John Irving: Zirkuskind

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John Irving: Zirkuskind
Verlag
ET (D)
1995
Ausgabe
Taschenbuch
Originaltitel
A Son of the Circus
ET (Original)
1994
ISBN-13
9783257229660

Informationen zum Buch

Seiten
969

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Verführerisch bunt und schillernd wie Bombay, unberechenbar magisch und spannend wie ein akrobatischer Seiltrick, das ist John Irvings lang erwarteter Roman >Zirkuskind<, ein Arzt- und Zirkusdrama der ganz anderen Art. Dr. Daruwalla sucht das >Zwergen-Gen< und einen Golfplatzmörder. Was er findet, ist Possenspiel und Grusel zugleich.

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Dr. Farrokh Daruwalla ist ein Wanderer zwischen den Welten - er lebt schon lange in Kanada, mit seiner österreichischen Frau, die er während seines Studiums in Wien kennengelernt hat, doch er kehrt immer wieder in seine Heimatstadt Bombay zurück, um in einer orthopädischen Klinik zu arbeiten, die sich auf verkrüppelte Kinder spezialisiert hat. Des weiteren ist er Hobbygenetiker und versucht, die Grundlagen der Kleinwüchsigkeit zu ergründen. Bevorzugtes Forschungsobjekt sind, da er sowieso eine Vorliebe für den Zirkus hat, zwergwüchsige Zirkusartisten. Von großem Erfolg gekrönt waren seine Bemühungen bislang aber nicht.

Besser funktioniert hat dagegen Daruwallas zweite Nebentätigkeit als Drehbuchschreiber einer Reihe von beliebten, aber unglaublich schlechten Krimis mit "Inspector Dhar", auch John D. genannt, in der Hauptrolle. Dieser gehört zu den bekanntesten und gleichzeitig meistgehassten Stars des indischen Kinos, denn irgendwie scheinen sämtliche Zuschauer zu glauben, dass er im richtigen Leben auch ein abgebrühter, schürzenjagender Zyniker ist. Daruwalla gehört zu den wenigen Menschen, die John D. einigermaßen gut kennen. Und beide Männer gehören dem altehrwürdigen Club in Bombay an, auf dessen Golfplatz eines Tages ein Toter gefunden wird. Ermordet. Bei ihm wird eine Botschaft des Mörders gefunden, der verlangt, Dhar aus dem Club zu werfen.

Der ganze Club ist außer sich, und Daruwalla will unbedingt den Mörder finden, bevor noch mehr passiert.

Bis wir erfahren, wer der Täter war und was ihn zu dem Mord getrieben hat, vergehen allerdings Hunderte von Seiten, auf denen uns Irving immer tiefer in die Vergangenheit von Dhar und Daruwalla führt. Dabei spielen Transvestiten, Kastraten, Artisten, eine Hippiefrau, ein Doppelgänger und ein Dildo eine nicht unwesentliche Rolle, ebenso wie mehrere Mordfälle aus der Vergangenheit.

Irving wäre nicht Irving, wenn er hier irgendwelche Blätter vor den Mund nähme. Er serviert dem geneigten Leser einige recht heftige Szenen - wer sich an Blut, Sex und dreckiger Ausdrucksweise stört, dürfte mit dem Buch nicht besonders glücklich werden - garniert mit deftigem Humor, einem großen Schuss Ironie und, quasi trotz alledem, auch einigem Gefühl. Alles hängt hier mit allem zusammen, Details, die anfangs unwichtig erscheinen, bekommen später eine Bedeutung, fallengelassen wirkende Fäden werden viel weiter hinten wieder aufgenommen und das Ganze zu einem runden Abschluss gebracht.

Auch wenn Irving selbst zu Beginn sagt, es sei kein "Indien-Buch", spielt das Land mit all seinen Besonderheiten dennoch eine wichtige Rolle. Die Handlung könnte in der Form nicht woanders stattfinden.

Unterm Strich mag ich zwar die Bücher, die in Irvings Heimat spielen, lieber, weil mir das hier teils doch einen Tick zu skurril war, aber dennoch habe ich mich köstlich amüsiert und gut unterhalten und bin froh, dass ich dem Buch noch eine zweite Chance gegeben habe, nachdem ich es vor Jahren nach wenigen Seiten weggelegt hatte. (Damals hätte ich aber auch vieles garantiert noch nicht witzig gefunden).
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In seinen Vorbemerkungen betont John Irving, dass „Zirkuskind“ NICHT von Indien handelt. Obwohl der ganze Roman in Indien spielt und typische Motive wie verkrüppelte Straßenkinder, Hippies in Goa, Kastendenken und Überbleibsel des britischen Empire enthalten sind, muss ich dem Autor recht geben, denn all dies bietet nur die Kulisse, in der der Roman spielt.

Auch der Titel ist etwas irreführend, denn der Zirkus bleibt stets im Hintergrund, ist Vergangenheit oder bietet Zukunft für einzelne Figuren, tritt aber nicht selbst in Erscheinung. Die Hauptfigur selbst ist auch ein Inder, der keiner ist. Dr. Daruwalla ist zwar indischer Abstammung, hat aber in der Schweiz studiert und seine Frau kennen gelernt und ist nur ab und zu einige Monate in Indien, während er eigentlich in Kanada lebt. Es gibt einen echten Kommissar und einen Schauspieler, der einen Kommissar auf den Leib geschrieben bekommen hat und einen Jesuiten voller Zweifel. Außerdem gibt es noch eine Person deren Geschlecht unklar ist bzw. wechselt und eine Reihe von Morden. Trotzdem ist das Buch gewiss kein Krimi, auch wenn es eine Krimihandlung hat. Nachdem ich nun alles aufgezählt habe, was das Buch nicht ist, fällt es mir schwer zu beschreiben was es denn nun ist.

Es ist ein Buch darüber, wie verworren die Welt manchmal ist. Erst in der Mitte des Buches hat man all die Fäden in der Hand mit denen Irving seine komplexe Geschichte geknüpft hat und das Buch wird wirklich interessant und gut zu lesen. Leider zieht sich dieser interessante Teil nicht bis zum Schluss, das Ende lässt einen leer zurück. Ich hatte mir von diesem Buch mehr versprochen und wäre es mein erster Irving gewesen, wäre es mein letzter geblieben, denn „Zirkuskind“ verspricht einem Inhalt und dann erhält man nur Belanglosigkeiten. Ich konnte zu keiner Figur ein Band knüpfen und mit ihr lachen, weinen oder sonst wie mitfühlen, spannend war es auch kaum und dafür sind knapp 1000 Seiten definitiv zu viel. Schade, Irving kann das definitiv besser.

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Eine turbulente, in Bombay spielende Geschichte sollte mich laut Klappentext erwarten. Bisher kenne ich kein einziges Buch des Autoren und das macht einen Vergleich mit seinen anderen Büchern für mich natürlich unmöglich. Dadurch ging ich aber auch mit wenigen Erwartungen ran.

Das Thema Zirkus ist eines, das mich interessiert und so freute ich mich auf einen Roman, bei dem man Zirkusluft schnuppern kann.

Vom Genre her ist Zirkuskind ein Krimi, die bizarre und doch spannende Handlung bestätigt das. An manchen Stellen kam ein gewisser Humor zur vorschein, der für Irving wohl typisch sein muss. Trotzdem bin ich mich dem Buch nicht so recht klar gekommen, bin mit dem Thema nicht warm geworden und habe das Buch nicht bis zu Ende gelesen.
S
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