Marsili Cronberg: Wie ich verlernte, Tiere zu essen

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Marsili Cronberg: Wie ich verlernte, Tiere zu essen
ET (D)
2011
Ausgabe
Taschenbuch
ISBN-13
9783926914545

Informationen zum Buch

Seiten
144

Sonstiges

Illustrator
Schlagworte
Erster Satz
Und dann waren da noch die Veganer.

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Vegetarier nerven. Veganer sind Extremisten. Sie malen Probleme an die Wand, die gar keine sind. Und es werden immer mehr. Millionen sind es schon. Ja spinnen die denn alle?

Immer lauter werden ihre Stimmen. Ist es ein Trend? Oder stehen wir doch vor einem gesellschaftlichen Umbruch? Was ist, wenn an den Argumenten gegen das Tiereessen doch etwas dran ist? Und was sagen die Menschen der Zukunft dazu?

Marsili Cronberg hat sich mit Vegetariern und Veganern beschäftigt. Auf ungewöhnlichen und stets unterhaltsamen Wegen nähert er sich einer der meistdiskutierten Fragen der Gegenwart: "Ist es noch zeitgemäß, Tiere zu essen?"

Autoren-Bewertung

1 Bewertung
Dieses Buch ist ein kleines Juwel
(Aktualisiert: 17 September 2012)
Gesamtbewertung
 
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Plot / Unterhaltungswert
 
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Charaktere
 
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Sprache & Stil
 
5.0
"Vegetarier nerven. Veganer sind Extremisten. Sie malen Probleme an die Wand, die gar keine sind. Und es werden immer mehr. Millionen sind es schon. Ja spinnen die denn alle?" Diesen Gedankenansätzen geht Marsili Cronberg nach und recherchiert: Ist es wirklich so? Warum regen sich die Vegetarier und Veganer denn überhaupt so auf? Reicht denn der Trend zu Bionutztierhaltung weg von der Massenzucht nicht aus? Und was soll so schlimm an einem schönen Glas kalter Milch sein? Wird da vielleicht ein Tofu-mit-Algen-Gericht heißer gegessen, als es überhaupt gekocht wurde?

Heutzutage hat wohl jeder seine Erfahrungen mit Vegetariern oder - noch schlimmer - Veganern gemacht. Sei es auf der einen Seite als Omnivore oder auf der anderen Seite als Vegetarier, der irgendwie zwischen den Stühlen steht und denkt "Veganer sind ja viel extremer, aber für mein Essen müssen wenigstens keine Tiere sterben."

Für einigen Wirbel sorgte Marsili Cronberg im Jahre 2011 mit dem Artikel "Veganer sind auch nur Menschen" auf Stadtmenschen.de. Dort wollte er diesen Veganer-Mythos entzaubern, denn "was schon immer so war, kann einfach nicht schlecht sein." Auf seinem Blog nachrichten-aus-der-zukunft.net betreibt er außerdem seit einiger Zeit ein interessantes Gedankenexperiment, indem er sich in eine ferne Zukunft hineinversetzt, um sich von dort aus zu überlegen: "Was werden die Menschen der Zukunft über uns denken? Was ist von uns geblieben?" Da blieb im Laufe der Zeit natürlich auch das Thema (Fleisch)Konsum nicht aus. Seine Aufzeichnungen und Ideen fasste er schließlich in "Wie ich verlernte, Tiere zu essen" zusammen.

Bereits von der ersten Seite an war ich hingerissen von den Ausführungen des Autors. Ich glaube, ich habe noch nie ein Buch gelesen, das ich mit so vielen Zetteln gespickt habe. Zettel, die besonders beeindruckende Sätze markieren sollten. Sätze und Gedanken, die ich am liebsten ganz laut in die Welt HINAUSSCHREIEN möchte. Wollte ich alles mit einem Textmarker hervorheben, wäre das gesamte Buch bunt, bunt, bunt. Dabei wusste ich sehr vieles schon aus eigenen Erfahrungen. Auch ich erfahre immer wieder Spott, denn als als Vegetarier - und nun als ganz frischgebackene Veganerin - werde ich laufend damit konfrontiert und noch immer macht mich diese verletzende Geschmacklosigkeit meistens sprachlos. Und doch gibt es immer mehr interessierte Fragen von Fleischessern, die sich wundern, dass ich noch nicht mangelernährt dahinsieche.

"Wie ich verlernte, Tiere zu essen" ist kein Manifest oder ein emotional geschriebenes Sachbuch, das moralinsauer den Zeigefinger hebt und auf Fleischesser herabsieht. Ganz im Gegenteil, denn vielmehr weckt dieses Buch ein von mir ungeahntes Verständnis, das auf Beiderseitigkeit beruhen sollte. Deshalb würde ich mir viel mehr Leser dafür wünschen. Nicht nur Vegetarier oder Veganer, sondern auch Fleischesser sollten es lesen, um so die unheimliche Spezies der "Anderen" besser verstehen zu können. Obwohl man meinen könnte, das Thema sei schwermütig oder deprimierend, gelingt es Marsili Cronberg, seine persönlichen Erfahrungen mit dem Leser so locker und leicht, manchmal ironisch und manchmal auch nachdenklich zu teilen, dass die Seiten nur so dahinfliegen.

Die wenigsten Vegetarier oder Veganer wurden als solche geboren. Bei manchen ist es ein längerer Prozess, bei manchen ein kürzerer. Manche werden vom Fleischesser zum Veganer, andere machen dem Umweg über die vegetarische Ernährung und es soll sogar Menschen geben, die am Ende wieder Fleisch essen. Sie alle ruft Marsili Cronberg zu mehr Akzeptanz und Toleranz auf. Schluß mit dem gegensetigen Anfeinden. Schluß mit den Vorurteilen. Lasst euch auf eure Mitmenschen ein. Vielleicht erschließt sich euch dann eine ganz neue Welt - vielleicht gefällt sie euch, vielleicht aber auch nicht. Wenn ihr es nicht versucht, werdet ihr es niemals herausfinden.

Ein nettes Bonbon ist der enthaltene von Linguini illustrierte Comic "Happy without meat", der sich durch das ganze Buch zieht. Für mich war dieses kleine Büchlein ein wahres Geschenk, das mir die Augen geöffnet hat. Lesen!
SK
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