Frau mit Gift ermordet. Der stramme Hengst sagt einen weiteren Mord dieser Art ausgerechnet in Bierstadt voraus, und Grappa macht sich an die Arbeit.

Mein erster Grappa. Ob es auch mein letzter bleibt, hängt davon ab, ob mir weitere in der Bibliothek oder bei Freunden in die Hände fallen.
Denn einerseits wurde ich schon gut unterhalten; der vorhandene Wortwitz, einige schöne Dialoge vor allem mit Kater Eberhard und einige treffsichere satirische Beschreibungen der Arbeitsweise in einem Fernsehsender oder dem Umgangston in einem Chat-Room ließen mich immer wieder breit grinsen.
Andererseits konnte ich der eigentlichen Krimihandlung nicht viel abgewinnen. Zu abgehackt wurden die einzelnen Ermittlungsschritte dargestellt, zu plump war mir das Motiv der Mörderin, zu wenig überzeugend erschien mir die Ermittlungsarbeit der Polizei und Grappas.
Auch der zweite Erzählstrang um den verschwundenen Bürgermeister konnte mich nicht überzeugen. Zwar war auch er für einige Grinser gut, aber wirklich ergreifen konnte er mich nicht. Mir war es schlicht egal, was mit dem Bürgermeister geschehen war, oder ob er überhaupt wieder auftauchen würde. Die "Auflösung" dieser Geschichte hingegen gefiel mir gut, wenn ich mir auch vorstellen könnte, dass gerade sie Protest hervorrufen könnte.

Ein also schon sehr unterhaltendes Buch, gut für einen regnerischen Nachmittag auf dem Sofa, dessen Handlung mich aber erstaunlich kalt ließ.
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