Drei Tote neben einem scharf bewachten Bundeswehrdepot: Verkehrsunfall? Spionageaffäre? Eifersuchtstragödie? 'Eine Eifel, völlig in der Hand der Bundeswehr, angesiedelt um Giftgasdepots, abhängig von betrunkenen Soldaten, überwacht von MAD-Schurken. Dazwischen nun der Journalist Baumeister, der eigentlich nur seine Ferien im ehemaligen Bauernhaus genießen will.
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Gesamtbewertung
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Plot / Unterhaltungswert
3.0
Charaktere
3.0
Sprache & Stil
3.0
Der erste Siggi-Baumeister-Krimi aus einer mittlerweile umfangreichen Reihe.
Baumeister ist freier Journalist und ein Naturbursche. Mit seiner Katze und seiner Pfeifensammlung lebt er in einem Eifeldorf und verbringt seine Zeit am liebsten mit Gartenarbeit und Beobachtung der Tiere, die dort ein und aus gehen.
Eines Tages erhält er einen Auftrag. In einem Munitionsdepot der Bundeswehr ganz in seiner Nähe hat es Tote gegeben, ein Soldat und zwei Frauen wurden getötet. Baumeister soll darüber berichten.
Als er die Geschichte unter die Lupe nehmen will, wird er brutal zusammengeschlagen. Die Bundeswehr hat kein Interesse, den Fall in den Medien zu sehen, doch jetzt ist Baumeisters Spürsinn erst recht geweckt. Was verbirgt sich hinter den Morden? Sicher kein Eifersuchtsdrama oder Unfall, wie Bundeswehr und Geheimdienste die Öffentlichkeit glauben machen wollen. Spionage? Interne Machtkämpfe?
Gemeinsam mit seiner Berufskollegin Elsa, mit dem ihn eine nicht richtig definierte Beziehung verbindet, und mit Hilfe seines Kumpels Alfred, eines Bauern aus dem Dorf, versucht er, Licht ins Dunkel zu bringen, und findet eine Spur in der Vergangenheit des ermordeten Soldaten, während ihm Schlägertypen vom Militär weiterhin an den Fersen kleben.
Irgendwie hatte ich mir von den Baumeister-Krimis mehr versprochen. Mehr Lokalkolorit, mehr Atmosphäre, mehr Sympathie für die Figuren. Der Fall ist einigermaßen spannend, wenn auch etwas verwirrend, aber Baumeister mit seiner ewigen Wut, für die in meinen Augen keine brauchbare Begründung geliefert wird, ist mir nicht richtig nahegekommen. Viele Personen blieben für mich Papiertiger, einiges, was ihrer Charakterisierung dienen sollte, erschien mir aufgesetzt, wenn Baumeister beispielsweise jedes Mal, wenn er sich eine Pfeife stopft, erst mal Modell und Hersteller derselben nennt.
Am gelungensten fand ich die Momente, die Baumeister im Garten oder mit seiner Katze verbringt oder sich mit Leuten aus dem Dorf unterhielt. Ansonsten herrschte beim Lesen eine aggressive und gleichzeitig irgendwie flache Stimmung vor, der Funke sprang nicht richtig über, und man hörte die Balken der Konstruktion teilweise mächtig knirschen.
Flüssig zu lesen war das Buch und hat sich einigermaßen schlüssig aufgelöst, dafür und für die oben beschriebenen netten Szenen gibt’s die 3 Ratten.
Sehr geärgert haben mich dagegen die unverhältnismäßig zahlreichen Druckfehler (sehr häufig wurden großes I und kleines L verwechselt oder fehlten ganze Wörter im Satz).